Cover-Bild Die souveräne Leserin
Band 155 der Reihe "Salto"
(12)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wagenbach, K
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 120
  • Ersterscheinung: 28.08.2008
  • ISBN: 9783803112545
Alan Bennett

Die souveräne Leserin

Ingo Herzke (Übersetzer)

Eine Liebeserklärung an die Quenn und an die Literatur - wer hätte gedacht, dass das zusammenpasst?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2024

Die souveräne Leserin

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An der ganzen Geschichte sind die Hunde Schuld. Die Queen läuft im Schlosspark hinter ihren Gorgis her und plötzlich steht vor ihr ein Bus. Es handelt sich nicht um einen normalen Bus, sondern um den städtischen ...

An der ganzen Geschichte sind die Hunde Schuld. Die Queen läuft im Schlosspark hinter ihren Gorgis her und plötzlich steht vor ihr ein Bus. Es handelt sich nicht um einen normalen Bus, sondern um den städtischen Bücherbus. Der Fahrer ist gleichzeitig Bibliothekar und einer seiner häufigsten Kunden ist Norman der Küchenjunge. Aus Höflichkeit leiht sich Elisabeth ein Buch aus. Eine Woche später bringt sie das Buch zurück und trifft wieder auf Norman, der ihr bei der Auswahl der Bücher behilflich ist. Sie geht zurück in den Palast und beginnt zu lesen. Und dann geschieht es, die Queen ist den Büchern hoffnungslos verfallen. Sie liest überall, in der Kutsche hält sie das Buch unterhalb des Fensters, vor Empfängen und ist unpässlich, um in Ruhe im Bett lesen zu können. Doch es reicht ihr nicht nur Bücher zu lesen, sie möchte auch gern über die Bücher sprechen, die sie gelesen hat und stößt auf viel Unverständnis, selbst hohe Beamte und Minister entlarvt sie als Kulturbanausen.
Eine rührende und gleichzeitig komische Erzählung. Eine Liebeserklärung an die Queen und die Literatur, gewürzt mit britischem Humor. Ein Buch, das leider nach ca. 100 Seiten beendet ist.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Die Queen in Höchstform

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Alan Bennett Die souveräne Leserin Wagenbach Sylto 2007


Die Queen entdeckt den Bücherbus, als sie mit ihren Corgies spazieren geht. Neugierig wie sie ist, geht sie hinein und unterhält sich mit den Leuten, ...

Alan Bennett Die souveräne Leserin Wagenbach Sylto 2007


Die Queen entdeckt den Bücherbus, als sie mit ihren Corgies spazieren geht. Neugierig wie sie ist, geht sie hinein und unterhält sich mit den Leuten, einem Höfling und dem Bibliothekar. Sie lässt sich auch Empfehlungen geben. Der Bibliothekar ist völlig eingeschüchtert, und ihre Mitarbeiter sind völlig verwirrt. Sie müssen nun die Leute anders schulen, bevor sie mit der Queen zusammen kommen, denn sie fragt nun Sachen, wie: Welches Buch haben sie als letztes gelesen? Auch versteht die Queen nicht, wenn Präsidenten eines Landes nicht viel Ahnung von ihren Schriftstellern haben. Da sie dem Mitarbeiter, dem sie begegnet ist, immer mehr Rechte einräumt und dieser auf der Leiter nach oben fällt, gibt es einige andere, die neidisch sind und ihn aus dem Weg räumen wollen. Was ihnen zunächst gelingt, aber die Queen entdeckt ihn wieder und räumt dafür andere aus dem Weg.

Die Geschichte ist mit viel britischem Humor und Augenzwinkern geschrieben. Ich hatte viel Spaß dabei und fand das Buch mega unterhaltsam. So ein kleines Buch und soviel wie ich zum Nachdenken und schmunzeln hatte, fand ich toll. Die Queen wird sehr sympathisch dargestellt. Und die Mitarbeiter authentisch.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
5 Feensternchen für das tolle amüsante Büchlein.

PS: Endlich mal britischer Humor, den ich auch verstehe.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Königliches Lesevergnügen

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Die Queen verirrt sich auf der Suche nach ihren bellenden Corgis auf den Küchenhof des Palastes. Dort steht, wie jeden Mittwoch, der Wagen der fahrenden Bibliothek der City of Westminster. Aus Verlegenheit ...

Die Queen verirrt sich auf der Suche nach ihren bellenden Corgis auf den Küchenhof des Palastes. Dort steht, wie jeden Mittwoch, der Wagen der fahrenden Bibliothek der City of Westminster. Aus Verlegenheit entleiht die Queen ein Buch und setzt damit eine Leseleidenschaft in Gang, die nicht nur den Palast in Erstaunen versetzt, sondern auch Besorgnis auslöst. Unterstützt von ihrem Bücherbeauftragten Norman, einem ehemaligen Küchenangestellten, liest sich die Monarchin durch die Epochen und rund um die Welt. Sie, die eigentlich alles gesehen und miterlebt hat, ist fasziniert von den Möglichkeiten der Literatur.

Bennett stellt neben der Entwicklung von einer unerfahrenen zu einer souveränen Leserin (so der deutsche Titel) auch eine hoch sympathische Königin vor. Mit dem für Briten typisch trockenem Humor läßt er sie die neu entdeckte Leseleidenschaft gegenüber dem verschreckten Personal, internationalen Gästen und selbst dem Premierminister selbstsicher und ungefragt verbreiten.

Nimmt die Queen zu Beginn des schmalen Büchleins (120 Seiten) noch empfohlenen Lektüre an, geht sie bald dazu über, ihren Lesestoff selbst auszuwählen, um dann ihrerseits (nachdrücklich) Bücher zu empfehlen. Schließlich setzt sie sich intensiv mit den Werken auseinander und macht sich umfangreiche Notizen. Bei einem Bankett muss sie jedoch auch erkennen: "Authors, she decided, were probably best met with in the pages of their novels, and were as much creatures of the reader's imagination as the characters in their books." (S. 53) - Das Lesen verändert ihre Sicht auf die Dinge.

Ein vergnügliches und schlaues Buch hat Bennett hier geschrieben, das man problemlos in einem Rutsch lesen kann. Eine Hommage an die Kraft der Literatur, die selbst eine Queen aus der Bahn werfen kann. Fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Einfach wunderbar!

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Gebundene Ausgabe: 120 Seiten
Verlag: Wagenbach (28. August 2008)
ISBN-13: 978-3803112545
Originaltitel: The Uncommon Reader
Übersetzung: Ingo Herzke
Preis: 16,00 €

Einfach wunderbar!

Inhalt:
Mehr zufällig ...

Gebundene Ausgabe: 120 Seiten
Verlag: Wagenbach (28. August 2008)
ISBN-13: 978-3803112545
Originaltitel: The Uncommon Reader
Übersetzung: Ingo Herzke
Preis: 16,00 €

Einfach wunderbar!

Inhalt:
Mehr zufällig landet die Queen im Bücherbus der örtlichen Bücherei und lernt dort Norman kennen, der in der königlichen Küche arbeitet. Um nicht unhöflich zu sein, leiht die Königin sich ein Buch aus: Der Beginn einer steilen Leserkarriere! Fortan unterhält sie sich mit Norman über Literatur, man sieht sie nur noch selten ohne Buch, sehr zum Missfallen ihrer Minister und Berater …

Meine Meinung:
Dies ist ein wunderbar warmherziges Büchlein über das Lesen und über die Queen, gespickt mit britischem Humor und allerlei Fakten aus der Literatur und (nicht ganz ernst zu nehmenden) Eindrücken aus dem Königshaus. Es ist herrlich amüsant zu lesen, und bestimmt findet sich jede Leserin und jeder Leser zumindest ein Stück weit darin wieder.

Ich habe es sehr genossen.

Fazit:
Eine wundervolle Liebeserklärung an die Literatur und an die Queen - man kann es einfach nicht anders sagen.

★★★★★

Veröffentlicht am 13.09.2019

Die Queen als Leserin

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Bei manchen Büchern fragt man sich als Leser warum man sie nicht schon längst gelesen hat – mir ging es mit „The Uncommon Reader“ jedenfalls so! Wie konnte ich es all die Jahre geschafft haben es nicht ...

Bei manchen Büchern fragt man sich als Leser warum man sie nicht schon längst gelesen hat – mir ging es mit „The Uncommon Reader“ jedenfalls so! Wie konnte ich es all die Jahre geschafft haben es nicht zu lesen? Eine ähnliche Frage stellt sich die Protagonistin des Kurzromans (oder der „novella“, wie man im Englischen sagt), die keine Geringere ist als Königin Elizabeth II. von England. Allerdings lautet ihre Frage eher: wie konnte ich erst jetzt im hohen Alten mit dem Lesen aus Leidenschaft anfangen?
Gut, der Grund ist einfach: als eine Person des öffentlichen Interesses, ja sogar als Identifikationsfigur eines Landes tut man seine Pflicht und gibt sich nicht so einer dekadenten Passion hin wie dem Lesen eines literarischen Werks, einer Beschäftigung, die scheinbar keinerlei positiven Einfluss auf das Land hat – allerdings auf sein Oberhaupt, wie Elizabeth II. im Laufe der Handlung feststellt.
Es ist ein Fest „Zeuge“ zu sein wie „ER II“ – angezettelt durch die mobile Leihbibliothek im Palasthof und in Begleitung des Küchenhelfers Norman, der von ihr zu einer Art „Lesebeauftragten ihrer Majestät“ befördert wird – zu einer passionierten Leserin wird und den Staatsgeschäften mit immer weniger Disziplin und Nachhaltigkeit nachgeht. Die Königin lernt die Klassiker ihres Landes (Trollope, Brontë, Dickens etc.) kennen und verschlingt den einen oder anderen Liebesroman und sogar richtig „dekadente“ – also „l’art pour l’art“ Literatur von französischen Autoren wie Marcel Proust und Jean Genet – während Schwimmbaderöffnungen in Norfolk oder Verleihungen der Ritterwürde immer weniger Priorität gegenüber dem auserwählten Lesestoff haben.
Ihrem nonchalanten Mann Prinz Philip, dem Duke of Edinburgh (DoE genannt), ringt dies allenfalls ein amüsiertes Augenzwinkern ab, nicht so ihrem neuseeländischen Sekretär Sir Kevin, der um die Erfüllung ihrer royalen Pflichten zunehmend besorgt ist. Auch der Premierminister („Her Majesty“ hat ja schon an die 10 im Amt vorübergehen sehen) ist „not amused“ darüber dass sich die Monarchin lieber über seine Lektüreerlebnisse (und dabei ist er kein großer Leser) als über die Konfliktherde der Welt und die Lage der Nation unterhalten will. Zusammen mit den Sir Kevin machen sie dem Lesebeauftragten ihrer Majestät ein unmoralisches Angebot. Doch eine „ungewöhnliche Leserin“ kann nichts von ihrer wahren Bestimmung abhalten: dem Lesen!
Dieses Buch ist mit einer großen Leichtigkeit und einem genialen Blick für Charakterfeinheiten und Situationskomik verfasst worden. Ich fand es herrlich erfrischend und das obwohl es auch nachdenkliche Momente der Königin gibt, die zunehmend befürchtet „keine Stimme“ zu haben und nach ihrem Tod nur durch ihre Funktion und nicht durch ihre gemachten Äußerungen weiterzuleben. Die (fiktive) Rede der Queen zu ihrem 80. Geburtstag ist bissig und witzig zugleich – auch wenn es nicht ihre tatsächlichen Worte sind kann man sich – auch durch die vorhergende Charakterisierung – absolut vorstellen dass sie sie zumindest wirklich so oder ähnlich zumindest denken könnte.
„The uncommon reader“ trägt somit auch dazu bei dass man die berühmteste Monarchin der Welt auch mal als Mensch betrachtet, dem durch sein Amt nicht nur zahlreiche Privilegien und ein einzigartiges Ansehen zustehend, sondern dass diesem Menschen auch eine lebenslange Bürde auferlegt ist, die mit einer Einschränkung persönlicher Freiheiten und einer ständigen Selbstbeurteilung einhergeht.
Wie sagte Shakespeare so schön: „Uneasy lies the head that wears a crown.“