Tolle Fortsetzung
Nachdem im Januar 2022 der Auftaktroman (Die Frauen von Schönbrunn) der Schönbrunn-Saga erschien, hat Beate Maly nun ihr neustes Werk „Die Kinder von Schönbrunn“, das im Januar 2023 im Ullstein veröffentlicht ...
Nachdem im Januar 2022 der Auftaktroman (Die Frauen von Schönbrunn) der Schönbrunn-Saga erschien, hat Beate Maly nun ihr neustes Werk „Die Kinder von Schönbrunn“, das im Januar 2023 im Ullstein veröffentlicht wurde, vorgelegt. Mit großer Begeisterung hatte ich den ersten Teil gelesen und wartete neugierig auf die Fortsetzung, die nun endlich im Buchhandel erhältlich ist.
Wer schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß den flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. Bereits nach wenigen Sekunden hatte mich dieser in seinen Bann gezogen und ich wollte bzw. konnte den Roman kaum noch aus den Händen legen. Ich flog quasi nur so durch die Seiten. Beate Maly kann aber nicht nur mit ihrem bezauberten Erzählstil punkten, sondern auch mit den Charakteren, die erneut sehr authentisch und lebensnah dargestellt worden sind. Für mich war dies auch so eine Art nach Hause kommen, da ich die Hauptfiguren wie z.B. Emma, Greta und Julius schon kannte und so freute ich mich auf ein Wiedersehen. Aber nicht nur die drei genannten konnten mein Herz erobern, auch der kleine Emil oder Gisi, die Tochter von Greta. Eigentlich ist es ziemlich gleich, wenn man hier herausnehmen würde, denn jeder hat seinen Platz und bereichert durch seine Anwesenheit die Geschichte. Die Handlung ist der perfekte Anschluss an Band eins. Der Krieg ist zu Ende, aber Greta muss einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Ihr Mann Gustav ist aus dem Krieg nicht mehr Heim gekommen und gilt als vermisst. Tiefe Trauer lähmt sie, aber ihre kleine Tochter Gisela ist ihr ein und alles. Im Schönbrunn trifft sie auf eine junge Frau, die sich zu einer Ausbildung als Erzieherin anmelden möchte. In Greta erwacht sowas wie Neugierde und sie beschließt ebenfalls sich anzumelden. Eine Arbeit mit Kindern würde ihr Freude bereiten, aber schon bald stößt sie auch Widerstand und Konflikte. Ihr Ausbilder Michael Brenner scheint einige ihrer Meinungen zu teilen, aber nicht nur das: er hat sich in Greta verliebt. Wird sie es schaffen, Gustav loszulassen, um sich auf eine neue Liebe einzulassen?
Auch bei diesem Roman merkte ich, wieviel Herzblut Beate Maly wieder in ihr Werk gesteckt hat. Erneut hat sie zahlreichen Recherchen getätigt und sämtlicher Fakten zusammengetragen, um sie auszuwerten und gekonnt in ihre Geschichte einzuweben, so dass am Ende ein Roman entsteht, der auf einer wahren Begebenheit basiert. Ich fand es sehr informativ, dass man das Schloss Schönbrunn tatsächlich als Kinderheim und Ausbildungsstätte genutzt hat. Dies ist aber nur ein Punkt, der mich begeistert zurückließ. Ich fand das Gesamtkonzept um Greta sehr stimmig und mir gefiel die Weiterentwicklung der jungen Frau. Schade nur, dass die Geschichte um Schlossbrunn (vorerst) auserzählt sein soll. Vielleicht gibt es doch noch einen dritten Band.
Ein wunderschöner Roman, der ein tolles Setting, mit authentischen Charakteren und eine emotionale Geschichte besitzt. Für mich hat sich die Reise nach Schönbrunn mehr als nur gelohnt.
5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung oben drauf.