Cover-Bild Zwischen den Sommern
Band 2 der Reihe "Heimkehr-Trilogie"
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.08.2023
  • ISBN: 9783832181697
Alexa Hennig von Lange

Zwischen den Sommern

Roman
Isabell zieht mit ihrer kleinen Familie in die Nähe ihrer Großmutter Klara. Zufällig entdeckt sie in deren Haus einen Karton mit Tonbandkassetten. Darauf offenbart die alte Frau, die Isabell immer als unnahbar empfunden hat, ein Geheimnis, das sie sich am Ende ihres Leben von der Seele reden wollte – und das in ihrer Familie bis heute nachwirkt.
Sommer 1939: Klara und Gustav heiraten, und obwohl es nur eine kleine Feier ist, haben alle das Gefühl, dass etwas Großes beginnt. Ihr Zuhause richten sie sich in einem Häuschen neben dem Frauenbildungsheim ein, das Klara für die Nationalsozialisten leitet. Das jüdische Mädchen Tolla, das Klara über Jahre bei sich versteckt hat, soll mit einem Kindertransport ins sichere Ausland kommen. Nun scheint ein Stück Normalität möglich, wenigstens für kurze Zeit. Denn dass dies der letzte Sommer vor dem Krieg sein wird, ist überall zu spüren. Wenig später wird Gustav eingezogen und Klara, inzwischen schwanger, muss ihren Weg durch das Dritte Reich, zwischen Schuld und Verantwortung, allein finden. Als der Krieg schließlich in die Stadt am Harz zurückkommt, stellt sich für Klara die Frage, ob ihr das Leben wirklich keine andere Wahl gelassen hat. 

Zwischen den Sommern‹ ist nach ›Die karierten Mädchen‹ der zweite Band der ›Heimkehr-Trilogie‹, die vom Ende der Zwanziger bis in die Sechzigerjahre reicht. Sie ist inspiriert von den Erinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als einhundertdreißig Tonbandkassetten aufgenommen hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2023

Diese Geschichte geht unter die Haut

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Für Isabell ist es ein großer Schock, als sie ihre Großmutter Klara tot auffindet. In dem Haus der alten Frau entdeckt sie beim Aufräumen eine große Anzahl Kassetten, die ihre Großmutter besprochen hat. ...

Für Isabell ist es ein großer Schock, als sie ihre Großmutter Klara tot auffindet. In dem Haus der alten Frau entdeckt sie beim Aufräumen eine große Anzahl Kassetten, die ihre Großmutter besprochen hat. Sie erzählt darauf von ihrem Leben als junge Lehrerin und als Leiterin eines Frauenbildungsheimes in der Zeit vor und während des zweiten Weltkrieges. Klara berichtet, daß sie zuerst linientreu ihre Aufgaben erfüllt hat, doch daß ihr so nach und nach Zweifel kamen, ob sie auf der richtigen Seite stand. So lernt Isabell ihre sonst so kühle und beherrschte Großmutter noch einmal neu kennen. Besonders als diese von ihrer Liebe zu Gustav und ihren kleinen Kindern spricht, sieht Isabell ihre Großmutter mit anderen Augen. Doch eine Frage bleibt unbeantwortet: Wer war dieses jüdische Mädchen Tolla, nach dem Klara sich ihr ganzes Leben gesehnt hat und was ist mit ihr passiert?

Alexa Hennig von Lange hat ihren Roman "Zwischen den Sommern" als Fortsetzung von "Die karierten Mädchen" geschrieben. Schon der erste Teil hat mich tief berührt, doch dieser zweite Teil ist noch intensiver. Das liegt schon an der dramatischen Zeit,die dieser Roman so hautnah beschreibt. Es läßt niemanden kalt, wenn all die jungen Männer in den Krieg ziehen müssen und ihrer Zukunft beraubt werden. Alexa Hennig von Lange gibt diese Trostlosigkeit so herzzereißend wieder, daß ich ein paarmal schlucken mußte. Es war sehr bedrückend mitzuerleben, wie den Menschen so langsam die Erkenntnis kam, daß sie sich von all den großspurigen Sprüchen der Machthaber haben täuschen lassen und daß es jetzt viel zu spät für eine Umkehr ist.

Dieser Roman sollte allen zu denken geben, die der Meinung sind, daß sie es damals besser gemacht hätten.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Gelungene Fortsetzung der Familiengeschichte

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Klappentext:

Als Klara mit über 90 Jahren stirbt, entdeckt ihre Enkelin Isabell in ihrem Haus einen Karton mit Tonbandkassetten, auf die ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod ihre Lebenserinnerungen aufgesprochen ...

Klappentext:

Als Klara mit über 90 Jahren stirbt, entdeckt ihre Enkelin Isabell in ihrem Haus einen Karton mit Tonbandkassetten, auf die ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod ihre Lebenserinnerungen aufgesprochen hat. Isabell taucht in den Aufnahmen ein ins nationalsozialistische Deutschland, wo Klara in dem kleinen Ort Sandersleben ein linientreues Frauenbildungsheim leitet. Als der Krieg ausbricht und Gustav, ihre große Liebe, an die Front zieht , droht ihre scheinbar idyllische Welt zu zerbrechen. Isabell begegnet einer Frau, die, zerrissen zwischen Anpassung und Abneigung gegen das Regime, versucht, einen Weg durch das dritte Reich zu finden – und ihr dadurch Nachbar und zugleich fremder erscheint. Was hat es mit dem kleinen jüdischen Mädchen auf sich ,dass Clara als ihre eigene Tochter ausgegeben hat und dass dennoch verlorenging?

„Zwischen den Sommern“ ist nach „Die karierten Mädchen“ der zweite Band der Heimkehr – Trilogie, die vom Ende der zwanziger bis in die sechziger Jahre reicht. Sie ist inspiriert von den Erinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als 130 Tonbandkassetten aufgenommen hat.

Meine Meinung:

Ich habe bereits den ersten Band gelesen,hatte damals aber teilweise nicht so einen guten Zugang zu der Geschichte gefunden, weil ich den Schreibstil als etwas distanziert empfand. In diesem Buch bin ich viel vertrauter mit den Personen geworden.

Erneut wird die Geschichte in zwei Zeitabschnitten (Vergangenheit und Gegenwart) erzählt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Zwiespalt von Klara ,die anfangs dem Hitlerregime nicht völlig abgeneigt war,was sich aber Stück für Stück ins Gegenteil verkehrte,darzustellen.Man vermag sich heute kaum vorzustellen, wie schwierig es gewesen sein muss, mit seiner Meinung hinterm Berg zu halten und nach außen hin,mit dem Strom zu schwimmen.Die Sorge um Tolla gepaart mit der Frage ,ob sie damals die richtige Entscheidung getroffen hat ,konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Auch das quasi Neukennenlernen der Mutter/ Großmutter,nach dem Hören der Kassetten,kam sehr gut zum Ausdruck.

Ich fand es sehr schade,dass Klaras Familie erst nach ihrem Tod so viele wichtige Dinge aus ihrem Leben erfahren hat.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Sehr gut erzählter zweiter Teil - unbedingt lesen!

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Die Autorin erzählt in dem zweiten Teil ihrer Trilogie die Geschichte von Klaras Erinnerungen, gebannt auf Tonbandkassetten weiter und zeitlich befinden wir uns nun kurz vor Kriegsbeginn - bis kurz vor ...

Die Autorin erzählt in dem zweiten Teil ihrer Trilogie die Geschichte von Klaras Erinnerungen, gebannt auf Tonbandkassetten weiter und zeitlich befinden wir uns nun kurz vor Kriegsbeginn - bis kurz vor Kriegsende und in der Gegenwart, die im Buch das Jahr 2000 ist. Klara leitet ein Frauenbildungswerk im nationalsozialistischen Sinne. Hier werden junge Frauen in Haushalt, Gesundheit und landwirtschaftlicher Arbeit ausgebildet. In der Gegenwart hört sich Isabell, Klaras Enkeltochter die Kassetten an und so tauche ich gemeinsam mit ihr in die damalige Welt von Klara ein. Während Isabell in der Gegenwart über ihre Oma spricht, wird rasch klar, dass sie als auch ihre Mutter eine ganz andere Frau erlebt haben als diese, die nun zum Vorschein kommt. Der Roman hat mich, die ich in den ersten Teil schon kannte, sofort wieder so in die Geschichte eintauchen lassen, dass ich meine Umwelt vergaß. Die Figuren, die die Autorin zeichnet sind so lebensecht und nah, ebenso wie der Alltag, so dass ich das Gefühl hatte dabei zu sein. Die Frage, die in mir immer wieder auftaucht, ist, wie hätte ich gehandelt? Über meine Großmutter weiß ich nichts, was die Zeit des Nationalsozialismus betrifft, denn in der Familie würde darüber nicht gesprochen. Als in mir Fragen hoch kamen, waren die Zeitzeugen dement oder verstorben bzw. wollten sie nicht darüber sprechen. Ich finde es gut wie die Zerrissenheit im Glauben an den Nationalsozialismus aber auch die Hörigkeit aufgezeigt wird. Klara im Roman ist sehr gut organisiert und das war sie auch bis zu Schluss, so wie es mir scheint. Als ich lese wie strukturiert auch ihre Tochter und Enkeltochter die Sachen verpacken, sehe ich das vieles anerzogen und ""weitervererbt" wird . Was lernen wir aus der Vergangenheit? Heute tritt rechtes Gedankengut wieder offen zu Tage. Wie wir sich dies entwickeln und wie gehen wir damit um? Sehr gespannt warte ich nun auf den dritten Teil, da ich wissen möchte, wie es Klaras Familie ergeht, aber auch ihrer Freundin Susanne und ich in wieder in die Vergangenheit eintauchen möchte. Fünf Sterne!!!

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Veröffentlicht am 05.08.2023

eine Zeit, die sprachlos macht

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"Zwischen den Sommern" von Alexa Henning von Lange ist der zweite Band der Heimkehr Trilogie: Nach " Die karierten Mädchen" erzählt der zweite Band die Geschichte von Klara weiter, die genauso wie der ...

"Zwischen den Sommern" von Alexa Henning von Lange ist der zweite Band der Heimkehr Trilogie: Nach " Die karierten Mädchen" erzählt der zweite Band die Geschichte von Klara weiter, die genauso wie der erste Band auf zwei Zeitebenen erzählt wird.

Isabell, Klaras Enkelin, findet Klara bei einem Besuch in ihrem Reihenhaus in Oldenburg tot im Garten.Die über neunzigjähre, blinde Großmutter, war bei einem "Ausflug " in den Garten gestürzt.Beim Räumen des Hauses findet Isabell über 100 Kasetten, die ihre Großmutter besprochen hat , um ihrer Familie ihre Lebensgeschichte zu hinterlassen. Isabell ist sehr überrascht, lernt sie ihre Großmutter, die Zeit ihres Lebens eine sehr strenge und couragierte Frau war, von einer ganz anderen Seite kennen, nämlich als empathische, liebevolle Frau und Mutter, die ihr Handeln immer wieder in Frage stellte und die einem jüdischen Mädchen Heimat und Liebe gab und in der festen Überzeugung ihr zu helfen, das Mädchen auf eine Reise schickte, die sie retten sollte.

Im Gegensatz zum ersten Teil, nimmt das jüdische Mädchen Tolla nur wenig Raum in diesem Buch ein. Es wird zwar einige Male erwähnt und man merkt, dass ihr Schicksal Klara sehr beschäftigt, doch dieses Buch beschäftigt sich mehr mit dem Alltag von Klara und ihrer Freundin Susanne, die die Frauenbildungsanstalt in Senftenberg leitet. Ihr Umgang mit dem nationalsozialistischen System und ihre Leben während des Krieges, das ihre Familie nachhaltig beeinflusst, da ihr Mann im Krieg ist und sie mit ihren drei Kindern den Alltag und ihre Arbeit in der Bildungsanstalt allein bewältigen muss.

Parallel dazu wird immer wieder ein Einblick in die Gegenwart gezeigt, in der Isabell und ihre Mutter Inge das Haus ihre Grossmutter räumen und Isabell feststellen muss, dass auch ihre Mutter wenig über Klara, ihre Mutter, wusste. Wie viele in dieser Generation, hat man vieles was die nationalsozialistische Zeit anging totgeschwiegen.

Ich selbst kann mich daran erinnern, dass ich mit meinen Eltern hart ins Gericht gegangen bin, wenn es um die Nazizeit ging. " Warum habt ihr keinen Widerstand geleistet? Ihr habt es mit eurem Schweigen möglich gemacht, dass diese Gräultaten passierten. Ihr könnt mir nicht sagen , dass ihr nichts gewusst habe, von dem Genozid." Diese und viele andere Fragen begleiteten die Diskussionen und im Nachhinein taten mir meine Eltern leid, die diesen Fragen häufig hilflos ausgeliefert waren.

Auch in diesem Buch kommen diese Fragen in der Gegenwart vor und man fragt sich, warum Klara so gehandelt hat, wie sie es getan hat. Vielleicht ist es ein Vorrecht der Jugend, diese Fragen zu stellen.Heute, wo ich ein bestimmtes Alter erreicht habe, frage ich mich" Wie hätte ich damals gehandelt? Hätte ich auch viele Dinge nicht an mich herangelassen, weil ich es sonst nicht ertragen hätte weiterzuleben? Wäre ich so mutig gewesen mein Leben zu riskieren? Denn was Widerstand zu leisten, mit all seinen Konsequenzen bedeuten kann,sehen wir ja derzeit sehr anschaulich in Russland. Solche Fragen zu stellen und Vorwürfe zu machen aus einer Komfortsituation heraus ist immer einfach. Was letztendlich möglich ist, was man sich traut steht auf einem anderen Blatt.

Was mir das Ganze aber gezeigt hat ist, dass es nie aufhört wichtig zu sein, solche Bücher zu schreiben und sie zu publizieren.Wir Menschen müssen immer wieder an diese Gräultaten der deutschen Geschichte erinnert werden, denn das Geschichte sich wiederholt, merken wir zur Zeit mehr als deutlich, an Wahlumfragen, die die AFD im Umfragehoch zeigen und mich immer wieder fragen lassen " Lernen wir denn niemals Konsequenzen aus der Vergangenheit zu ziehen?

Ein mehr als wichtiges Buch.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Der beklemmende Alltag im 2. Weltkrieg - zwischen Angst und Widerstand

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"Zwischen den Sommern" ist der zweite Band der Heimkehr-Trilogie von Alexa Hennig von Lange. Er erzählt von Isabell, die nach dem Tod ihrer Großmutter Klara Tonbänder findet, auf denen diese ihr Leben ...

"Zwischen den Sommern" ist der zweite Band der Heimkehr-Trilogie von Alexa Hennig von Lange. Er erzählt von Isabell, die nach dem Tod ihrer Großmutter Klara Tonbänder findet, auf denen diese ihr Leben rückblickend schildert: Klara lebte in der Zeit des Nationalsozialismus mit ihrem Mann Gustav in Sandersleben, wo sie ein Frauenbildungsheim leitete. Als die Lage immer gefährlicher wird, versucht sie zunächst ihre jüdische Ziehtochter Tolla in Sicherheit zu bringen, ehe Gustav nach Ausbruch des Krieges eingezogen wird. Auch während ihrer Arbeit im Heim spürt Klara die zunehmenden Einschränkungen durch die Nazis, die wiederkehrenden Sorgen und die tägliche Angst.

Die Handlung basiert auf den tatsächlich existierenden Tonaufnahmen der Großmutter der Autorin. Entsprechend lebensnah werden die Ereignisse erzählt. Die Berichte vom Kriegsausbruch, der Angst vor Gegenangriffen, die Nachrichten von gefallenen Angehörigen sind sehr beklemmend und führen einmal mehr vor Augen, was unsere Großeltern damals durchmachen mussten. Gleichzeitig führt der Roman dem Leser auch die Zerrissenheit der Menschen zwischen dem Widerstand gegen den Machtapparat und der Angst vor den drohenden Konsequenzen für sich selbst und die eigene Familie vor Augen. Ein Satz fiel mir in diesem Zusammenhang besonders auf: "Es müssen sich nur genügend Menschen zusammenfinden, die sich gemeinsam trauen, das Richtige zu tun." Insgesamt eine bedrückende Stimmung, die hier eindrücklich geschildert wird.
In meinen Augen ist dies ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte - und das sich auch gut lesen lässt, wenn man den ersten Band "Die karierten Mädchen" nicht kennt.