Inhalt
In der Nacht in der Hannah ihre Schwester verlor, verlor sie auch ihre Worte. Keiner konnte sie dazu bringen wieder zu sprechen. Sie schweigt. Den einzigen Kontakt den sie jetzt noch zu ihrer Schwester hat, sind Briefe. Jeden Tag schreibt sie ihrer Schwester Izzy einen Brief, wie es ihr geht, was sie macht, diesen Brief verbrennt sie dann.
Ihre Eltern wissen sich nicht mehr anders zu helfen und schicken sie nach Sankt Anna. Dort trifft sie auch Levi. Der ihr mehr als nur Worte entlocken möchte, er möchte herausfinden, warum sie so ist wie sie ist. Und wie es wirklich zu dem Tod ihrer Schwester Izzy kam.
Meine Meinung
Als ich das Buch das erste Mal in der Vorschau von dem Ueberreuter Verlag gesehen habe, wusste ich dieses Buch brauche ich. Es war einfach liebe auf den ersten Blick. Ich konnte es kaum erwarten, bis es endlich im Handel erscheint.
Danke an dieser Stelle an das Bloggerportal und den Ueberreuter Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Es war mir eine Ehre es lesen zu dürfen.
Ich muss leider gestehen, dass das Buch „Die Stille meiner Worte“ mein erstes Buch von Ava Reed ist, dass ich gelesen habe. Ich habe von ihr ebenfalls die Bücher „Mondprinzessin“ und „Lass mich fliegen, wenn wir fallen“ in meinem Regal stehen, allerdings beide leider noch ungelesen. Das wird sich aber nach diesem Buch wirklich ändern.
Cover
In das Cover habe ich mich sofort verliebt, diese Farben sind ein Traum und es passt wirklich perfekt zu dem Titel des Buches. Es sagt einfach so viel über die Geschichte aus. Ein echtes Highlight in meinem Bücherregal.
Geschichte
Ich muss gestehen das das, das erste Buch war, vor dem ich wirklich Angst hatte es zu lesen. Ich hatte von so vielen zuvor schon gehört, dass die Geschichte so traurig sein soll und mich zerstören würde. Andererseits hat mich genau das dazu bewegt dieses Buch unbedingt lesen zu müssen.
Und ich muss all den anderen Lesern zustimmen. Dieses Buch hat mich zerstört, mehr als das. Diese Geschichte war so emotional, so ergreifend, ich wusste gar nicht wohin mit all meinen Gefühlen.
So ehrlich und tiefgründig erzählt uns die Autorin die Geschichte von Hannah und Levi.
Wendungen mit denen ich niemals gerechnet hätte und die mich ehrlich gesagt auch geschockt haben. Ich war regelrecht ein Teil der Geschichte und dachte mir oh Gott, nein, das hat sie nicht getan. In einem anderen Teil der Geschichte mit einer noch viel größeren Wendung, habe ich den Atem angehalten, ich war so bewegt und musste weinen, weil mich das so krass mitgenommen hat.
Protagonisten
Hannah ist gebrochen, ohne ihre Schwester sieht sie keinen Sinn mehr darin, zu sprechen. Man spürt regelrecht ihre Trauer, ihre Angst, ihre Wut auf sich, auf das Leben. Ihre Schuldgefühle, die sie von innen aufzufressen drohen. Da war nur noch ein kleiner Funke, der sie auch bald verlassen würde.
Wäre nicht Levi da gewesen um sie aufzufangen. Er möchte ihr helfen. Er möchte wissen, warum sie so ist wie sie ist, warum sie nicht spricht, warum ihre Haare nicht zu ihr passen. Was wirklich passiert ist. Dabei ist er rücksichtsvoll und zuvorkommend und lässt Hannah den Raum den sie braucht.
Ich muss gestehen, dass ich Levi als gar nicht so einen Typen eingeschätzt hätte. Sich um andere so zu bemühen, für sie da zu sein. Er schien mir einfach zunächst gleichgültig, als wolle er nur seine Zeit da, für sich selber genießen. Aber ich habe mich wirklich grundlegend getäuscht. Denn Levi ist der Junge mit der scheußlichen Cap, den Tattoos und der schönen Gitarre.
Im Laufe der Geschichte lernen wir die beiden richtig kennen. Hannah war erst für mich, ein junges, kaputtes Mädchen, das gerettet werden musste. Aber das musste sie gar nicht, sie brauchte nur ihre Zeit um selbst herauszufinden, wer sie eigentlich sein möchte. Erst später wurde mir klar, dass sie so ein starker Mensch ist. Jeder würde genauso an ihrer Stelle zusammenbrechen, nur hat sie die Kraft gefunden aufzustehen und weiterzumachen. Stets an ihrer Seite Levi, um ihr Halt und die Stärke zugeben.
Er spricht für sie ihre Geschichte: „Dein Name ist Hannah, dies ist dein erstes Jahr in Sankt Anna und du liebst Katzen. Du hast deine Zwillingsschwester verloren. Ihr Name war Izzy. Du schreibst Briefe und verbrennst sie danach. Für sie.“
Ich liebe die beiden einfach, anders kann man das gar nicht sagen. Zusammen sind sie so stark, als würden sie alles schaffen. Wie als hätten sich zwei Menschen gesucht und gefunden.
Schreibstil
Der Schreibstil hat mir mehr als nur gut gefallen, so detailreich, ich fühlte mich regelrecht mit in die Geschichte hineingezogen. Als wäre ich mit dabei, nicht nur als Leser. Die Autorin schafft es uns die Welt von Hannah und Levi so bildlich näher zu bringen, so authentisch. Ich war regelrecht überwältigt.
Ebenfalls hat es mir total gut gefallen, das aus zwei Perspektiven geschrieben wurde. Aus der Sicht von Hannah und Levi, wissen was in ihnen vorgeht. Ihre Gedanken und Gefühle.
Ende
Ich war so traurig das das Buch enden musste. Ich war vollkommen am Ende meiner Nerven, meiner Kräfte. Außerdem waren meine Taschentücher alle. Dieses Buch hat mich vollkommen zerstört. Ich saß auf meinem Sessel, starrte das Buch in meinen Händen an und wusste nichts mehr mit mir anzufangen.
Fazit
Diese Geschichte war so herzzerreißend, so überwältigend. Mir fehlen wirklich die Worte um dieses Buch zu beschreiben, wie sehr es mir gefallen hat. Ich weiß nicht einmal ob meine Worte diesem Buch gerecht werden können.
Noch heute denke ich über die Geschichte nach, wie ich mich wohl in Hannahs Haut gefühlt hätte. Wie ich in der einen oder anderen Situation reagiert hätte. Wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre und meine Schwester verloren hätte, wäre es mir nicht anders ergangen als ihr. Ich wäre mehr als nur zusammengebrochen. Eine Welt ohne meine Schwester könnte ich mir niemals vorstellen.
Dieses Buch hat mich wirklich tief berührt und ich glaube das ich die Geschichte noch lange mit mir rumtragen werde, wie mein eigenes kleines Buchpäckchen. Aber das mach ich gerne, denn solche Bücher wie Ava sie schreibt, müssen in die Welt hinausgetragen werden.
Durch diesen gefühlvollen und berührenden Schreibstill benötigt man einfach keinerlei Action oder irgendwelche Fiktiven Zusätze mehr, denn man ist schon so emotional und körperlich an diese Geschichte gebunden, dass sich alles andere nur negativ auf die Geschichte auswirken würde. Dieses Buch zieht uns ganz anders in seinen Bann – durch Gefühle.
Es zählt jetzt schon zu einen meiner Jahreshighlights. Absolute Leseempfehlung! Es wäre sogar eine Beleidigung, wenn ihr das Buch nicht lesen würdet. Für alle treuen Ava Reed Fans ist es sowieso ein MUSS. Ava hat hier ein Meisterwerk von einem Buch geschrieben.
Bewertung 5/5 Sterne