Illuminae
Kady und Ezra haben keine gute Zeit, erst Trennung, dann Flucht von ihrem zerstörten Heimatplaneten. Doch auf den Rettungsschiffen, die sie aufgenommen haben, sind sie schon schnell nicht mehr sicher. ...
Kady und Ezra haben keine gute Zeit, erst Trennung, dann Flucht von ihrem zerstörten Heimatplaneten. Doch auf den Rettungsschiffen, die sie aufgenommen haben, sind sie schon schnell nicht mehr sicher. Gefahren durch Krankheiten, rigorose Chefetagen und durchgedrehte Künstliche Intelligenzen sind an der Tagesordnung. Kady kann nur versuchen, mit ihren Fähigkeiten am Computer, Ezra und sich zu retten – und damit auch die komplette Flotte.
Doch das alles wird nicht einfach so erzählt. Man liest es in Geheimakten, E-Mails, auf Plakaten und in Protokollen. Es gibt schwarze Seiten und weiße Seiten, Seiten voller Zeichen oder welche ohne alles, Bilder und Tabellen… Allein aufgrund der Form war bei mir die Spannung wahnsinnig hoch. Ich wollte nicht nur wissen, wie die Geschichte rund um Kady und Ezra weitergeht, sondern ich wollte auch unbedingt wissen, wie es dargestellt ist. Denn auch wenn bestimmte Dinge, wie Chats und E-Mails, den Hauptteil ausmachen, so wurde man bis zuletzt mit neuartigen Formatierungen überrascht.
Ich hatte wahnsinnig viel Spaß beim Entdecken. Man rast nur so durch die Seiten. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob ich die Story, wäre sie mir rein mit Prosa serviert worden, auch so gut gefunden hätte. Aber letztlich ist das auch nicht so wichtig, denn die Kombination aus Text und Form musste passen und das tat sie sehr gut!
Vor allem die beiden Hauptcharaktere haben es mir leicht gemacht. Kady ist schlau und mutig und steht dankenswerterweise nie auf dem Schlauch. Sie zieht schnell Schlüsse und ist trotzdem keine allwissende Nervensäge. Ezra brachte mich zum Lachen und punktete mit seiner charmanten Art.
Doch es gab auch ein paar Dinge, die ich nicht so gut fand. So musste man bei all den Namen, Schiffen, Vereinigungen und Vorgängen schon aufpassen, alles mitzubekommen. Zwei, drei Mal musste ich zurückblättern, um noch einmal nachzulesen, wo die Person in der Zwischenzeit abgeblieben war oder wer noch einmal alles gestorben ist. Denn eins steht fest: Das Autoren-Duo geht mit seinen Figuren wirklich nicht zimperlich um.
Im Zuge meiner Aufregung und Begeisterung über die Form des Buches blieb die Emotionalität ein wenig auf der Strecke bei mir. Ich hechelte durch die Transkriptionen, Akten und Berichte, aber ich habe mich nicht so richtig an die Figuren gebunden. Schwierig, wenn die Figuren eben hauptsächlich miteinander kommunizieren oder andere Protagonisten über sie schreiben. Die eigene Reflexion, der Blick in ihr Inneres, geht unter.
Nichtsdestotrotz habe ich die 600 Seiten an zwei Tagen gelesen. Natürlich geht es auch deutlich schneller, wenn man Chats liest, aber ich legte das Buch auch nur sehr widerwillig beiseite. Es war mein erstes Buch, das im Weltall spielte, ich mochte die Figuren sehr gern, fand die Darstellungsform unglaublich interessant und damit auch die Geschehnisse durchgehend super spannend. Die ein oder andere Überraschung hielt die Story dann auch noch bereit. Ein paar Schwächen hat das Buch, aber ich kann es kaum abwarten, den zweiten Teil, der seit ein paar Wochen auf meinem SuB liegt, zu lesen.