Mit Nebelschimmer kann man in den zweiten Teil der Sturm-Trilogie abtauchen. Natürlich ist diese Story auch in sich abgeschlossen. Vorkenntnisse aus Regenglanz benötigt man nicht. Doch meiner innerer Monck empfiehlt euch natürlich die Reihenfolge der Trilogie einzuhalten.
Ein großes Lob geht wieder an den Verlag. Das Cover ist ein Traum. So wie man es von KYSS gewohnt ist, wird hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Das Motiv vom Cover findet man natürlich ständig im Buch wieder. Außerdem sieht man beim näheren Bettachten hinter dem Nebel einen See und Bäume. Dies strahlt für mich absolute Ruhe aus. Die Qualität der Verarbeitung kann ich nur hervorheben. Ich hab das Buch mit Farbschnitt und selbst nach dem lesen sieht der Buchrücken noch aus wie neu. Großes Lob an die Verarbeitung.
Anya Omah hat einen traumhaft schönen Schreibstil. Sie schafft es mich sofort in die Geschichte hinein zu katapultieren. Sie beschreibt die Personen, Situationen, Emotionen und Orte so detailliert und liebevoll, dass die Handlung wie ein Film in meinem Kopf abläuft.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Calla und Jasper geschrieben. Was mir persönlich immer sehr gut gefällt. Außerdem bekommt man auch kleine Auszüge aus der Vergangenheit.
Der Einstieg ins Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen. Auch wenn ich mich erstmal zurecht finden musste, denn man steigt quasi direkt ein ohne Vorgeschichte. Calla war in den USA und kehrt nach Hause zurück. Aus Angst ihrem Ex zu begegnen geht sie aber nicht in die Lüneburger Heide zurück, sondern will sich in Lübeck niederlassen und ankommen. Dort hat sie ein kleines mobilisiertes Zimmer bei einer älteren Dame gemietet. Calla ist eine starke junge Frau, die in ihrer Zeit in LA einiges erlebt hat. Diese Erkenntnisse lassen sie nicht los. Sie wirkt sehr nachdenklich, vorsichtig und in sich gekehrt. Außerdem wird/wurde sie oft mit ihrer Hautfarbe, ihren Haaren usw konfrontiert. Rassismus ist einfach so verletzend und leider immer noch ein großes Thema in unserer Gesellschaft. Calla hat zwei wundervolle Freundinnen, die man bereits aus Band 1 kennt. Sie sind immer für einander da. Eine Clique, die so vertraut ist und wo man sofort merkt, dass sie immer füreinander da sind. So wollen sie natürlich auch Callas Rückkehr feiern. Was die Freundinnen nicht wissen, sie gehen ins das Lokal, wo Calla sich beworben hat für einen Job. Aber womit alle nicht gerechnet haben, sie begegnen dort Jasper. Wie werden Calla und Jasper damit umgehen sich wiederzusehen? Denn die Beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit. Da sind viele ungesagt Worte, viele Emotionen und definitiv Situationen die geklärt werden müssen. Als Calla in die USA ging waren die beiden nämlich ein Paar. Doch Jasper hat es beendet. Wie wird es werden, wenn sie Arbeitskollegen sind? Können sie die Situation klären? Wie werden sie mit ihren Gefühlen umgehen? Denn da sind definitiv auf beiden Seiten noch genügend vorhanden? Haben sie die Möglichkeit für eine zweite Chance?
Jasper und Calla sind absolut authentisch dargestellt. Sie haben mich beide emotional berührt. Ich hab richtig mitgefiebert, mitgelitten und hatte Schmetterlinge im Bauch.
Ich finde es grandios, das Anya Omah das Thema Rassismus in ihrem Buch mit einfließen lässt. Es sollte völlig egal sein, wie jemand aussieht und woher er/sie kommt. Doch leider ist dies nicht so. Calla ist dunkelhäutig und muss mit vielen rassistischen Kommentaren und Verhaltensweisen leben. Sicher werfen einige achtlos mit manchen Worten um sich, doch das heißt ja nicht, das es genau jenen Menschen gegenüber nicht verletzt, nur weil man es selbst vllt lustig findet.
Außerdem geht es in dem Buch um falsche Entscheidungen, verletzter Stolz, Enttäuschung, große Gefühle und natürlich die Liebe.
Für mich ein rundum gelungenes Buch.
Ich freue mich schon auf den dritten und finalen Teil der Sturm-Trilogie.
Absolut verdiente 5 von 5 Sterne