Cover-Bild Murder Swing
Band 1 der Reihe "Der Vinyl-Detektiv"
(37)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 526
  • Ersterscheinung: 10.03.2019
  • ISBN: 9783518469378
Andrew Cartmel

Murder Swing

Thriller
Thomas Wörtche (Herausgeber), Susanna Mende (Übersetzer)

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.

Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun? Zu allem Überfluss hat unser Detektiv bald auch noch die »Aryian Twins« Heinz und Heidi an der Hacke, zwei ziemlich extravagante Killer …

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2019

Andrew Cartmel – Murder Swing

0

Eigentlich verbringt er seine Tage damit von Second Hand Shop zu Second Hand Shop zu laufen und die Neuzugänge der Vinyl Platten zu durchforsten, immer auf der Suche nach dem ultimativen akustischen Kick ...

Eigentlich verbringt er seine Tage damit von Second Hand Shop zu Second Hand Shop zu laufen und die Neuzugänge der Vinyl Platten zu durchforsten, immer auf der Suche nach dem ultimativen akustischen Kick – und nach einem lukrativen Geschäft, denn echte Sammler sind bereit so einiges zu bezahlen für eine wertvolle Platte. Als es eines Tages unerwartet an seiner Tür klingelt, ahnt er nicht, dass die Frau, die vor ihm steht, ihn nicht nur auf die Suche nach einer außergewöhnlichen Aufnahme schicken wird, sondern auch in größte Gefahr bringt, denn plötzlich häufen sich Unfälle und mysteriöse Todesfälle in seinem Umfeld. Aber wenn das Interesse erst einmal geweckt ist und dazu so ansprechend vertreten wird wie bei Miss N. Warren, muss ein Mann ja schwach werden und den Auftrag annehmen.

Andrew Cartmel ist als Schreiber für die britische TV Serie Doctor Who bekannt geworden, von der Vinyl Detective Reihe erscheint 2019 im Original bereits Band 4. Die Tatsache, dass sich Cartmel auch als Stand-Up Comedian betätigt, merkt man seinem Roman an. Als Thriller vom Verlag angekündigt, macht er auch mich doch eher den Eindruck einer Slapstick Krimi-Komödie, was jedoch in keiner Weise negativ zu verstehen ist.

Die Geschichte lebt ganz klar von den Figuren, die alle auf ihre Art skurril aber liebenswert sind. Vorneweg natürlich der Plattensammler, der nebenbei Detektivarbeit leistet. Man kann sich seine Wohnung bildhaft vorstellen, vor allem die zwei Katzen, die das Gesamtbild charmant abrunden. Miss Warren – deren Vorname lange ein ganz eigenes Mysterium bleibt, weshalb er auch hier nicht verraten wird – die zwischen dümmlich und hochintelligent oszilliert und damit immer wieder überrascht, ebenso mit ihren herrlichen Katzendialogen. Und natürlich die ganzen Nebenfiguren: die Gegenspieler Heinz und Heidi, der Drogendealer und Tomatenmagnat Hughie, Freund Tinkler und natürlich die Taxifahrerin Clean Head. Eine Ansammlung von Kuriositäten, die zusammen einen großen Spaß fabrizieren.

Der Kriminalfall um die Originalaufnahme von „Easy Come, Easy Go“ hat mir als unbedarftem digital Musikhörer so einiges an neuem Wissen eingebracht und die Komplexität des alten Mediums Vinyl erst richtig verdeutlicht. Die Geschichte wird schließlich glaubwürdig, wenn auch mit etwas Nachhilfe von Kommissar Zufall, gelöst. Da könnte das Buch eigentlich zu Ende sein. Doch wie bei jeder Platte gibt es noch eine B Seite und hier ist es quasi der zweite Auftrag für den Vinyl Detektiv. Wie bei allen Maxi-Singles auf Vinyl kommt auf die zweite Seite das, was eben nicht so erfolgversprechend und nicht so gelungen ist. So ist es hier auch. Mit Seite A war die Geschichte erzählt und fertig. Für mich ein sauberer und gelungener Abschluss. Die zweite Geschichte ist nicht nur in sich unabhängig und mehr wie die unterschiedlichen Bände einer Serie mit der ersten verbunden, weshalb sie für meinen Geschmack auch besser als Einzelband erschienen wäre. Da dieser Teil doch gewaltig abfällt im Vergleich zum ersten, gibt es hierfür auch den Punkt Abzug in der Bewertung.

Veröffentlicht am 19.09.2020

Platten-Jäger

0

Er besitzt eine kleine Wohnstätte in London, die er Bungalow nennt, in einem Zweifamilienhaus. In der unmittelbaren Umgebung ist das Kloster, in dem sich die Reichen und Schönen sich verwöhnen lassen. ...

Er besitzt eine kleine Wohnstätte in London, die er Bungalow nennt, in einem Zweifamilienhaus. In der unmittelbaren Umgebung ist das Kloster, in dem sich die Reichen und Schönen sich verwöhnen lassen. Und er kämpft mit der Reparatur des Warmwasserspeichers. Viel lieber würde er sich mit seinen Platten beschäftigen. Auf seinen Streifzügen durch die Secondhandläden findet er eine Platte, die er online gut verkaufen kann. Damit sind erstmal die wichtigsten Kosten gedeckt. Als jedoch eine geheimnisvolle Schöne bei ihm anfragt, ob er eine bestimmte Platte finden könnte, sagt er sofort zu. Den Lohn kann er gut gebrauchen.

Es ist der erste Fall für den Katzenliebhaber und Schallplatten-Jäger. Und nachdem er von der attraktiven N. Warren engagiert wird, macht er sich mit Feuereifer auf die Suche. Hinter dem gesuchten Objekt scheint mehr zu stecken, es gilt nicht nur eine seltene Schallplatte zu entdecken, sondern auch die Geschichte, die mit der Originalaufnahme im Zusammenhang steht. Doch zunächst hat Ms Warren etwas zu lernen, nämlich dass es unter den gebrauchten Dingen durchaus tolle Stücke zu entdecken gibt, die auch in ihrem ausgewählten Kleiderschrank gut machen. Ordentlichen Kaffee muss sie auch noch kennenlernen, nur die Katzen mag sie schon. Eigentlich will er es nicht gleich wahrhaben, aber sie ist die ideale Partnerin für einen wie ihn.

Es ist nicht immer ganz optimal, wenn man ein anderes, aber doch ähnliches Thema vor kurzem schon erlesen hat. Da fehlt dann ein wenig die Neuigkeit, auch wenn man sich keine Gedanken gemacht hat, welches Buch zuerst da war. Hier geht es ums zuerst gelesen. Und so hat der Vinyl-Detektiv einen erschwerten Start. Dagegen macht er sich aber ganz gut. Er und seine Mitstreiter müssen sich zunächst mal finden, sind aber durchweg sympathisch auch mit ihren Schrullen. Die Suche nach der Platte ist alles andere als einfach und wird sogar gefährlich. Je weiter sich die Geschichte entfaltet, desto spannender wird es. Auch wenn das Angebot an Detektiven schier unerschöpflich und auch schwer überschaubar ist, dieser Platten-Jäger hat sich für weitere Lektüre empfohlen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Plattensuche

0

Der Vinyldetektiv. Er verbringt seine Tage damit nach wertvollen Schallplatten zu suchen, seine Katzen zu versorgen und dem Hören guter Musik. Bis eines Tages eine Frau vor seiner Tür steht und ihn bittet ...

Der Vinyldetektiv. Er verbringt seine Tage damit nach wertvollen Schallplatten zu suchen, seine Katzen zu versorgen und dem Hören guter Musik. Bis eines Tages eine Frau vor seiner Tür steht und ihn bittet ein ganz bestimmtes Album zu suchen. Man sollte nicht meinen, dass so ein Suchauftrag mit Gefahren verbunden ist.

Der Ich-Erzähler des Buches wird von seinen Weggefährten gerne mal als Kistenwühler oder Chefkoch bezeichnet, aber seinen richtigen Namen bleibt er dem Leser schuldig. Denn sofern ich ihn nicht überlesen habe, wird er an keiner Stelle des Buches erwähnt, was mich beim Lesen doch etwas irritiert hat, da ich nebenbei immer nach einem Hinweis auf seinen Namen gesucht habe.
Vom Namen abgesehen weiß er aber was er tut und kennt sich in der Welt der Musik gut aus, oder kennt Leute die etwas wissen.
Demnach trifft man zwischen den Seiten dieses Buche auf die unterschiedlichsten Charaktere, die (fast) alle auf ihre ganz eigene Art skurril und/oder etwas verschroben sind. Es wird mit ihnen schon mal nicht langweilig.

Der Schreibstil ist ansprechend und nebenbei erfährt man auch noch das ein oder andere über Jazz und die Welt der Musik, was der Geschichte einen interessanten Hintergrund gibt, vor dem die Handlung aufgebaut ist. Die Handlung selbst weiß zu unterhalten und ist auch durchaus spannend zu lesen, aber vielleicht etwas zu vorhersagbar und die Wendungen somit nicht unbedingt überraschend.

Trotzdem ein guter Thriller, ohne allzu hohe Ansprüche, der zu unterhalten weiß.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Hat mich nicht begeistert

0

Der Venyldetektiv, der keinen Namen hat, bekommt den Auftrag eine seltene Schallplatte für einen Sammler aufzuspüren. Dabei findet der Detektiv nicht nur seltene Schallplatten - auch Leichen macht er ausfimdig. ...

Der Venyldetektiv, der keinen Namen hat, bekommt den Auftrag eine seltene Schallplatte für einen Sammler aufzuspüren. Dabei findet der Detektiv nicht nur seltene Schallplatten - auch Leichen macht er ausfimdig.

"Murder Swing" beginnt richtig gut. Es macht Spaß zu lesen und wenn es so weiter gegangen wäre, wäre es richtig gut gewesen. Doch leider flaut der mittlere Teil ab. Da spielt der Jazz eine zu große Rolle und man muß schon Fan sein, um das spannend zu finden. Ebenso störend empfand ich die Tatsache, daß der Venyldetektiv immer nur Er genannt wird. Ein Name hätte hier gut getan. Dadurch wäre vielleicht bei mir mehr Sympathie entstanden. So bekam ich leider überhaupt keinen Bezug zum Charakter.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Zu viele Längen

0

Inhalt

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute ...

Inhalt

London, heute: Er ist ein Plattensammler, ein Spezialist für äußerst seltene LPs, die er kauft und verkauft. Die Jobbeschreibung auf seiner Visitenkarte lautet: ›Vinyl-Detektiv‹. Und manche Leute nehmen das ganz wörtlich – so wie die geheimnisvolle Nevada Warren, die ihn für eine Unsumme anheuert, um für einen anonymen Auftraggeber eine Platte zu finden, die zu der schmalen Produktion eines winzigen kalifornischen Jazz-Labels gehört, das in den 1950ern nur ein Jahr existierte.
Bald häufen sich seltsame Todesfällen, die allesamt mit dieser Platte zu tun haben könnten. Aber was könnte auf ihr zu hören sein, was sie so ungemein wertvoll macht? Und was hat einer der mächtigsten Konzerne der weltweiten Unterhaltungsindustrie damit zu tun?

Meine Meinung

Bei „Murder Swing“ ist der Protagonist ein namenloser Jazz – und Vinyl Liebhaber, der auf der Suche nach einer ganz bestimmten Aufnahme ist. Unterstützt wird er dabei von einer Dame, die ihm sein Auftraggeber zur Seite gestellt hat und irgendwie, indirekt, auch einem Freund von ihm.
Am meisten fetzen aber ohnehin seine Katzen; die haben für mich eindeutig die Show gestohlen.

Die ganze Suche nach dieser einer bestimmten Schallplatte war dann ziemlich in die Länge gezogen. Zudem gab es auch ziemlich viel Input was, ein Laie wie mich, einfach nur vollkommen überfordert hat. Die Leidenschaft des Protagonisten bezüglich Jazz und Vinyl zieht sich dann auch durch die komplette Geschichte und macht es hin und wieder schwer dem Handlungsverlauf zu folgen. Ich musste immer wieder kurz innehalten und kurz überlegen über wen die jetzt schon wieder reden und ob die Person etwas mit der Handlung zu tun hat, oder ob es einfach nur eine Erwähnung war. Dieses ganze Prozedere hat meinen Lesefluss hin und wieder stark eingedämmt.

Der gesamte Mittelteil hatte extreme Längen. Die ganze Suche nach dieser einen ganz besonderen Aufnahme hat extrem viel Zeit in Anspruch genommen, die auch ziemlich detailliert festgehalten wurde. Über diese Länge hinweg tragen zwar stellenweise der Schreibstil und die relativ amüsanten Charaktere und deren Interaktionen untereinander. Doch auch diese Pluspunkte können nicht alles ausgleichen.

Auch, dass der Protagonist von zwei Auftragskillern oder was die sein sollten, verfolgt wird und die ihm ständig in die Quere kommen, haben den Spannungsbogen nicht zwangsläufig gehoben. Dieser Aspekt der Geschichte wurde so selten aufgegriffen, dass das stellenweise schon an den Haaren herbeigezogen wirkte. Das einzige, was ich richtig gefeiert habe war, dass die Hauptcharaktere die Auftragskiller die "arischen Zwillinge" genannt haben.

Hat man diesen Mittelteil, dann hinter sich gebracht gibt es im Spannungsbogen wieder eine Steigerung. Allerdings wird der Höhepunkt der „A-Seite“ relativ schnell und für die Ereignisse und allem was dem vorausging, auch emotionslos abgehandelt.

Die „B-Seite“ ist etwas kürzer, konnte mich jedoch auch mehr überzeugen. Im Grunde haben wir hier wieder eine Suche, jedoch ist sie hier gekürzt, was auch dem vorangegangenem Teil des Buches gut getan hätte. Von der Thematik fand ich es spannender herauszufinden, was bei der Aufnahme passiert ist, als diese ganze Prozedur das Ding erstmal aufzutreiben.

Das klingt jetzt so, als hätte ich „Murder Swing“ schlecht gefunden. Dem ist nicht so. Ich mochte es, allerdings nicht übermäßig. Die Längen in der Geschichte und die Unendlichkeit der Namen und Labels und Fachbegriffe haben dazu geführt, dass ich extrem lange gebraucht habe um in die Geschichte reinzukommen. Nur der humoristisch angehauchte Schreibstil hat mich dazu gebracht das Buch weiterzulesen. Im Allgemeinen finde ich, dass „Murder Swing“ nicht unbedingt ein Thriller ist, sondern etwas von einer in die Länge gezogenen Detektivgeschichte hat.

Fazit

Im Großen und Ganzen fand ich das Buch in Ordnung. Es hatte nichts, was mich dazu gebracht hat, es öfter als auf dem Arbeitsweg in die Hand zu nehmen, allerdings fand ich es auch nicht schlecht. Dafür haben die sympathischen und authentischen Charaktere und der Schreibstil gesorgt. Zum Ende hin war es dann auch einen Hauch spannender.

3/5 Sternen