Was, wenn das Game Over gerade erst der Anfang ist?
Teagan hat nur einen Wunsch: endlich raus aus ihrer Heimatstadt und ans College zu gehen. Um das Geld dafür zu sparen, streamt sie nachts online Videospiele. Sie ist so gut, dass sie sogar Parker, den beliebten YouTube-Gamer, besiegt. Der will unbedingt herausfinden, wer die unbekannte Spielerin ist. Obwohl die beiden Tausende von Meilen trennen und sie zunächst nur über Chats und Nachrichten kommunizieren, knistert es schon bald heftig zwischen ihnen. Doch Teagan ist in der Vergangenheit zu oft verletzt worden - und auch für Parker sind Gefühle das Letzte, was er gerade gebrauchen kann. Dennoch können die beiden einander nicht so einfach vergessen ...
"Herzklopfen von der ersten bis zur letzten Seite -
FEELING CLOSE TO YOU
ist schon jetzt eines meiner Jahreshighlights!"
ANABELLE STEHL
Die
WAS-AUCH-IMMER-GESCHIEHT
-Reihe von Bianca Iosivoni:
Schreibstil
Bianca Iosivoni hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der locker und modern ist und auch viele Dialogen Humor verleiht. Außergewöhnlich ist es hier, dass die Protagonisten vor allem zu Beginn ...
Schreibstil
Bianca Iosivoni hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der locker und modern ist und auch viele Dialogen Humor verleiht. Außergewöhnlich ist es hier, dass die Protagonisten vor allem zu Beginn häufig über Chats & Handynachrichten kommunzieren, was jedoch gut eingebracht wurde und vor allem auch sehr realistisch wirkt. Auch die Unverblümtheit der Sprache macht die beiden Protagonisten direkt noch sympathischer.
Das hat mir nicht so gut gefallen
Während man zum großen Teil einfach in der leichten Geschichte abtauchen kann, hätte das Ende noch etwas mehr Zeit vertragen können. Die Thematik wurde zu schnell abgearbeitet, obwohl es dem Buch bei den tollen Charakteren nicht geschadet hätte, wenn es noch einige Seiten mehr dazubekommen hätte.
Das hat mir gut gefallen
Vor allem in der Kommunikation über die Chats, sind Teagan und Parkers Sticheleien sehr herzlich und regen zum Schmunzeln an. Noch recht neuartig in diesem Genre ist die Hauptthematik des Gamings, mit dem sich der ein oder andere Leser wahrscheinlich sehr gut selbst identifizieren kann. Aber selbst wenn nicht, werden die Begriffe sehr gut eingebaut und wirken nicht erschlagend. Vor allem die Gefühle während des Spielens werden gut rübergebracht und wirken sehr authentisch.
Neben hervorragenden starken Hauptcharakteren, gibt es auch eine chaotische WG, dessen Charaktere man schnell lieben lernt und über die man einfach mehr erfahren muss. Man fühlt sich direkt wohl zwischen all diesen unterschiedlichen Charakteren, die alle ihre eigenen Macken aufweisen. Die Geschichte baut sich sehr gut und Genretypisch auf und wird zum Ende hin etwas dramatischer, wobei es etwas über die typischen jugendlichen Probleme hinaus geht.
Die Beziehung zwischen Teagan und Parker baut sich sehr gut auf und ist vor allem durch ihre Neckereien immer wieder unterhaltsam. Doch auf auf der tieferen Ebene sind die beiden sehr gut füreinander und ergänzen sich sehr gut.
Fazit
Feeling close to you ist ein Buch mit sehr menschlichen Charakteren, die einen über die Seiten hinweg, gepaart mit Dramatik immer wieder zum Schmunzeln bringen. Daher eine klare Leseempfehlung.
Da blieb ich lieber zu Hause sitzen, starrte reglos aus dem Fenster und fragte mich, wie ich in einem kitschigen Vampirfilm gelandet war. Denn genau so musste sich Bella gefühlt haben, als Edward plötzlich ...
Da blieb ich lieber zu Hause sitzen, starrte reglos aus dem Fenster und fragte mich, wie ich in einem kitschigen Vampirfilm gelandet war. Denn genau so musste sich Bella gefühlt haben, als Edward plötzlich weg war. Nur das mein Edward der Internetanschluss war. Seite 222
Inhalt:
Weg von Zuhause und am College Game Design studieren, das ist Teagans großer Traum. Aber Träume kosten Geld und so streamt sie nachts, neben Schule und Job, Videospiele online. Als sie eines nachts Parker, den beliebten YouTube Gamer in einem Spiel besiegt, will der unbedingt herausfinden wer sie ist. Getrennt durch Ozeane und tausende von Meilen entsteht eine Freundschaft, aus der sich bald mehr entwickelt … Aber weder Teagan noch Parker sind bereit ihr Herz zu riskieren. Aber was, wenn es längst zu spät ist?
Ich habe einen Plan aufgestellt. Punkt eins ist Durchdrehen. Check. Seite 211
Meinung:
Endlich gibt es ein neues Buch von Bianca Iosivoni, was auch direkt bei mir einziehen durfte - Es geht um die achtzehnjährige Teagan, die es liebt online Games zu spielen und dabei sogar zu streamen. Damit verdient sie etwas Geld, was sie alles spart, denn sie möchte im College Game Design studieren und weil ihr Vater das nicht gutheißt, wird er sie finanziell auch nicht unterstützen. Eines Abends besiegt Teagan in einem Spiel einen bekannten YouTuber namens Parker und kommt so mit ihm in Kontakt. Was erst nur Gefrotzel und Neckereien sind, wird bald zu ernsten Gespräch über alles Mögliche, bis die zwei sich dann auf einer Game Convention das erste Mal live treffen und die Funken nur so sprühen -
Auf Distanz und hinter einem Monitor waren mir andere Menschen rausendmal lieber als live und in Farbe. Seite 135
Parker ist ein paar Jahre älter als Teagan und studiert bereits an einem College. Seine Vergangenheit ist nicht leicht aufgrund einer gescheiterten Beziehung und außerdem ist seine Mum sehr krank und seine Eltern sind nicht gut darin Hilfe anzunehmen. Immer wieder fährt Parker nach Hause und versucht zu helfen, aber weil seine Eltern nicht offen mit der Situation umgehen können, fällt ihm das auch schwer und so trägt er diese riesige Belastung ganz allein mit sich herum. Parker wohnt in einer WG in der schon mal der Herd in Flammen aufgeht, die Backstreet Boys laut durch den Flur schallen und bei Gesellschaftsspielen Tränen fließen. Oder Blut ^^
„Wenn meine Klamotten wieder wegen dir eingelaufen sind, schmeiß0e ich all deine Boxershorts mit meinen roten Sachen in die Maschine und dann sind sie rosa! FÜR IMMER!“ Seite 93
Der Einstieg in das Buch ist mir super leichtgefallen, die locker leichte Sprache und Atmosphäre haben mich gleich abgeholt und sehr neugierig gemacht. Ich habe mich beim Lesen einfach super wohl gefühlt und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen.
Bianca schafft es, dass ich Lust habe in eine WG zu ziehen, aber bitte nur in eine, die aus ihren Charakteren besteht =D Ich fand ihre Konstellationen schon in der First-Reihe gut, aber hier setzt sie mit einer gemischten WG nochmal einen drauf. Selber Humorlevel – höhere Bandbreite an Sprüchen ^^
Die Liebesgeschichte ist süß und knisternd und passte für mich gut. Ich mochte alle Charaktere und auch wenn es viele waren, weil hier zwei komplette Welten aufeinandertreffen, konnte ich alle recht gut einsortieren. Was ich nicht ganz verstanden habe ist, warum Teagan in ihrer Schule so gar nicht klarkam. Irgendwie hätte ich mir hier mehr Infos gewünscht, aber vermutlich hätte das dann auch einfach völlig den Rahmen des Buches gesprengt. Die Entwicklung mit ihrem Dad fand ich toll! Über das Ende hatte ich schon ein bisschen was Schlechtes gehört, muss aber sagen, das ich die Meinungen nicht so teile, ich fand es eigentlich süß. Der Teil kurz davor, war ein bisschen lang, aber die Rückkehr Szene in der WG, die war so schön ♥
„Ich weiß, wir kennen uns eigentlich nicht …“
„Wir haben seit der Junior High englisch und Geschichte zusammen, und du bist diejenige, mit der mein Ex-Freund fremdgeknutscht hat“, unterbrach ich sie trocken (…). „Aber stimmt, wir kennen uns eigentlich nicht.“ Seite 12
Gaming ist in diesem Buch ein wirklich großes Thema und ich fand das sehr gut, weil mich das interessiert hat und es etwas Neues war. Wem Gaming aber so gar nicht liegt, der wird mit dieser Geschichte (glaube ich) nicht glücklich werden. Weil Ja, das Buch besteht aus mehr, als zocken, aber die Charaktere werden sehr durch ihre Leidenschaft definiert, was ja auch gut ist, aber das ist eben das Gaming und streamen und daher macht es einen großen Teil des Buches aus. Das solltet ihr auf jeden Fall beachten, ehe ihr das Buch lest.
Urteil: Ein tolles neues Buch von Bianca Iosivoni, mit viel Herz und noch mehr Gaming Thematik, das mich gut unterhalten und mir trotz kleinerer Längen, aber mit wundervollen Charakteren, eine sehr sehr schöne Lesezeit geschenkt hat. Ich bin ein Fan ♥ Und ich möchte bitte in diese WG ziehen! ♥
Bevor ich eigentlich diese Rezension schreiben wollte, dachte ich mir, lese ich mir auch Callies und Keith Geschichte durch, aber da momentan doch alles chaotisch ist, muss es wohl ohne auskommen!
Zuallererst ...
Bevor ich eigentlich diese Rezension schreiben wollte, dachte ich mir, lese ich mir auch Callies und Keith Geschichte durch, aber da momentan doch alles chaotisch ist, muss es wohl ohne auskommen!
Zuallererst finde ich dieses Cover so wunderschön! Es ist ein wahrer hingucker keine Frage und macht sich einfach gut im Bücherregal!
Der Schreibstil der Autorin, wie nicht anders zu erwarten ist locker und leicht. Man findet sich schnell ein und verliert sich darin. Die Charaktere gewinnt man lieb und taucht in eine Geschichte ab, aus der man nicht heraus möchte.
Die Geschichte an sich hat mir auch mega gefallen. Die Protagonisten sind nicht nur lustig und necken sich ständig, sondern haben ihre eigenen Laster zu treffen. Vor allem
finde ich es cool, was sie da betreiben. Online Gaming mit eigenen Followern! Teagans Gefühle kurz vor jedem Live stream hat mir doch veranschaulicht, wie ich mich mal gefühlt hatte, als ich Live ging für meine Follower!
Teagan war mir sofort sympathisch! Sie stach heraus, war nicht wie alle anderen Charaktere die ich kannte und handelte auch nicht so, wie jedes verliebte, herzgebrochene Mädchen handeln würde!
Parker war auch mega cool und lustig! Auch wenn er wirklich Arbeit versessen zu sein scheint und irgendwie immer was zutun hatte. Egal ob Privat, oder in seinen Live-streams.
Nebenchataktere haben mir auch gefallen, vor allem die Mitbewohner von Parker, die das ganze noch viel witziger gemacht hatten! Ich hab mich vor allem in Cole verliebt!
Die Chat Nachrichten waren Teil derer Geschichte, schließlich lebten sie mehrere Staaten auseinander. Ich fand die Chat Unterhaltungen unterhaltsam und muss deren Geschichte.
Die Gaming Szene war auch mega cool! Ich hatte direkt drang, selber zu spielen und habe auch hier gespürt, wie sehr die Autorin die Gaming Szene selber liebt!
Leider nur hat das letzte drittel einiges zunichte gemacht. Es wurde zu sehr gehandelt, zu schnell und es war einfach nicht schön. Es kam mir einfach so dahin gepflanzt vor, Hauptsache schnelles Ende. So plötzlich auch das ganze mit ihrem Vater und auch mit Parker. Fand ich wirklich nicht schön.
Da hätte ich mir was anderes gewünscht, was das Buch nicht hinuntergezogen hätte.
Fazit: Alles in allem ein schönes Buch, dass leider etwas zum Ende hin von seinem Glanz verloren hat. Ich hätte mir ein besseres letztes drittel gewünscht. Kann es aber dennoch weiter empfehlen! 4/5 Sterne
Teagan hat es nicht einfach. In der Highschool ist sie eine Außenseiterin und fühlt sich nirgends zugehörig. Ihre Mutter hat sie vor einigen Jahren ohne ein Wort zu sagen verlassen, ihr Vater vergräbt ...
Teagan hat es nicht einfach. In der Highschool ist sie eine Außenseiterin und fühlt sich nirgends zugehörig. Ihre Mutter hat sie vor einigen Jahren ohne ein Wort zu sagen verlassen, ihr Vater vergräbt sich in seine Arbeit und findet kaum Zeit für die Tochter. Nur in der Welt der Online-Games fühlt sich Teagan verstanden und verbringt jede Nacht zockend vor ihrem Livestream, dem zunehmend mehr Menschen folgen. Eines Abends besiegt sie mehrfach einen der bekanntesten YouTube-Stars in einem Spiel – und zieht somit sein Interesse auf sich. Parker ist wahnsinnig neugierig, wer ihn so gedemütigt hat und nimmt Kontakt zu Teagan auf. Die beiden chatten und spielen immer regelmäßiger, es knistert gewaltig und spätestens nach dem ersten Treffen im „real life“ lässt sich nicht mehr bestreiten, dass die beiden Gefühle füreinander entwickelt haben. Doch jeder hat gute Gründe dafür, warum eine Beziehung gerade so überhaupt nicht in das eigene Leben passt. Heißt es für die beiden eher „Game over“ oder „…to be continued“?!
„Feeling close to you“ von Bianca Iosivoni hat mich in eine bis dato unbekannte Welt entführt: Die Welt des Gamings und Streamings von Online-Spielen. Hier wurde ein absolut modernes und angesagtes Thema aufgegriffen, dass eher selten in Büchern thematisiert wird. Als Laie habe ich mir zu Anfang etwas schwer mit dieser Gaming-Welt getan und habe ich etwas gebraucht, um mich auf sie einzulassen – was sich aber absolut gelohnt hat! Durch anschauliche, realitätsnahe Beschreibungen kann ich die Begeisterung vieler junger Menschen für Online-Games nun besser nachvollziehen und habe das Gefühl, Zugang zu einer mir bisher unbekannten Welt bekommen zu haben – und das ist spannend und bereichernd gleichermaßen.
Am meisten begeistert haben mich an Bianca Iosivonis Buch ihre wahnsinnig liebevoll und durch und durch authentisch konstruierten Charaktere! Toll, dass mit Teagan eine so ungewöhnliche Frauenfigur als Protagonistin geschaffen wurde: Sie ist nicht nur Gamerin, sondern in ihrer Art auch taff, frech, selbstbewusst und unerschrocken. Auch gefällt mir ihr zynisch-sarkastischer Humor und dass sie offen ihre Meinung äußert und sich nicht scheut, Contra zu geben. Demgegenüber steht der liebenswerte Parker, der trotz seiner Follower-Zahlen komplett auf dem Boden geblieben ist, empathisch auf seine Umwelt eingeht und sich selbstlos um seine Familie kümmert. Die beiden nähern sich langsam und vorsichtig-neckend an, ohne dass es kitschig oder aufgesetzt wirkt. Die Emotionen und das Knistern zwischen beiden sind deutlich spürbar und übertragen sich automatisch auf den Leser.
Besonders sind aber nicht nur diese beiden starken und sympathischen Hauptcharaktere, sondern die Vielzahl an Nebendarstellern, die in ihrer jeweiligen Individualität so gut getroffen wurden, dass der Leser sie einfach nur ins Herz schließen muss! Bianca Iosivoni hat eine Wohngemeinschaft in Florida geschaffen, in die man sofort einziehen möchte und in der man sich als Leser zu jeder einzelnen Person ein eigenes Buch wünscht. Ich habe so häufig herzlich losgelacht wie selten beim Lesen. Ganz große Klasse!
Der Schreibstil Bianca Iosivonis ist flüssig und gut zu lesen. Ich liebe den sarkastischen Humor des Buches, es ist kurzweilig und macht einfach nur Spaß! Sehr passend ist die Bezeichnung der einzelnen Kapitel als „Level“, des Epilogs als „Bonuslevel“ – so bleibt das Gaming-Thema durchgängig präsent. Ebenfalls gefielen mir die eingebauten Stilelemente moderner Kommunikation: Zwischen Parker und Teagan werden jede Menge Chats, SMS und Nachrichten hin und her geschickt, aufgelockert durch jeweils passende Emojis. daumenhoch
Erst im letzten Drittel des Buches verliert sich die Leichtigkeit des anfänglichen Annäherns der Protagonisten ein wenig. Gerade das Ende kommt sehr schnell und wirkt überstürzt. Hier hätte ich mir etwas mehr Hintergrundinformationen und noch ein ganzes Stück Story gewünscht. Des Weiteren sind mir einige Erzählstränge zu viel offen geblieben, insbesondere das wichtigstes Thema, das Teagans Verhalten erklärt und im Buch ständig erwähnt wird, bleibt offen. Auch wirkt die Dramatik am Ende etwas konstruiert, hier konnte ich im Gegensatz zum Rest des Buches das Verhalten einzelner Personen leider nicht nachvollziehen, da es auf mich teilweise nicht authentisch wirkte, sondern eher wie ein Bruch in den ansonsten sehr schlüssig konzipierten Charakteren. Schade, das hat dem Buch einen schalen Nachgeschmack hinterlassen, den es nicht verdient hat.
Mein Fazit:
„Feeling close to you“ ist ein modernes Buch mit modernen Protagonisten, einem modernen Thema, umgesetzt mit modernen Stilelementen. Trotz inhaltlicher Schwächen zum Ende hin ist es ein Buch, das mit berührt hat, thematisch zu 100 Prozent in die heutige Zeit passt und insbesondere aufgrund der liebenswertesten WG aller Zeiten einfach nur jede Menge Spaß macht!
„Zuerst begriff ich nicht, was er vorhatte, doch dann sah ich, was er ansteuerte: Das Telefon, an dem auch der WLAN-Router hing. Der Zugang zum Internet. Mein Zugang zu einer Welt, in der mich die Leute ...
„Zuerst begriff ich nicht, was er vorhatte, doch dann sah ich, was er ansteuerte: Das Telefon, an dem auch der WLAN-Router hing. Der Zugang zum Internet. Mein Zugang zu einer Welt, in der mich die Leute verstanden, statt mich komisch von der Seite anzuschauen.“
(Teagan über ihren Vater in Feeling close to you)
Worum geht’s?
Game Design zu studieren ist Teagans größter Wunsch. Doch ihr Vater hat andere Pläne für sie. Sie soll an eine der begehrten Universitäten gehen und etwas Anständiges studieren. Dass sie dies nicht glücklich macht, interessiert ihn nicht. Also bleibt Teagan nur eins übrig: Sie muss sich das Geld selbst verdienen. Hierfür streamt sie nachts Videospiele und interagiert mit ihrer Followerschaft. Als sie eines abends online den bekannten Gamer Parker besiegt, möchte dieser herausfinden, wer Teagan ist. Langsam entwickelt sich zwischen den beiden eine Online-Freundschaft, die schon bald mehr als nur Games und Streams umfasst. Aber Parkers Leben ist kompliziert und er kann sich ein Mädchen an seiner Seite nicht wirklich leisten. Hat ihre Liebe eine Chance oder heißt es Game Over, noch bevor der Ladebildschirm erscheint?
Feeling close to you ist Band 2 der „Was auch immer geschieht“-Reihe. Das Buch kann unabhängig und ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Es ist in sich geschlossen.
Schreibstil / Gestaltung
Das Cover ist ein ist in hellblau mit goldenen Highlights gehalten. Das zarte Marmormuster lässt keine Rückschlüsse auf den Inhalt des Buches oder das Genre zu. Das Buch wird linear erzählt, wobei es einige nicht ausgewiesene Zeitsprünge gibt. Die Kapitel werden passenderweise als Level betitelt, der Epilog ist ein Bonuslevel. Sowohl Parker als auch Teagan sind als Ich-Erzähler im Einsatz, wobei nicht mit jedem Kapitel der Erzähler wechselt. Der Schreibstil ist locker und leicht, das Buch lässt sich gut und angenehm lesen. Es werden zahlreiche Begrifflichkeiten aus dem Gaming verwendet. Das Buch enthält keine explizite Sprache und auch nur zurückhaltende intime Szenen. Im Verlauf der Geschichte werden immer wieder Chatverläufe eingebaut.
Mein Fazit
Feeling close to you hat mich direkt von Anfang an angesprochen. Die Thematik rund ums Gaming (auch noch mit einem Mädchen, was spielt) fand ich innovativ und der Klappentext klang ein wenig nach der klassischen „der Star und das normale Mädchen“-Liebesgeschichte. Von der Autorin habe ich bisher zwei Bücher gelesen und war von denen so mittelmäßig angetan, ich wollte ihr aber dennoch eine neue Chance geben. Und mit diesem Buch konnte sie mich tatsächlich ganz gut unterhalten, leider hat das Buch aber auch einige Bugs.
Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut. Der Leser darf Teagan kennenlernen, die als etwas alternativ dargestellt wird und nicht so ganz in die klassische Highschool-Welt passt. Das sagt Teagan auch über sich selbst. Stattdessen liebt sie es, zu zocken, und hat irgendwann angefangen, ihre Spiele zu streamen. So hat sie sich mit der Zeit eine kleine Followerschaft aufgebaut, die in diesen Streams auch regelmäßig spendet. Mit dem so verdienten Geld möchte Teagan ihr Studium finanzieren. Denn sie möchte im Gaming-Bereich arbeiten, was ihr Vater als Zeitverschwendung ansieht und weshalb es immer wieder Streit gibt. Daher versucht Teagan, so finanzielle Unabhängigkeit aufzubauen. Eines Abends beim Streamen spielt sie zufälligerweise gegen den weltbekannten Gamer Parker, den sie locker in die Tasche steckt und so für einige Überraschungen sorgt. Parker ist verblüfft von seiner Niederlage und fordert Revenge. Aus der anfänglichen Rivalität entwickelt sich ganz langsam eine Freundschaft. Teagan und Parker sind sich in einigen Punkten recht ähnlich und verstehen sich daher sehr gut. Als beide dann bei einer Gaming-Convention aufeinandertreffen, knistert es gewaltig. Aber es ist kompliziert, denn Teagans Vater ist weiterhin stur. Und Parker? Der hat so einige Päckchen zu tragen, die er vor Teagan versteckt. Doch hat ihre Liebe so eine Chance, wenn die Einflüsse von außen so stark wirken und Parker anfängt, Teagan immer weiter von sich zu stoßen, damit sie seine Päckchen nicht sieht?
Feeling close to you ist kein Buch, was mit einer aufwendigen Story oder besonders vielen Plottwists überzeugen kann. Generell ist das Buch eher ruhiger Natur, über weite Strecken passiert relativ wenig und es geht nur darum, wie sich langsam etwas zwischen Teagan und Parker entwickelt. Eingekleidet in der Gamingwelt, die Teagan langsam für sich gewinnt und die ihr viele Perspektiven präsentiert, wird aus Onlinefreunden Stück für Stück mehr. Es geht dabei auch darum, dass Teagan anfängt, für ihren Traum einzustehen, für sich selbst zu kämpfen und die zerrüttete Beziehung zu ihrem Vater zu beleuchten. Parker hingegen ist bereits sehr erfolgreich und hat mit familiären Problemen zu kämpfen, die ihn sehr belasten, die er aber mit niemanden teilen möchte. Dies führt letztendlich auch zum großen Knall in der Geschichte, der verhältnismäßig seicht ausfällt. Das große Mitfiebern gab es für mich in diesem Buch nicht. Es ist eine niedliche Geschichte mit wenigen Ups and Downs, eine angenehme Zwischendurch-Wohlfühlgeschichte. Ich bin emotional allerdings nicht wirklich involviert gewesen, habe nicht übermäßig mitgefiebert oder das Bedürfnis gehabt, zwingend weiterlesen zu müssen, wenn ich Pausen gemacht habe. Es war nett, niedlich und unterhaltsam, viel mehr aber leider auch nicht. Es ist eine wirklich seichte Geschichte, die gut geeignet ist, wenn man keine zahlreichen Twists und Turns möchte und auch nicht unbedingt an Herzschmerz zugrunde gehen mag. Man wird von den Chats gut unterhalten, schmunzelt hin und wieder, genießt die lockere Entwicklung und erfreut sich an der Gaming-Thematik. Mir haben vor allem romantische Momente oder gefühlvolle Szenen gefehlt, die die Beziehung greifbar machen und erklären, wie aus (Online-)Freunden mehr geworden ist. Dafür, dass das Buch so viele Seiten hat, hat es nicht sonderlich viel Handlung, was ich sehr schade finde.
Teagan und Parker sind beides sehr sympathische Charaktere. Teagan ist anfangs etwas ruppig und kantig, im Verlauf der Geschichte versteht man sie aber besser und auch, wieso Gaming ihr so viel bedeutet. Teagan ist taff und gibt Parker gern auch Widerworte. Sie ist keine Person, die ihre Gefühle auf der Zunge trägt. Ich hätte mir manchmal etwas mehr Einblicke gewünscht, aber im Großen und Ganzen konnte ich mich ganz gut in sie hineinversetzen. Sie wirkt für ihr Alter schon recht erwachsen und reif. Parker ist ein sehr lieber Mensch, der von Anfang an mit Charme punkten kann. Er ist lustig und nimmt sich selbst nicht so ernst. Hatte ich anfangs befürchtet, er könnte arrogant sein, so ist dies überhaupt nicht der Fall. Parker hat einige familiäre Probleme, von denen ich gern mehr gelesen hätte, da sie doch sehr gewichtig und schwer sind. Es ist süß zu sehen, wie Parker von Teagen verrückt gemacht wird und wie unsicher er in ihrer Gegenwart und wegen ihr ist. Beide zusammen sind durchaus niedlich und es macht Freude, die aufkeimenden Gefühle mitzuerleben. Ihre steten Neckereien, die vielen Chats, die kleinen Battles in den Spielen, aber auch das Füreinanderdasein sind eine gelungene Mischung. Die Beziehungsentwicklung ist recht zurückhaltend und leise, es sind kleine feine Entwicklungen und Schritte. Hierdurch hatte ich aber auch das Gefühl, dass es bei den beiden um eine typische Teenie-Liebe geht, obwohl Parker mit Mitte 20 aus diesem Alter schon raus ist. Auf jeden Fall erwartet einen hier kein emotional tiefgründiges, komplexes Beziehungsgeflecht, sondern eine niedlich-unschuldige Liebschaft, die dafür aber auch durchaus glaubwürdig ist. Unterhaltsam sind die zahlreichen Nebencharaktere, insbesondere die sehr chaotische und liebeswerte WG von Parker, bei der man sich wundert, dass alle noch nicht gestorben sind. Der Vergleich mit einem aus dem Ruder gelaufenen SIMS-Haushalt ist definitiv passend. Allerdings empfand ich die Nebencharaktere als absolute Randcharaktere, die alle eindimensional waren und einfach da waren.
Mein Lob bekommt die Autorin für ihre Recherche-Arbeit. Man merkt, dass sie sich intensiv mit dem Thema Gaming, Streaming, Spielebranche befasst hat. Es wird viel in diesem Buch eingebaut und alles hat Hand und Fuß. Es wirkt glaubhaft und passend. Ich selbst zocke auch gern und habe daher ein wenig Wissen in diesem Bereich, für jemanden ohne Vorkenntnisse könnte der Gaming-Inhalt etwas erschlagend sein. Es werden viele Genrebegriffe verwendet und nicht immer erklärt. Mich hat das nicht gestört, ich kann mir aber vorstellen, dass einige Fragezeichen im Raum stehen werden, wenn man mit dem Thema grundsätzlich fremd ist. Im Verhältnis zur Geschichte überwiegt das Gaming etwas und hat – zumindest gefühlt – viel mehr Platz als etwaige Entwicklungen und Gefühle.
Was mich wirklich überrumpelt hat, ist die Geschwindigkeit, mit der die Autorin das Buch beendet. Nach einer recht entspannten Geschichten kommt gegen Ende Parkers Päckchen mehr und mehr zum Vorschein. Dieses Thematik sowohl im Bezug auf seine Mutter als auch seine eigenen Ängste hätte man deutlich tiefer und intensiver ausarbeiten können, was hier wirklich versäumt wurde. Es ist beinahe so, als wenn die Autorin nicht ganz dahinter stand und daher Parkers endgültige Diagnose hinklatscht, im Anschluss seine Freunde lösen lässt und mit einem Nebensatz noch die professionelle Hilfe erwähnt. Dabei ist das zugrundeliegende Thema gerade in der heutigen Zeit ein gewichtiges und viel zu wenig beachtetes Thema. Wie bereits bei ihrer letzten Dilogie wird hier also etwas Schwieriges aufgegriffen und dann regelrecht ratzfatz begraben. Schade drum, da ich denke, dass genau diese Storyline sehr viel Potenzial und sehr viele mögliche Emotionen mitgebracht hätte. Das Buch endet dann kurze danach auch in meinen Augen recht abrupt und lässt mich mit dem Gefühl zurück, dass kaum etwas geklärt, erklärt und gelöst ist. Ich mag offene Enden, sehr sogar. Aber hier wirkte das Ende für mich einfach nur unfertig.
Insgesamt ist Feeling close to you eine niedliches Liebesgeschichte, die sich angenehm lesen lässt und gut unterhält. Ich bin schnell durch das Buch gekommen, konnte hin und wieder schmunzeln und fand das Gaming-Drumherum gut ausgearbeitet. Leider fehlt es dem Buch an Tiefe, was total schade ist. Die Autorin greift wieder einmal ein wichtiges Thema auf, lässt es aber so nebensächlich liegen und bügelt es fast schon mit einer Portion Idealismus weg. Das viel zu abrupte Ende ließ mich unbefriedigt zurück. Teagan und Parker sind tolle Charaktere, aber sie hätten definitiv mehr verdient. Die Schwerpunktsetzung zwischen Gaming und Liebesgeschichte ist nicht perfekt gelungen. Aber es ist ein tolles Buch für Zwischendurch, um ein wenig abzuschalten.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]