Frida wird zur Künstlerin
„Ich bin Frida“ ist der zweite Roman, den die Autorin über diese absolut faszinierende Frau geschrieben hat. Dabei konzentrierte sich Caroline Bernard dieses Mal auf die Zeitspanne 1938/1939, in der Frida ...
„Ich bin Frida“ ist der zweite Roman, den die Autorin über diese absolut faszinierende Frau geschrieben hat. Dabei konzentrierte sich Caroline Bernard dieses Mal auf die Zeitspanne 1938/1939, in der Frida in New York und Paris ihre eigenen Ausstellungen bekommt und endgültig zu einer eigenständigen Künstlerin wird.
„Ich irre, und ich habe Zweifel. Aber nichts und niemand wird mich von meinem Weg abbringen. Kein Mann und keine Krankheit. Die Malerei ist mein Leben. Die Malerei bin ich.“ S. 358
Die Autorin hat einen flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil, der mich durch die Seiten fliegen ließ und die Romanbiografie zu einem echten Lesevergnügen macht.
Dieses Mal geht Caroline Bernard noch mehr auf die Gefühls- und Gedankenwelt der Künstlerin ein. Dadurch zeigt sie nicht nur eine unheimlich starke Frau, die sich gegen Konventionen der damaligen Zeit auflehnte. Sondern auch ihre Zerrissenheit gegenüber ihrer Liebe zu Diego und gleichzeitig zu Nick wird deutlich.
Besonders gut gefallen hat mir hier die Emanzipation von Frida gegenüber Diego hin zu einer eigenständigen Künstlerin. Es war kein leichter Weg für sie und die beiden Ausstellungen haben ihr hierbei einen enormen Aufschwung gegeben. Durch New York und Paris konnte sie aus Diegos Schatten treten und hat erfahren zu was sie selbst alles in der Lage ist.
Auch wie groß die gesundheitlichen Belastungen und Beeinträchtigungen für sie sind, wird immer wieder deutlich und nötigt mir unheimlichen Respekt ab. Hierbei nicht den Lebensmut zu verlieren, sondern ganz im Gegenteil beständig das Leben zu feiern, ist bewundernswert.
Caroline Bernard ist hier ein menschliches und gefühlt, ehrliches Portrait einer großen Künstlerin und Frau gelungen, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.