Roman | Für Leser und Leserinnen von Stieg Larsson und Joël Dicker
Dagmar Lendt (Übersetzer)
Der Auftakt zur neuen international erfolgreichen Thriller-Reihe aus Norwegen: die Falck-Saga
Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Hurtigrutenschiff mit norwegischen Zivilisten und deutschen Soldaten an Bord von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Hunderte Menschen kommen ums Leben, so auch der Unternehmer und Reeder Thor »Store« Falck. Seine Frau, die junge Schriftstellerin Vera Falck, und ihr kleiner Sohn Olav werden wie durch ein Wunder gerettet.
Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Mit ihr verschwindet auch das Testament, das sie sich kurz vor ihrem Tod hat aushändigen lassen. Ihr Sohn Olav, der Patriarch der Familie und Vorsitzender der einflussreichen SAGA-Stiftung, macht sich Sorgen: Hat seine Mutter das Testament in letzter Sekunde geändert und den verarmten Zweig der Familie bedacht? Und was hat es mit Veras Memoiren auf sich, die nach Fertigstellung in den 70er-Jahren vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt wurden? Olavs Tochter Sasha, die bisher immer auf seiner Seite war, ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, auch wenn sie sich gegen ihren mächtigen Vater stellen muss.
Ein literarischer Thriller über Familie und Macht, Reichtum und Vertuschung in der Tradition Stieg Larssons oder Joël Dickers.
Die Geschichte einer mächtigen, sehr reichen Familie scheint aus den Fugen zu geraten, als die Großmutter ihrem Leben ein Ende bereitet und das Testament mit ihr verschwindet. Ein Erbschaftsstreit zwischen ...
Die Geschichte einer mächtigen, sehr reichen Familie scheint aus den Fugen zu geraten, als die Großmutter ihrem Leben ein Ende bereitet und das Testament mit ihr verschwindet. Ein Erbschaftsstreit zwischen diesem sehr privilegierten Zweig der Familie und dem verarmten anderen Zweig des Stammbaumes der Falcks scheint unausweichlich. Alexandra - Sasha -, eine Enkelin vom reichen Arm dieser Familie macht sich auf die Suche nach dem Testament und der Wahrheit, die irgendwie mit einem verschwundenen Manuskript zusammenzuhängen scheint, das in den 1970ern vom Staatsschutz eingezogen worden war. Diese Suche nach Testament, Manuskript und Wahrheit führt sehr unterschiedliche und gegensätzliche Personen zusammen, die sich alle zu bespitzeln und anderes im Schilde zu führen scheinen, als sie vorgeben. Sehr bildhaft, sehr komplex geschrieben, oft auch verwirrend, sowohl was die Ereignisse um ein untergegangenes Schiff der Hurtigruten 1940 betrifft, als auch Geschehnisse in Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen, in die Norwegen involviert war, in den 1980ern und jungen 2000er Jahren. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben, dazwischen das Manuskript der Großmutter über den Untergang des Schiffes, den sie selbst überlebte, und die Irrungen und Wirrungen in den Kriegsjahren. Ein literarischer Roman, in der Tat, mit sehr eindrucksstarken, oft manipulativen Charakteren. Durch die Szenen-, Perspektiv- und Zeitenwechsel sehr spannend gehalten. Pageturner behauptet der Klappentext. Da hat er nicht unrecht. Eindeutig eine Empfehlung.
Der Roman mit fünf Teilen erzählt von einer mächtigen, einflussreichen Reeder-Familie, die während des zweiten Weltkrieges mittels ihren Hurtigrutenflotte die norwegische Küste entlang die norwegische ...
Der Roman mit fünf Teilen erzählt von einer mächtigen, einflussreichen Reeder-Familie, die während des zweiten Weltkrieges mittels ihren Hurtigrutenflotte die norwegische Küste entlang die norwegische Bevölkerung, aber auch deutsche Soldaten mitsamt Munition und Kriegsausrüstung befördert haben. Neben dem Familienleben mit all ihrem Reichtum und ihrer Macht geht es um das Thema des Widerstandes innerhalb der deutschen Wehrmacht in Norwegen. Über drei Generationen der Falck-Dynastie hinweg geht es um Geheimnisse, Familienspaltung, Vormundschaft, Schiffsuntergang und ein nicht auffindbares Testament der Großmutter Vera. Im Wechsel mit dem Zeitgeschehen über 75 Jahre in Norwegen tauchen Beiträge über Einsätze norwegischer Scharfschützen im afghanischen bzw. kurdischen Kriegsgebiet im Auftrag des norwegischen Geheimdienstes auf, mit Johnny Berg als zwielichtige, geheimnisvolle Hauptfigur neben Sasha Falck. Interessant sind die Informationen zur Hurtigrute, der Schifffahrt generell und dem Wegzug der Fischerbevölkerung rund um die Lofoten. Teils fiktiv, teils historisch rund um den Untergang des Hurtigrutenschiffes DS »Prinsesse Ragnhild« am 23. Oktober 1940, bietet der Krimi viel Spannung mit unerwarteten Enthüllungen rund um das Manuskript Meeresfriedhof. Die Hauptcharaktere sind überzeugend klar in ihrer Diversität, breitgefächert, positiv wie negativ menschlich porträtiert. Ein spannender Thriller!
Die Handlung spielt in Norwegen, einmal zur Zeit während des Zweiten Weltkriegs, aber auch in der jetzigen Zeit. Ein Hurtigruten-Schiff sowohl mit deutschen Soldaten, aber auch mit Zivilisten an Bord wurde ...
Die Handlung spielt in Norwegen, einmal zur Zeit während des Zweiten Weltkriegs, aber auch in der jetzigen Zeit. Ein Hurtigruten-Schiff sowohl mit deutschen Soldaten, aber auch mit Zivilisten an Bord wurde während des Krieges von einer Mine getroffen und versenkt und Hunderte Menschen kamen ums Leben, unter ihnen der Reeder Theo Store Falck. Seine Frau, die junge Schriftstellerin Vera Falck und ihr kleiner Sohn Olav konnten gerettet werden.
Die Falcks sind in Norwegen eine bekannte und erfolgreiche Familie, teilen sich aber in einen wohlhabenden Zweig, die Falcks in Oslo und in einen Zweig, der das Leben genießt und es nimmt wie es kommt, die Falcks in Bergen. Den Osloern ist es bisher gelungen, die Bergener von den Geschäften fernzuhalten und sie auch am Erfolg so gut wie nicht teilhaben zu lassen.
Die Familie in Oslo besteht aus dem Patriarch Olav, dem Kind, das damals mit der Mutter gerettet werden konnte und seinen Kindern Sasha, Sverre und Andrea. Zu Anfang ist auch Vera noch dabei, sie begeht Selbstmord und um ihr Testament dreht sich die Handlung. Die Osloer versuchen verzweifelt, das Testament ausfindig zu machen. Vera hatte es am Tag ihres Selbstmords vom Notar abgeholt, seitdem ist es verschwunden. Außerdem geht es um das Manuskript eines Buches, das Vera geschrieben und das ihr 1970 vom Staatsschutz abgenommen worden war, während sie selbst für mehrere Jahre in eine geschlossene Anstalt wanderte.
Bei der Familie in Bergen spielt Hans Falck, ein Arzt, der viel in Krisengebieten des Nahen Ostens unterwegs war, die Hauptrolle. Er verpflichtet den Journalisten Johnny Omar Berg, seine Biografie zu schreiben. Johnnys und Sashas Wege kreuzen sich bald und sie machen sich gemeinsam auf den Weg, die Wahrheit über Vera herauszufinden.
Und so wird Veras Geschichte und ihre Rolle in der Familie immer weiter aufgerollt. Wer war sie wirklich? Und was passierte damals auf dem Schiff? Stimmen die Gerüchte, die von einem ganz anderen Ablauf berichten? Sasha vor allen anderen hat Interesse daran, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, koste es was es wolle. Auch gegen den Willen ihres Vaters, der sie stark manipuliert und über seine Stiftung auch auf die Geschicke Norwegens einen großen Einfluss ausübt.
Ich hatte in diesem Jahr schon die Bücher von Trude Teige gelesen, die ebenfalls das Schicksal Norwegens oder von Norwegern während des Zweiten Weltkriegs thematisierten. Schon da hatte mich die starke Involviertheit der Norweger in diese Zeit verwundert.
In „Meeresfriedhof“ wird klar, dass es nicht nur die Seite der Widerstandskämpfer gab. Norwegen war von den Deutschen besetzt und natürlich gab es auch Kollaboration. Die Reeder transportierten Waffen und Soldaten in alle Teile des Landes und verdienten gut dabei. Nach dem Krieg musste diese Seite aber verschwiegen werden. Da war es schon fast hilfreich, wenn ein Kriegsgewinnler während der Zeit zu Tode gekommen war und seine unschuldigen Nachkommen die Geschäfte erfolgreich weiterführen konnten und auf dem erwirtschafteten Reichtum aufbauten.
Es verwundert dann aber doch, wie sich Reichtum, das Geschäft und damit verbunden auch öffentliche Einflussnahme auf das Verhalten von Familien auswirken können.
Das Buch wird auf der Innenseite als Thriller angekündigt, das war es für mich nicht. Es war ein spannender Roman mit vielen historischen Hintergründen und auch Einblicken in die Arbeit von Geheimdiensten in der heutigen Zeit.
Es endet mit einem Cliffhanger, der für die Fortsetzung noch einiges an Spannung erwarten lässt.
Dieses Buch las ich auf eine kürzlich im ZDF-Morgenmagazin gegebene überaus engagierte Empfehlung hin und kann mich nach der Lektüre dem Empfehlenden wirklich nur voll und ganz anschließen!
Es handelt ...
Dieses Buch las ich auf eine kürzlich im ZDF-Morgenmagazin gegebene überaus engagierte Empfehlung hin und kann mich nach der Lektüre dem Empfehlenden wirklich nur voll und ganz anschließen!
Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Serie, der "Falck-Saga", die Geschichte endet zwar ohne einen bösen Cliffhänger, erweckt jedoch durchaus den Wunsch, mehr über das Schicksal der Familie Falck zu erfahren. Diese wird dankenswerterweise nach einigen Anmerkungen des Autors in einem Stammbaum zu Beginn des spannenden und leicht lesbaren Romans vorgestellt, welchen ich als sehr hilfreich empfand und vor allem anfangs recht oft zu Rate zog.
Die Coverinnenseiten sind mit Werbung gefüllt, hier hätte ich mir in guter alter Karl May-Manier lieber Skizzen der Hurtigruten und des Familienanwesens gewünscht.
Die Geschehnisse werden in mehreren Handlungssträngen erzählt, die von der Mitte des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart reichen und in Skandinavien und dem Nahen Osten angesiedelt sind.
Protagonisten sind die Schriftstellerin Vera Lind, Witwe des 1940 mit dem Schiff "Prinsesse Ragnhild" untergegangenen Thor Falck, ihr Sohn Olav und dessen Tochter Alexandra sowie Hans Falck, Thors Enkel aus erster Ehe.
Die "Hauptrolle" spielt allerdings ein geheimnisvolles Manuskript von Vera, welches mit dem titelgebenden Wort "Meeresfriedhof" überschrieben und lange Zeit unauffindbar ist, uns Lesenden jedoch in anderer Schriftart stückweise präsentiert wird.
Dadurch fallen Informationen wie Puzzleteile an den richtigen Fleck, welche immer wieder neue Intrigen und Verwicklungen sichtbar und einige Personen in immer neuem Licht erscheinen lassen.
Meeresfriedhof ist der erste Band einer Familiensaga aus Norwegen. Grundlage und Beginn der Geschichte ist der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Schiff waren ...
Meeresfriedhof ist der erste Band einer Familiensaga aus Norwegen. Grundlage und Beginn der Geschichte ist der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Schiff waren norwegische Zivilisten und deutsche Soldaten. Unter den Opfern befand sich auch der Reeder und Unternehmer Thor Falck. Seine Frau Vera und sein Sohn Olav wurden gerettet.
75 Jahre später stürzt Vera von einer Steilklippe und stirbt. Die Familie geht davon aus, dass sie Selbstmord begangen hat. Bei der Suche nach ihrem Testament stellt ihr Sohn Olav fest, dass seine Mutter es einen Tag vor ihrem Tod vom Gericht geholt hat, es ist verschwunden. Dann gibt es noch einen weiteren, inzwischen verarmten, Zweig der Familie. Die beiden Zweige der Familie sind verfeindet, die Kommunikation auf ein Minimum beschränkt.
Der Beginn des Romans ist langsam, man muss Geduld aufbringen und sehr genau lesen damit man Personen und Ereignisse abspeichert. Zur Orientierung ist der Stammbaum der Familie gleich am Anfang aufgezeichnet, dass fand ich sehr hilfreich. Die Sprache ist erst bedächtig, doch nach und nach nimmt die Sprache und das Geschehen an Fahrt auf. Plötzlich ist man mitten im aktuellen Geschehen, dann immer wieder die Rückblicke auf die Ereignisse rund um den Untergang des Schiffes im Zweiten Weltkrieg. Vera Falck hat diese schriftlich festgehalten, das ist ihr Testament, es wird von mehreren Beteiligten gesucht.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet, man kann sie sich gut vorstellen und ihre Entwicklung beobachten. Dabei gibt es kaum gut oder böse, die Charaktere haben viele Facetten.
Dieses Buch sollte man sehr genau lesen, sonst entgeht einem schnell etwas. Als ich den Überblick über die verwickelte Familie hatte, konnte ich es nicht aus der Hand legen.