Eine Kindheit, die viele Spuren hinterlassen hat
Der Titel "Ein anderes Leben" hat mich gepaart mit der Seifenblasen auf dieses Buch aufmerksam gemacht und natürlich der Name der Autorin, die ich als Schauspielerin sehr schätze. Sie kann auch grandios ...
Der Titel "Ein anderes Leben" hat mich gepaart mit der Seifenblasen auf dieses Buch aufmerksam gemacht und natürlich der Name der Autorin, die ich als Schauspielerin sehr schätze. Sie kann auch grandios mit Sprache umgehen und es entstehen in meinem Kopf viele Bilder der beschriebenen Szenen wie in einem Theaterstück. Aber zunächst kurz zum Inhalt. Es geht um eine höchst facettenreiche Familienkonstellation und zu der gehören Hanna, die nacheinander mit drei miteinander befreundeten Männern verheiratet war, von allen ein Kind bekommen hat und alle verließ, die Töchter selber und die Männer. Bei der dritten Trennung waren die beiden ältesten Töchter schon ausgezogen und zurück blieb die Teenagertochter mit ihrem Vater. Der Roman beginnt bei der Beerdigung dieses Mannes und die Autorin schwenkt nun gefühlt ständig zwischen verschiedenen Zeiten aus der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. Manche Erzählungen zeigen schwarzen Humor auf, obwohl die Situationen bestimmt damals alles andere als lustig waren, aber vielleicht kann man sie so nur ertragen. Bow, der leibliche Vater der jüngsten Tochter und der für die anderen Töchter auch ein Vater war, gerät schnell in den Hintergrund der Geschichte und gerne hätte ich ihn noch näher kennengelernt, aber hängengeblieben ist bei mir die wiederholte Aussage, dass er das Mittagessen von der Frau zubereitet auf dem Tisch stehen haben wollte, dabei fand ich ihn nahbarer als Hanna. Die Töchter hatten alle keine leichte Kindheit so scheint es mir, aber die jüngste hat wohl am meisten unter diesem Familienleben gelittten. Hanna, für die die Tochter als Erwachsene zwar Verständnis entwickelt, da sie einiges nun besser versteht und die schon vor Bow verstorben ist, für sie fällt es mir trotz allem schwer sie zu verstehen. Soweit ich es verstanden habe, verarbeitet Caroline Peters teilweise hier ihre eigene Familiengeschichte und ich ziehe meinen fikiven Hut vor ihr, denn es gehört viel dazu so eine Geschichte zu verarbeiten ohne daran selber zu Grunde zu gehen. Vier Sterne