Cover-Bild Das Glücksbüro
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 21.02.2013
  • ISBN: 9783832162252
Andreas Izquierdo

Das Glücksbüro

Roman
Albert Glück ist ein seltsamer Kauz. Er ist knapp über fünfzig, ein wenig trocken, penibel, und er arbeitet im Amt für Verwaltungsangelegenheiten. Formulare, Stempel, Dienstvorschriften sind seine Welt, in der er sich gut eingerichtet hat. Ganz wörtlich, denn Albert arbeitet nicht nur in dem Amt, er wohnt auch dort. Von allen unbemerkt hat er im Keller einen kleinen Raum bezogen und verbringt zufrieden seine Tage im immer gleichen Rhythmus. Doch eines Tages wird Alberts sorgsam eingehaltene Ordnung durcheinandergebracht. Auf seinem Schreibtisch landet ein Antrag, den es eigentlich gar nicht geben dürfte, denn er beantragt – nichts! Albert tut alles, um diesen unseligen Antrag loszuwerden, doch vergeblich: Immer wieder kehrt er auf seinen Schreibtisch zurück. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf den Weg zum Antragsteller zu machen. So trifft Albert auf Anna Sugus, eine ziemlich wilde Künstlerin, die Alberts Welt ganz schön auf den Kopf stellt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Grauer Büromäuserich trifft auf Knalltüte

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Albert Glück ist ein richtiger grauer Mäuserich - ein in allen Belangen unauffälliger Mann, der seit mehr als 30 Jahren im Amt für Verwaltungsangelegenheiten arbeitet. Klar, so einer macht einen guten ...

Albert Glück ist ein richtiger grauer Mäuserich - ein in allen Belangen unauffälliger Mann, der seit mehr als 30 Jahren im Amt für Verwaltungsangelegenheiten arbeitet. Klar, so einer macht einen guten Job - durchschnittlich gut eben. Er bearbeitet zuverlässig die eingehenden Anträge, hat einen bis aufs I-Tüpfelchen festgelegten Tagesablauf und fällt trotz seines spektakulären Familiennamens überhaupt kein bisschen auf. Niemand von seinen Kollegen hat engeren Kontakt zu ihm, und deshalb haben sie nie gemerkt, dass Albert IMMER im Amt ist. Er wohnt nämlich dort - seit über 30 Jahren. Das ist seine feste Burg, sein sicherer Hort, er braucht die Akten, die Vorschriften und das ganze Drumherum - die "richtige" Welt draußen mit ihrem Krach, der Aktivität und den vielen Menschen - das schreckt ihn ungemein: nein, das ist nichts für Albert.

Denkt er. Denn eines Tages liegt der Antrag E 45 auf seinem Tisch. Und der ist eigentlich gar nicht existent, das bestätigt auch Alberts Chef. Albert lehnt eine Bearbeitung dieses Antrags kategorisch ab, denn es bleibt ein Rätsel, was denn eigentlich Gegenstand dieses Antrags ist. Aber er hat nicht mit seinem Vorgesetzten gerechnet. Der schickt ihn nämlich raus, in die weite Welt, um Kontakt mit der Beantragenden, mit der Künstlerin Anna Sugus aufzunehmen. Und damit kommt Schwung in Albert Glücks Leben - der Graumäuserich trifft auf die Knalltüte und nichts ist mehr, wie es war.

Sehr, sehr niedlich und herzlich das alles! Wobei, niedlich ist vielleicht das falsche Wort (mir passt es aber trotzdem, jedenfalls, wenn man es mit süsslich und kitschig gleichsetzt. Bezaubernd auf jeden Fall, dass passt! Aus Albert Glücks Büro wird nun peu à peu ein Glückbüro und das ist derart entzückend geschildert, dass man das jedem Kollegen, den man gerne hat, schenken sollte, um ihm wenigstens literarisch einen tollen Arbeitsplatz zu verschaffen. Aber Achtung... auch vor dem Glücksbüro macht das wahre Leben nicht Halt, es ist also auch hier nicht alles eitel Sonnenschein - ganz und gar nicht!

Entzückend geschrieben offenbart das Buch eine weitere Facette in der Begabung des Autors Andreas Izquierdo, der nicht nur durch überaus originelle Romane, sondern auch durch Regionalkrimis bekannt geworden ist. Ein Multitalent, das hoffentlich noch viele unterhaltsame und anrührende Werke verfassen wird!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Ungewöhnlicher Protagonist

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Meine Gedanken zum Hörbuch
Bedingt durch den ungewöhnlichen Protagonisten hatte ich anfangs Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Aber je mehr Albert Glück ausgetretene Pfade verlässt und von seinem ...

Meine Gedanken zum Hörbuch
Bedingt durch den ungewöhnlichen Protagonisten hatte ich anfangs Probleme, in die Geschichte hineinzukommen. Aber je mehr Albert Glück ausgetretene Pfade verlässt und von seinem strikten Tagesablauf abweicht, desto mehr habe ich ihn in mein Herz geschlossen.

Andreas Izquierdos Geschichte hat einerseits etwas märchenhaftes, unwirklich, aber doch zauberhaft und bedient andererseits die Klischees deutschen Beamtentums, was sie herrlich unterhaltsam macht. Zeitweise musste ich dabei an Passierschein A38 – Das Haus das Verrückte macht bei Asterix und Obelix denken.

Mein einziger Kritikpunkt ist ein fehlendes rundes Ende für einige Nebencharaktere. Ich hätte gerne gewusst, wie es mit dem Vorgesetzten Wehmeyer weiter ging oder was aus der Bürohilfe Susanne wurde. Gab es ein Happy End für Mike Schulze und hat das Karma bei Elisabeth Scheel zurückgeschlagen?

Aber das ist Jammern auf hohem Niveau

Veröffentlicht am 01.04.2024

etwas andere Story vom Glück

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Das Cover hat mich angesprochen: bunte Buchstaben, die aussehen als wenn sie tanzen und das bei einem sonst grauen langweilig-wirkenden Cover, die Silhouetten von Mann und Frau, habe ich erst später wahrgenommen.Sie ...

Das Cover hat mich angesprochen: bunte Buchstaben, die aussehen als wenn sie tanzen und das bei einem sonst grauen langweilig-wirkenden Cover, die Silhouetten von Mann und Frau, habe ich erst später wahrgenommen.Sie steht mitten im Licht und er, weil er ihr nahe sein möchte, bewegt sich aus den Schatten ins Licht.
Absolut passend gestaltet.
Ohne zu viel zu verraten handelt das Buch eben von einem Mann der Ordnung über alles liebt und sie zu seinem Beruf, man könnte sagen zu seiner Passion macht. Und dann eben Anna, die plötzlich und vollkommen unerwartet in sein Leben tritt, sie fällt nach seiner Ansicht nach, vollkommen aus dem Rahmen.
Sie ist ein Freigeist, er ein Kleingeist, seine Welt ist grau, ihre bunt und dann passiert eine Metamorphose und seine Welt wird bunter und ihre erhält eine Richtung.
Das Buch hat mich sehr berührt.
Wir urteilen oft, über Menschen ohne nach dem Warum zu fragen, oft genug wollen wir die Beweggründe gar nicht wissen, denn wir sind viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt.
Es ist keine klassische Unterhaltungslektüre, man sollte sich Zeit nehmen, das Buch ein bisschen sacken zu lassen.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Eine besondere Geschichte mit wichtigen Botschaften, aber auch kleinen Kritikpunkten

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Meinung:
Das Buch hat mich schon länger angesprochen, da es zwar nach einer speziellen, aber doch unterhaltsamen und gefühlvollen Geschichte mit wichtigen Botschaften klang.

Und genau das hat „Das Glücksbüro“ ...

Meinung:
Das Buch hat mich schon länger angesprochen, da es zwar nach einer speziellen, aber doch unterhaltsamen und gefühlvollen Geschichte mit wichtigen Botschaften klang.

Und genau das hat „Das Glücksbüro“ auch geliefert. Albert Glück ist sehr speziell. Er ist ein Beamter durch und durch, für ihn zählen nur seine Regeln, Formulare und Gesetze und er lebt nur für seine Arbeit.

Als dann dieser geheimnisvolle Antrag auf seinem Schreibtisch landet, wirft ihn das völlig aus der Bahn. Er verliert die Kontrolle über sein so routiniertes Leben und es ist das Beste, was ihm je passiert ist.

Er traut sich wieder raus in die Welt, was ihm anfangs schwer fällt, da die Welt sich in den vergangenen Jahren sehr verändert hat. Aber als er auf Anna trifft und Gefühle hinzukommen, lernt er zu verstehen, auf was es im Leben wirklich ankommt. Er beginnt Menschen mit seinem Wissen zu helfen, zu hinterfragen welche Probleme und Geschichten hinter den starren Anträgen stehen und opfert sich dafür auch richtig auf.

Die Grundidee, die Botschaften und auch die Umsetzung davon haben mir gut gefallen. Doch trotzdem hatte ich ab und an auch ein paar Probleme mit der Geschichte.

Ich fand manche der pedantischen Aufzählungen zu viel und zu trocken, so hätte ich wirklich nicht jedes Amt einzeln erwähnt gebraucht und auch manche Routinen haben sich doch sehr oft wiederholt. Und auch Alberts Chef und seine Bande anderer Amtsleiter fand ich zwar im Kern durchaus realistisch, aber schon auch etwas sehr einseitig und extrem dargestellt.

Auch das Ende war jetzt nicht mein Lieblingsende, obwohl es nochmal sehr emotional ist und schon zur Geschichte passt. Aber irgendwie hatte ich mir doch ein etwas anderes Ende gewünscht.

Fazit:
Eine sehr besondere Geschichte über einen sehr speziellen Beamten, der durch die Liebe wieder zurück in ein normales Leben findet und lernt, auf was es wirklich ankommt. Dabei gibt es viele wichtige Botschaften, aber oftmals ist es auch zu viel des Guten. Zu viele unnötige Details, zu extreme Ansichten und dadurch wirkt es manchmal auch etwas holprig. Das Ende fand ich unerwartet und traurig, aber auch wenn es nicht mein Lieblingsende war, hat es schon irgendwie zur Geschichte gepasst. Insgesamt also eine unterhaltsame, lesenswerte und berührende Geschichte mit wichtigen Botschaften, aber doch auch dem ein oder anderen Kritikpunkt. Deshalb gibt es eher knappe 4 Sterne, aber doch eine Empfehlung für alle, die sich von der Kurzbeschreibung angesprochen fühlen.

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Veröffentlicht am 17.04.2018

Das Glücksbüro

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Albert Glück ist ein Beamter, wie er im Buche steht. Penibel, überaus korrekt und mit einem umfassenden Wissen, über das kein anderer seiner Kollegen auch nur im Geringesten verfügt fristet er sein geordnetes ...

Albert Glück ist ein Beamter, wie er im Buche steht. Penibel, überaus korrekt und mit einem umfassenden Wissen, über das kein anderer seiner Kollegen auch nur im Geringesten verfügt fristet er sein geordnetes und von jeglicher Aufregung freies Leben. Albert hält sich in jeglicher Hinsicht strikt an sämtliche Dienstvorschriften und Regeln, sowohl im behördlichen, als auch im sozialen Umfeld.

Was jedoch keiner seiner Kollegin bislang herausgefunden hat ist die Tatsache, dass Albert bereits über dreißig Jahre das Gebäude des Amtes für Verwaltungsangelegenheiten nicht mehr verlassen hat. In einem kleinen, versteckten Raum im Archivbereich lebt Albert mit seinen wenigen Habseligkeiten, mit denen er sich mit Hilfe der Einkaufsmöglichkeiten via Internet ein eigenes kleines Heim eingerichtet hat.

Wenn nach Dienstschluss die Schritte verklingen und der letzte Angestellte das Amt verlassen hat, beginnt das „geheime Leben“ des Albert Glück. Er kennt jeden Zentimeter der Büros, der Gänge, der Aufenthaltsräume; er verfügt über einen unerschöpflichen Vorrat an Nahrungsmitteln in der Küche der Betriebsverpflegung und er vergnügt sich abends mit der Lektüre der Gesetzbücher und Verordnungen sowie mit seiner Lieblingsfernsehserie. Albert, der viele Menschen um sich, hektisches Treiben und jegliche Unregelmäßigkeit im Leben nicht vertragen kann, scheint seine persönliche Nische im Leben gefunden zu haben.

Bis eines Tages ein mysteriöser Antrag auf seinem Schreibtisch landet. Zum ersten Mal in seinem Leben gibt es ein Formular, das er nicht identifizieren, nicht bearbeiten, und auch nicht wieder loswerden kann. In seiner tiefen Verzweiflung verlässt er zum ersten Mal seit Jahrzehnten das Verwaltungsgebäude, um die Antragstellerin persönlich aufzusuchen.

Dieser Moment der Entscheidung verändert nicht nur das Leben des Albert Glück, sondern bereichert auch das Leben vieler anderer Menschen. Anna Sugus, die chaotisch-liebenswerte Künstlerin, zeigt Albert, was LEBEN eigentlich sein kann – und Albert ist rettungslos verloren…

Um interessierten Lesern inhaltlich nichts vorweg zu nehmen, beschränke ich mich auf diesen kleinen Einblick ins Buch. Eher unspektakulär begonnen, steigert sich Andreas Izquierdos Geschichte des Albert Glück von Seite zu Seite. Das anfängliche Staunen und die Ungläubigkeit über die Lebensweise seines Protagonisten werden nach und nach durch immer größeres Verständnis ersetzt. Jeder, der bereits Erfahrungen betreffend die Tätigkeiten in Ämtern und Behörden sammeln durfte, wird oftmals schmunzeln und zustimmend nickend vieles wieder erkennen. Izquierdos Schilderungen des Beamtendaseins sind in hohem Maße realistisch.

Dem Autor ist es zudem vortrefflich gelungen, dem Leser die Motivationen, die Hintergründe und vor allem die Charakterisierung seiner handelnden Figuren nahe zu bringen. Der stille Bürokrat Albert entwickelt sich zu einem liebenswürdigen Einzelkämpfer, ohne etwas von der Aufregung in seinem Umfeld zu ahnen, die er auslöst. Seine Begegnung mit Anna verwandelt ihn und macht ihn zu einem glücklicheren, besseren Menschen.

Alberts Aussage: „Dinge sind nicht immer so, wie sie zu sein scheinen“ würde ich als Leitthema des gesamten Buches bezeichnen, das Andreas Izquierodo in flüssigem Schreibstil und mit viel Humor verfasst hat. Das Buch hat keinen hohen Spannungsfaktor, vermittelt jedoch sehr viel über zwischenmenschliche Beziehungen und Gefühle.