Cover-Bild Wir für uns
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.07.2021
  • ISBN: 9783810500540
Barbara Kunrath

Wir für uns

Für ein Leben, das genau jetzt ganz neu beginnt.

Josie ist schwanger. Von Bengt, der schon eine Familie hat und kein Kind mehr möchte. Aber was möchte Josie? Sie ist Anfang Vierzig, und ihre Wünsche hat sie immer auf »später« aufgeschoben. Kathi ist plötzlich allein. Ihr Mann Werner ist gestorben, nach fünfzig Jahren gemeinsamen Lebens. Ihr einziger Sohn ist ihr fremd geworden. Auch Kathi hat so vieles auf »später« verschoben. Als Josie durch einen Zufall in Kathis Küche landet, sind beide verwundert. Sie fühlen sich in Gegenwart der anderen so unbelastet. Ernst genommen. Die beiden Frauen spüren, dass das Leben ihnen genau jetzt ganz unerwartet die Tür öffnet.

Manchmal schickt uns das Schicksal einen Menschen, den wir gar nicht gesucht haben. Und plötzlich steht unser Leben wieder auf »Los«.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2021

Schön zu lesen, mir hat aber etwas die Nähe zu den Figuren gefehlt

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Zwei Frauen im unterschiedlichen Alter, beide aber gerade nicht glücklich.
Da ist Josie, schwanger von einem Mann, der nur dienstags für sie Zeit hat und das Kind nicht möchte. Sie ist Anfang Vierzig und ...

Zwei Frauen im unterschiedlichen Alter, beide aber gerade nicht glücklich.
Da ist Josie, schwanger von einem Mann, der nur dienstags für sie Zeit hat und das Kind nicht möchte. Sie ist Anfang Vierzig und zu Beginn des Buches nur das Anhängsel ihres Liebhabers, ihr Leben befindet sich seit neun Jahren in einer Warteschleife, sie wartet auf den nächsten Dienstag.

Dann gibt es noch Katharina, mit siebzig deutlich älter und gerade Witwe geworden. Der Sohn samt Schwiegertochter machen sie nicht zur Oma und auch sonst ist die Welt gerade nicht sehr rosig für sie.

Das Buch startet mit einer zufälligen Begegnung der beiden Frauen, aus der sich eine Freundschaft entwickelt.

Ich mochte die Schreibart, es lässt sich schön leicht dahinlesen. Die Seiten sind regelrecht dahingeflogen (uah - was ist das für ein schlimmer Klischee-Satz, aber es war wirklich so).
Es sind ganz schön viele Themenfelder in das Leben von nur zwei Frauen samt ihrer Familie hineingepackt worden. Ich will nicht spoilern, deshalb hier keine Aufzählung. Mir ist das allerdings erst nach dem Lesen aufgefallen, es war für mich also kein negativer Punkt, der mir irgendwie sauer aufgestoßen wäre.

Nur auf einen Punkt gehe ich noch ein: Josie muss sich angesichts ihres Alters und der Schwangerschaft auch mit Trisomie auseinandersetzten, die Herangehensweise im Buch hat mit dazu gut gefallen. Sowohl im Hinblick auf die Erwartungen aus dem Umfeld einer Schwangeren bzgl. Test und ggf. Schwangerschaftsabbruch - ohne dass die eigene Einstellung dazu akzeptiert oder gewürdigt wird und auch den positiven Umgang als Familie mit einem Kind damit, ohne jetzt Probleme unter den Teppich zu kehren.

Viele Themenfelder ohne dass es Betroffenheitsliteratur wäre.

Das ist fein und doch auch ein wenig mein Problemchen mit dem Buch: die Personen darin sind mir alle fern geblieben, ich habe zu keiner der Frauen und ihrem Umfeld eine Nähe aufbauen können.
Braucht es auch nicht unbedingt, aber es fällt damit in die Kategorie : war schön zu lesen, wird aber vermutlich nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Melancholische Familiengeschichten

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Das Cover:

Ist sehr schlicht gehalten und die beiden Vögel können die beiden Frauen in dieser Geschichte symbolisieren. Es verrät nichts über den Inhalt, macht durch die Farben aber schon klar, dass nicht ...

Das Cover:

Ist sehr schlicht gehalten und die beiden Vögel können die beiden Frauen in dieser Geschichte symbolisieren. Es verrät nichts über den Inhalt, macht durch die Farben aber schon klar, dass nicht um einen Thriller geht, es passt also gut zur Geschichte.

Meine Meinung:

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, habe ich irgendwie eine etwas andere Geschichte erwartet, es klang so nach Abschalten, Wohlfühlen und einfach „Sein“, aber es war so viel mehr.

Josie ist Anfang vierzig. Und schwanger. Nachdem sie eine langjährige Affäre mit Bengt hatte, was sie mir direkt unsympathisch machte, stellt sie fest, dass er keine Kinder mehr haben möchte und seine Ehe und die Kinder beschützen will, weswegen er Josie zu einem Abbruch rät und sie fast schon dazu drängt.
Ich empfand Josie als sehr bedürftig und naiv, besonders zu Anfang der Geschichte konnte ich sie einfach nicht leiden. Das wird auch nur bedingt besser, da sie es irgendwann zwar schafft für ihre Bedürfnisse einzustehen, ihre Gefühle aber weiterhin kaum greifbar für mich sind.

Katharina, genannt Katie, ist grade erst Witwe geworden und muss mit Schrecken feststelle, dass sie nicht weiß, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen soll. Sie hat sich von ihrem Sohn entfremdet und reagiert nicht besonders gut auf seine Neuigkeiten, ihre Gedanken drehen sich mehr um Enkelkinder als um das Glück ihres Sohnes, das kann natürlich ihrem Alter und der Generation geschuldet sein, trotzdem hätte ich mir hier mehr offene Kommunikation gewünscht, aber im großen Ganzen fand ich sie sympathischer als Josie.

Das ist auch schon der Knackpunkt der Geschichte. Offene Kommunikation. Beide Frauen haben diese Chance einfach verpasst und haben ein … zerrüttetes Verhältnis zu ihren Liebsten, da sie es immer wieder verpassen ihre eigenen Wünsche und Sorgen in Worte zu fassen.
Besonders Josie hat eine sehr traurige Familiengeschichte, die im Laufe der Story aufgedeckt wird.

Der Schreibstil ist in kurzen Sätzen gehalten, oft werden wichtige Gespräche übersprungen und dann in Gedankengängen der Protagonisten zusammengefasst, das hatte eine gewisse Distanz erschaffen, was ich sehr schade fand.
Eine gewisse Spannung kommt auf, indem die Geheimnisse von Josies Familie aufgedeckt werden und man als Leser*in die Chance hat, zu erfahren wie Katie ihr Leben neu ordnet.

Die ganze Geschichte versprach so locker und schön zu werden, aber es schlich sich immer wieder eine gewisse Traurigkeit ein, die Grundstimmung war sehr melancholisch und nachdenklich. Die Geschichte ist wahrscheinlich nicht für jeden was, aber auf jeden Fall für alle, die eine besondere Geschichte suchen.

Mein Fazit:

Zwei Frauen, zwei Familien und unterschiedliche Sorgen, Ängste und Unsicherheiten machen diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem. Es scheint mir nicht zu perfekt, sondern wie aus dem echten Leben, denn da reagiert eben auch nicht jeder, wie man es sich wünschen würde.
Eine ungewöhnliche Freundschaft und der Mut zu sich selber und seinem Leben zu stehen machen dieses Buch lesenswert

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Entscheidungsschwierigkeiten

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Josie ist 40 Jahre alt und ist seit 9 Jahren die Affäre von Bengt, der seine Familie nicht für sie verlassen möchte. Sie lebt für die Dienstage mit ihm und ist nicht wirklich zufrieden mit der Situation, ...

Josie ist 40 Jahre alt und ist seit 9 Jahren die Affäre von Bengt, der seine Familie nicht für sie verlassen möchte. Sie lebt für die Dienstage mit ihm und ist nicht wirklich zufrieden mit der Situation, als sie ungewollt schwanger wird. Je mehr Bengt auf Abtreibung drängt, um sein gewohntes Leben beibehalten zu können, je mehr Zweifel regen sich in Josie. Dennoch gibt sie ihm immer nach, wird es auch diesmal so sein? Immerhin ist sie nicht mehr die Jüngste und es handelt sich um eine Risikoschwangerschaft. Die Themen Behinderung und Trisomie 21 stehen im Raum.
Kathi hat kurz vor der goldenen Hochzeit ihren Mann Werner beerdigt, der ihr Leben auch in weiten Teilen bestimmt hat. Ihr Sohn Max ist ihr fremd geworden, zudem möchte er sich von seiner liebenswerten Frau scheiden lassen. Immer wieder trauert sie neben Werner auch noch um den kleinen Laden, den sie seinetwegen aufgab und den sie von ihrem Opa geerbt hatte.
Durch einen Zufall lernen sich die beiden Frauen kennen. Abwechseln wird aus jeder Sicht etwas erzählt, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Durch diese Wechsel lässt sich die Geschichte gut lesen und man kommt flott voran. Die beiden Frauen bestärken einander in ihrer Entwicklung und den Entscheidungen.
Beide Frauen haben eine Entwicklung durchgemacht, die interessant zu verfolgen ist.
Jedoch konnte ich mich für keine von ihnen erwärmen. Beide kreisten mir zu sehr um sich selbst und erschienen mir in einigen Bereichen zu eingefahren. Ich hatte mir mehr Wärme und Tiefgang von diesem Buch erwartet, wie sie einige andere Nebencharaktere durchaus vermitteln konnten. Einige Probleme schienen mir auch etwas weit hergeholt, da hatte ich den Eindruck das Buch sollte noch etwas bereichert werden. Dass eine neue Freundin auftaucht, die ein Kind mit Down Syndrom hat, wo Josie sich gerade mit dem Thema beschäftigt, erschien mir zu gewollt. Ebenso wie das Thema Homosexualität, das nur oberflächlich gestreift wurde und einen verschämten Beigeschmack bekam. Für ältere Menschen ist es bestimmt schwer dies bei dem eigenen erwachsenen Kind zu akzeptieren, da hätte ich gerne mehr und vor allem differenzierter zu gelesen.
Insgesamt war das Buch kurzweilig und unterhaltsam zu lesen, aber da war noch deutlich Luft nach oben. Ich vergebe hier gerne 3 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Wir für uns

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Ich muss es leider schreiben, das Buch hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen. Das Cover ist okay, gibt aber weitaus schönere. Der Klappentext und auch die Leseprobe, die ich lesen durfte, haben mir gut ...

Ich muss es leider schreiben, das Buch hat mich jetzt nicht vom Hocker gehauen. Das Cover ist okay, gibt aber weitaus schönere. Der Klappentext und auch die Leseprobe, die ich lesen durfte, haben mir gut gefallen, daher habe ich mich auf das ganze Buch gefreut. Doch leider wurde ich enttäuscht. Der Schreibstil ist okay, daran liegt es nicht. Aber die Geschichte plätschert nur so vor sich hin. Ich bin mit keinem der Charaktere wirklich warm geworden. Das Buch ging mir nicht ans Herz und ich habe es auch nur zu Ende gelesen, weil ich das meistens so mache, aber nicht, weil es mich gefesselt hätte. Schade eigentlich. Denn dabei fing es noch sehr vielversprechend an. Josie von Bengt schwanger, der wiederum aber verheiratet und schon mit Nachwuchs versorgt, weiß nun nicht was sie machen soll. Sie kommt selbst kaum klar mit dem Leben und dann soll sie sich auch noch um ein Kind kümmern?
Kathis Mann gestorben, was soll sie jetzt mit ihrem Leben anfangen? Im Laufe der Zeit erfährt man ein bisschen aus der Vergangenheit der beiden Frauen und in der Zukunft treffen sie auch aufeinander und ihre Geschichte geht zusammen weiter.
Aber wie geschrieben, es hat mich weder gefesselt, noch berührt. Schade.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Nichtssagend

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Eines Tages stellt Josie fest, dass sie wider Erwarten schwanger ist. Zu diesem Zeitpunkt ist sie jedoch bereits 41, womit die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, ein Kind mit Trisomie auf die Welt zu bringen, ...

Eines Tages stellt Josie fest, dass sie wider Erwarten schwanger ist. Zu diesem Zeitpunkt ist sie jedoch bereits 41, womit die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, ein Kind mit Trisomie auf die Welt zu bringen, und außerdem in einer Beziehung mit einem verheirateten Mann. Bengt, der mit seiner Frau bereits zwei Kinder hat und kein weiteres möchte, drängt Josie dazu, das Baby abzutreiben, und Josie beginnt sich zu fragen, was ihr im Leben wichtiger ist - der Mann, mit dem sie seit Jahren heimlich zusammen ist, oder das Kind, das in ihr heranwächst und möglicherweise eine Behinderung hat?

Parallel dazu muss Kathi den Tod ihres Mannes Werner verkraften. Die beiden standen kurz vor ihrer goldenen Hochzeit und haben ein halbes Leben miteinander verbracht, und doch stellt Kathi nach seinem Tod fest, dass sie den Mann an ihrer Seite nicht so gut kannte, wie sie immer geglaubt hat. Gleichzeitig ist da auch noch die Sache mit ihrem Sohn, der zwar eine Partnerin hat, ihr jedoch keine Hoffnung auf baldigen Nachwuchs gibt...

Josie und Kathi lernen sich durch einen Zufall kennen und entwickeln schon bald eine Freundschaft zueinander, aus der sie beide Kraft schöpfen.

Ich habe eine Weile gebraucht, um in den Roman hineinzufinden, und auch dann hatte er für mich noch einige Längen. Mit den beiden Protagonistinnen bin ich nicht recht warm geworden, ich habe zwar das Dilemma, in dem sie sich jeweils befinden, nachvollziehen können, sie blieben mir aber beide dennoch fremd und zu flach in ihrer Persönlichkeit.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass zwar viele sehr wichtige und interessante Themen angesprochen werden - Trisomie 21 und der Umgang damit, Abtreibung, Trauer, Homosexualität - , keines davon jedoch wirklich überzeugend umgesetzt wird. Anfangs wirkte der Roman noch relativ vielversprechend, aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass die Autorin eigentlich gar nicht weiß, wohin sie will und was sie dem Leser sagen möchte, und daher ihren anfangs vergleichsweise klaren Standpunkt zu einem mehr oder weniger nichtssagenden Ende fortgeführt hat. Das hat mich leider enttäuscht, da so auch der gesamte Roman auf mich nichtssagend wirkt.

Gut lesen lässt er sich, und als lockere Lektüre für zwischendurch ist er allemal geeignet, ich hatte mir aber einfach mehr erhofft.