Eine Geschichte über den Spagat zwischen zwei Kulturen
Als Tochter georgischer Migranten wird Olga Ärztin. Doch die georgischen Wurzeln greifen immer noch: Sie soll schleunigst heiraten, denn eigentlich ist sie als unverheiratete Frau doch schon viel zu alt. ...
Als Tochter georgischer Migranten wird Olga Ärztin. Doch die georgischen Wurzeln greifen immer noch: Sie soll schleunigst heiraten, denn eigentlich ist sie als unverheiratete Frau doch schon viel zu alt. Kollege Felix scheint der Richtige für sie zu sein, doch noch hat sie ihrer Familie nichts von ihm erzählt. Eine Erkrankung ihrer Mutter führt die gesamte Familie nach Georgien. Heimlich folgt ihnen Jack, der Olga kennen gelernt hat und sie unbedingt für sich gewinnen will. Dort überschlagen sich die Ereignisse, es treten auf: entführte Bräute, eine Kuh in Nöten, eine georgische Hochzeitsfeier, gezückte Pistolen und jede Menge Familiengeheimnisse…
Turbulent ist es in diesem Buch, denn Olga meint, ihre Herkunft verschweigen zu müssen, weil sie einfach allzu auffällig ist. Und so folgt ein Missverständnis nach dem anderen, es gibt jede Menge Szenen voller Situationskomik, Familienlügen werden aufgedeckt und lassen alles in einem ganz anderen Licht erscheinen. Die Autorin Angelika Jodl schafft es dabei, humorvoll und dennoch sachlich den Spagat zwischen den Kulturen zu beschreiben, den Olga mal so mit links bewältigen will. Hier habe ich einiges über die georgische Kultur erfahren, die Reise nach Georgien ist eindrücklich geschildert. Zwischen den Zeilen (und auch zwischen all dem Humor) zeigt sich immer noch die Achtung vor den georgischen Wurzeln der Protagonisten und der Geschichte des georgischen Staates.
So ist ein unterhaltsamer und ein bisschen nachdenklicher Roman entstanden, den ich sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.