Saving Grace ist ein wirklich gelungener Psychothriller, der ein wirklich wichtiges Thema aufgreift. Man sieht nicht immer das, was wirklich real ist, sondern manchmal nur das, was jemand zu zeigen bereit ...
Saving Grace ist ein wirklich gelungener Psychothriller, der ein wirklich wichtiges Thema aufgreift. Man sieht nicht immer das, was wirklich real ist, sondern manchmal nur das, was jemand zu zeigen bereit ist. So kann eine Beziehung, die nach außen perfekt zu sein scheint, hinter den Kulissen alles andere als schön sein.
Durch die Ich-Perspektive kann man sich sehr schnell in Grace hineinversetzen und kann ihre Gründe für gewisse Handlungen somit absolut verstehen. Ihre immer wieder vorkommenden Versuche, eine Lösung zu finden, zeigen wie stark sie eigentlich ist, auch wenn man das nicht die ganze Zeit merkt. Ihre Liebe zu ihrer Schwester ist absolut nachvollziehbar und macht vieles noch glaubwürdiger. Jack ist ebenfalls ein gut ausgearbeiteter Charakter. Man versteht, wieso Grace sich in ihn verlieben konnte und auch, warum dieser für charmant und liebenswert gehalten wird. Seine bösartige Seite ist grausam und lässt einen so manches Mal schlucken, auch wenn es bestimmt Bücher gibt, in denen es weitaus "schlimmere" Handlungsstränge gibt.
Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart lässt einen bis zum Schluss mitfiebern, obwohl man stellenweise bereits weiß, was noch kommen wird. Es zeigt einem noch mehr, wie es dazu kommen konnte, sodass man kaum an der Geschichte zweifelt und es einfach tatsächlich möglich erscheint, dass es so passiert, wie es hier passiert.
Gerade dieser Aspekt der Geschichte - das es eben tatsächlich genau so passieren könnte - machte das Buch zu einem wirklich wichtigen Augenöffner, den ich jedem nahe legen möchte. Es ist wichtig, dass man die Augen nicht vor der Wahrheit verschließt und das man versucht, wirklich hinzusehen. Nicht jeder, der im ersten Augenblick glücklich erscheint, ist das auch und manchmal kann man jemanden vielleicht helfen, aus dieser Situation herauszukommen. Das muss nicht nur eine Beziehung sein, sondern könnte zB auch eine Depression sein.