Die dunkle Seite der Anziehung
A Study in Drowning lässt mich mit einem düsteren Gefühl in der Magengrube zurück. Aber nicht, weil es ein schlechtes Leseerlebnis bietet, sondern weil die Autorin eine kriechende Dunkelheit in diese Fantasy ...
A Study in Drowning lässt mich mit einem düsteren Gefühl in der Magengrube zurück. Aber nicht, weil es ein schlechtes Leseerlebnis bietet, sondern weil die Autorin eine kriechende Dunkelheit in diese Fantasy Geschichte einflechten konnte, die mich als Leserin noch immer gedanklich beschäftigt.
Das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und nachdenklich gestimmt. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob der Elfenkönig nur in Effys Kopf existiert und als Sinnbild für die dunkle Seite der Anziehung und Liebe steht. Der Aufbau des Buches und der fast poetisch anmutende Schreibstil spielen gekonnt mit den Gefühlen der Lesenden. Wie die immer wiederkehrenden Wellen des unberechenbaren Meeres schwappen die düsteren Geschehnisse über die arme Effy hinweg. Kein Wunder, dass sie täglich damit kämpft, nicht in ihrem düsteren Umfeld zu ertrinken.
Trotz all der menschlichen Abgründe des Buches, spenden die Hauptprotagonisten Effy und Preston Wärme. Ihre aufkeimende Beziehung bringt etwas Licht ins Dunkel und lässt Hoffnung aufkeimen. Passend zum Dark Academy Setting gaben sie mir Enemies to Lovers Vibes.
Und auch das Worldbuilding überzeugt. Es hätte keine bessere Umgebung und Atmosphäre für die Handlung der Geschichte geben können. Noch immer sehe ich das tosende Meer und das langsam zerfallende Hiraeth Manor vor mir.
Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die nicht davor zurückschrecken, sich mit ernsteren Themen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig würde ich aber dazu raten, vor Lesebeginn einen Blick auf die Triggerwarnungen zu werfen. Denn obwohl der Rahmen des Buches ganz klar im Fantasy- und Mysterybereich angesiedelt ist verschwimmen hier die Grenzen zwischen Realität und Fiktion oft wie das eigene Spiegelbild auf einer sich bewegenden Wasseroberfläche.
Ich gebe ganze 5 Sterne!