Enemy-to-Lovers-Kurzgeschichte mit Wohlfühlatmosphäre
》INHALT:
Mara, Sadie und Hannah sind beste Freundinnen – und als Naturwissenschaftlerinnen leidvoll darin erprobt, sich in männlich besetzten Domänen zu behaupten. Eines wissen sie genau: In Fragen der ...
》INHALT:
Mara, Sadie und Hannah sind beste Freundinnen – und als Naturwissenschaftlerinnen leidvoll darin erprobt, sich in männlich besetzten Domänen zu behaupten. Eines wissen sie genau: In Fragen der Wissenschaft – ebenso wie der Liebe – sind es stets die Gegensätze, die die heftigsten Reaktionen hervorrufen.
Insofern sollte gerade eine Umweltingenieurin wie Mara vernünftig genug sein, niemals mit der männlichen Verkörperung all dessen, was sie nicht ausstehen kann, in ein Haus zu ziehen. Dennoch findet sie sich mit dem Mitbewohner aus der Hölle unter einem Dach: dem unausstehlichen Liam, Konzernanwalt und Klimazerstörungs-Lobbyist der übelsten Sorte. Obwohl er nicht nur mithilfe des Thermostats für eisige Verhältnisse in ihrer Zwangs-WG sorgt, gerät Mara schon bald in Gefahr, sich die Finger an ihrem (nervtötend heißen) Erzfeind zu verbrennen. Unkalkulierbar emotionale Folgeschäden nicht ausgeschlossen…
》EIGENE MEINUNG:
Zu den bisher erschienenen Romanen von Ali Hazelwood, die beide zu meinen Jahreshighlights zählen, gesellen sich nun drei Kurzgeschichten, zu den drei Freundinnen Mara, Sadie und Hannah:
1. Under one Roof – Liebe unter einem Dach
2. Stuck with you – An wem die Liebe hängen bleibt
3. Below Zero – Die unerwarteten Abgründe der Liebe
Mit 147 Seiten macht „Under one Roof“ den Anfang. Hier lernen wir Mara kennen, die ein Haus von ihrer Mentorin geerbt hat – naja, wie sich herausstellt dann doch wohl kein ganzes Haus, denn die andere Hälfte gehört Liam. Diese Situation zwingt die Umweltingenieurin in eine unfreiwillige WG mit dem sexy Firmenanwalt, der natürlich genau gegensätzliche Weltanschauungen zu besitzen scheint. Tja, typisches Enemy-to-Lovers eben, aber wirklich schön und gefühlvoll geschrieben. Ich hätte gerne noch mehr von der Figurenentwicklung und dem anfänglichen Kleinkrieg der beiden sowie der anschließenden Wohlfühlatmosphäre gelesen.
In „Under one roof“ ist im Vergleich zu den Hauptgeschichten der Autorin der Weg das Ziel, denn letzteres wird uns schon im Prolog etwas vorweg genommen bzw. wir fiebern dann, zurück gereist in der Zeit, darauf hin. Auch spielt die Geschichte nicht wie bisher zu großen Teilen an den besagten Arbeitsstätten, sondern quasi als Kammerspiel im gemeinsamen Haus.
Dadurch gerät für mich die Thematik Frauen in MINT-Fächern in den Hintergrund bzw. laufen die Ansätze zu Feminismus, Gleichberechtigung uvm. ins Leere. Auch die Umweltthematik bleibt eine Randerscheinung. Dafür sind die Gefühle präsent, der Humor witzig und die Erotik gelungen, wenn auch für meinen Geschmack etwas seltsam (auch in ihren Dialogen) ausgestaltet. Es ist kein aufgesetztes Drama, wie in vielen aktuellen Büchern, nötig um zu unterhalten.
Im Abschluss wirkt das Buch jedoch etwas abrupt. Ein kleiner Epilog kann versöhnen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Leider fehlen vor einigen Abschnitten in meinem digitalen Leseexemplar die Absätze, was das Lesen etwas erschwert.
》FAZIT:
Diese Kurzgeschichte kommt nicht ganz an die ausführlichen Erzählungen der Autorin heran, bei denen die Geschichte mehr Raum und Zeit hat sich zu entwickeln und rund zu werden. Gelungener Humor, Erotik, Gefühle, Schreibstil und das warme Lesegefühl sind allerdings auch hier vorhanden.