Titel: Wie das Feuer zwischen uns (Brittany C. Cherry)
Originaltitel: The Fire between Hi and Lo
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2017
Puhhhh… Wie soll ich hiermit nur anfangen. Zunächst muss ich sagen, dass ich den dritten und vierten Band der Reihe schon gelesen habe und beide wirklich mochte. Sie sind zwar zeitweise etwas zu dramatisch aber doch packend und romantisch. Obwohl ich die anderen beiden Bücher nach diesem Buch auch in einem anderen Licht sehe.
Aber zuerst der Inhalt:
Als Logan und Alyssa sich kennenlernen ist Logan ein komplettes Wrack. Mit einer drogenabhängigen Mutter und einem aggressiven Vater schafft er es kaum über die Runden zu kommen. Sein Leben ist ein einziges Drama von dem er sich nur mit Drogen entfernen kann. Alyssa entpuppt sich für ihn wie ein rettendes Licht und als die beiden Freunde werden sieht Logan endlich wieder Hoffnung. Wie es das Schicksal so will verlieben die beiden sich nach einer Zeit ineinander, Logan kann sich aber nicht aus den misslichen Lagen herausmanövrieren in die er sich in den Jahren verstrickt hat. Als sein Drogenproblem schlimmer wird kommt es zur Eskalation und er verlässt Alyssa und die Stadt um sich Hilfe zu suchen. Er bleibt fünf Jahre verschwunden und meldet sich nicht ein einziges Mal, bis er von heute auf morgen vor Alyssa steht. Doch er scheint nicht mehr derselbe zu sein und Alyssa muss sich fragen ob die Liebe die die beiden geteilt haben nicht erloschen ist.
Ich habe zu dem Buch leider mehr schlechtes als gutes zu sagen, auch wenn ich es hasse schlechte Rezessionen zu geben. Und dass Problem lieg nicht mal an den Hauptcharakteren, sondern eher an der Storyline und dem Schreibstil. Aber zunächst zu den Protagonisten.
Alyssa ist ein fürsorgliches Mädchen, dass sehr viel Liebe zu geben hat. Leider erfährt man in dem Buch außer das sie liebevoll und ehrgeizig ist fast gar nichts über ihren Charakter, was sie in meinen Augen ein klein wenig langweilig macht. Sie hat eine große Schwester namens Erika, zu der ich später noch komme und eine zutiefst rationale Mutter. Mit dieser streitet sie sich oft, da diese meint über das Leben ihrer Kinder bestimmen zu müssen. Ein richtiger Kotzbrocken eben. Zudem ist Alyssa hilfsbereit und unterstützt die Menschen um sie herum wo sie kann. Leider habe ich nicht wirklich mehr zu ihr zu sagen, da sie in meinen Augen ein wirklich uninteressanter Charakter ist, ohne Biss. Ich bin einfach kein Fan von Mädchen die Jahre lang einem Mann hinterher trauern der ihnen eigentlich mehr geschadet hat als geholfen.
Logan hatte es nie leicht in seinem Leben. Als Sohn einer drogenabhängigen Frau und einem besitzergreifenden Dealer mit Aggressionsproblemen kann man schon mal seine Schwierigkeiten haben. Dennoch versucht er verzweifelt nicht wie seine Eltern zu werden mit der Unterstützung von seinen Halbbruder Kellan. Allerdings fällt er immer wieder in dieses Loch der Verzweiflung zurück bis er irgendwann von einem schrecklichen Unfall wachgerüttelt wird. Ich sehe in Logan eine sehr starke Figur mit viele Komplexen die aber dennoch stark genug war, tatsächlich clean zu werden. Dafür bewundere ich ihn. Außerdem kann ich seine Beweggründe in den meisten Fällen nachvollziehen. Dass heißt aber nicht, dass ich ihn mag, da auch er sehr sprunghaft ist und meiner Meinung nach, nie nach einer realistischen Lösung sucht.
Es ist nicht so, dass ich die Protagonisten nicht mag, aber sie haben mich auch nicht gefesselt. Ganz anders als die jeweiligen großen Geschwister der beiden Kellan und Erika, die ich wirklich bezaubernd fand.
Erika ist eine junge Studentin, die ihr Leben im Griff hat und genau weiß, was sie will. Sie hat einen Komplex, dass sie immer Geschirr kaputt machen muss um Dinge zu verarbeiten und sie dann nachkauft. Sie ist manchmal ein wenig hart zu anderen Menschen, hat das Herz aber am rechten Fleck. Vor allem aber ist sie über beide Ohren in Logans großen Bruder Kellan verliebt, der absolut alles für sie tun würde. Kellan ist verantwortungsbewusst und großzügig. Er hat einen reichen Vater, ist allerdings kein Stück abgehoben und ist immer für seine Mutter und Logan da. Erika und Kellan teilen eine starke und romantische Liebe, die mir so viel besser gefallen hat, wie die von Alyssa und Logan.
So, genug aber zu den Figuren, nun komme ich zu meinem eigentlichen Problem und zwar zunächst die Story. Ich persönlich bin einfach kein Fan von Drogengeschichten, weil jeder sie kennt und sie immer übermäßig dramatisch sind. Genauso ist auch diese Geschichte, voll mit Drama und die Autorin hat so ziemlich alle Lebenskrisen eines Menschen in dieses Buch gepackt und es war mir einfach zu viel. Den Protagonisten wurde kein Moment Ruhe geschenkt und wenn, dann hat er erzwungen und falsch gewirkt. Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt, die Liebesgeschichte. Im Enddefekt besteht die ganze Lovestory darin, dass sich zwei Menschen voneinander abhängig machen und dabei die ganze Zeit schnulziges Zeug daher schwafeln. Zwischen den beiden gab es keinen Moment, der wirklich echt gewirkt hat. Alles wirkt gestellt und klischeehaft erzwungen. Fast alle Sprechtexte wirken unrealistisch romantisch und ausgedacht, und ich verspreche euch, dass solche Unterhaltungen wie zwischen Lo und High, in der Realität nie zu Stande kommen würden. Dass ist der Grund weswegen ich mich nicht mit der Lovestory identifizieren konnte oder sie auch nur gefühlt habe. Die Liebe wirkt zwar intensiv aber einfach nur unecht.
Fazit:
Ein Buch mit annehmbaren Charakteren, aber viel zu übertriebener Handlung und zu viel kitschig und unrealistisch. Ich konnte mich nicht damit identifizieren und der Schreibstil wirkt nur gestellt. Dank diesem Buch werde ich, dass letzte Band nicht lesen. Das Buch ist schon wieder so verzweifelt spannend, dass es langweilig ist.