Schön und wohlklingend
Dieser Roman ist der Auftakt eines „Dresden-Epos“. Er spielt im 19. Jahrhundert, kurz nachdem die berühmte Semperoper in Dresden erbaut wurde.
Anne Stern lässt hier wieder ihrem erzählerischen Talent ...
Dieser Roman ist der Auftakt eines „Dresden-Epos“. Er spielt im 19. Jahrhundert, kurz nachdem die berühmte Semperoper in Dresden erbaut wurde.
Anne Stern lässt hier wieder ihrem erzählerischen Talent und ihrer Phantasie freien Lauf und bringt den Leser*innen ein Stück Historie – in einem unterhaltsamen Roman verpackt – näher.
Dass sie das sehr gut kann, hat sie bereits in mehreren Romanen bewiesen. Ich habe bisher zwei davon gelesen, die beide in Berlin spielen. Nun bin ich der Autorin nach Dresden gefolgt.
Aus dem Klappentext heraus war ich skeptisch, ob das etwas für mich sein würde. Ich bin weder ein Opernfan noch habe ich zu Dresden irgendeinen Bezug. Außerdem klang es mir etwas kitschig. Aber da ich weiß, wie mitreißend Anne Stern erzählen kann, hatte ich kurz hineingelesen und es hatte mich wieder gepackt.
Die Figuren sind wieder gekonnt geschildert samt ihrer Wünsche und Träume, und auch das Dresden im Jahr 1841 lebte direkt vor mir auf.
Alle Personen – nicht nur die Hauptfigur Elise Spielmann – waren mir entweder sympathisch oder wenigstens interessant und ihre Handlungen für mich nachvollziehbar.
Auch wenn es recht dramatische Teilgeschichten gab, kam mir die Erzählweise insgesamt anschaulich und ruhig vor. Trotzdem kamen auch die Gefühle und Gedanken der einzelnen Protagonisten nicht zu kurz.
Als schönes Extra empfand ich den Stadtplanausschnitt des historischen Dresden im Buchumschlag. Dort habe ich ab und zu nachgeschaut und mir die Gegend, die die jeweiligen Personen gerade gesehen haben, vorgestellt.
Mein Fazit:
Ein sehr schöner Roman, der mich sehr gut unterhalten und mir ein Stück Geschichte etwas nähergebracht hat.
Ich war zwar nicht derart gefesselt, dass ich dieses Buch zwischendrin kaum aus der Hand legen konnte, habe mich aber immer wieder gefreut, weiterlesen zu können.
Ich bin auch mit dem Ende zufrieden und mir nicht sicher, ob ich die folgenden Bücher dieses Epos noch lesen werde.