Brittainy C. Cherry - Wie die Stille vor dem Fall. Erstes Buch
Landon ist düster und distanziert. Shay ist fröhlich und hat für jeden ein offenes Herz. Aus diesem Grund hassen sich die beiden seit Kindertagen. Doch als eine dämliche Wette dazu führt, dass die beiden miteinander reden müssen, stellen sie schnell fest, das Shay sich alle Mühe gibt die Finsternis zu bekämpfen, während Landon das Licht in seinem Leben sucht. Obwohl es mit einer Wette anfing wird schnell mehr daraus. Doch werden sie ihre Dämonen besiegen und die Liebe festhalten können?
Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen, und das obwohl ich bisher alle Bände im Regal stehen habe. Ich kann nur so viel sagen, das wird sich in Kürze ändern, denn die Autorin hat einen erfrischenden, modernen und angenehmen Erzählstil.
Es gibt eine Triggerwarnung, denn in diesem Buch geht es unter anderem um die Themen Depression, Suizid, toxische Beziehungen, Gewalt und Drogenmissbrauch.
Im Fokus stehen die beiden 17 Jährigen Jugendlichen Shay und Landon, die beide auf die selbe Schule gehen und den selben Freundeskreis haben. Da beide nur das Bild kennen, das der jeweils andere nach außen vermitteln will, können sie sich nicht leiden, doch selbst die Frotzeleien wirkten auf mich eigentlich nie ganz ernst gemeint. Sie erleben in dieser Geschichte einige Hochs, aber noch viel mehr Tiefs.
Zu Landon habe ich schnell eine Verbindung aufbauen können, denn obwohl Depressionen und eine toxische Beziehung in Verbindung mit Minderwertigkeitskomplexen und einem Onkel, der sich umgebracht hat im Fokus stehen, und er die gleiche Düsternis in sich spürt, strahlt er Mut und Stärke aus, auch wenn er sich verloren fühlt. Wir dürfen hinter die Fassade blicken, und das ist sehr berührend. Die Autorin hat ihre Figuren so lebendig und vielschichtig ausgearbeitet, dass ich das Gefühl hatte direkt in der Geschichte zu stehen.
Shay ist ein kleiner Sonnenschein, aber es läuft noch lange nicht alles rund, und die familiären Probleme belasten sie extrem. Es ist trotzdem schön, dass diese junge Frau immer wieder den Mut und die Kraft aufbringt, andere zu trösten, sie zu stützen, ihnen Licht zu schenken, ein kleines Lächeln dem Gegenüber zu entlocken.
Es gibt ein paar Nebenstränge, die gut eingeflochten werden. Auch die toxische Beziehung zwischen Monica und Landon ist sehr gut dargestellt. Die Verzweiflung, die Wut, der Hass, die Trauer und das Bedürfnis nach Nähe, die einem jedoch nicht gut tut. Die Autorin geht mit all der schweren Thematik sensibel um. Das hat mich berühren können.
Sehr eindrucksvoll und emotional geschrieben, sehr fesselnd und mitreißend. Ja, ich habe Taschentücher gebraucht, und ich bin froh, die Fortsetzung schon hier liegen zu haben. Selten habe ich eine so lebendige, authentische, lebensnahe Geschichte gelesen, die mich so berühren konnte, dass ich auch noch Tage später an die Protagonisten denken musste.
Das Cover ist ähnlich der bereits erschienenen Bücher der Autorin. Ich finde es dezent und hübsch.
Fazit: sehr berührende Liebesgeschichte mit gut eingeflochtener, sensibler Thematik. 4 Sterne.