Cover-Bild Windstärke 17
(82)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.05.2024
  • ISBN: 9783832168414
Caroline Wahl

Windstärke 17

Der neue Roman nach ›22 Bahnen‹ | Nominiert für das Lieblingsbuch der Unabhängigen 2024 (Shortlist)
Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg –, und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen Skip-Bo, abends arbeitet Ida mit Knut in der »Robbe«. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2024

Stark, Stärker, Windstärke 17

0

Meine Meinung und Inhalt

Nachdem mich Caroline Wahl's Debüt "22 Bahnen" bereits völlig überzeugen konnte aufgrund der Story, der Emotionalität und des Schreibstils, kann ich nur behaupten, dass die Autorin ...

Meine Meinung und Inhalt

Nachdem mich Caroline Wahl's Debüt "22 Bahnen" bereits völlig überzeugen konnte aufgrund der Story, der Emotionalität und des Schreibstils, kann ich nur behaupten, dass die Autorin mit "Windstärke 17" noch eines oben drauf gelegt hat. Eine tolle Fortsetzung der Handlung, diesmal Protagonistin Ida im Fokus.

Packend und ergreifend berichet Sie, wie Ida ihr Zuhause verlässt, mit nichts bei sich, außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook.


""Ich denke an die volle Wohnung, die ich zurücklasse, an die hässli-
chen Möbel, an meine Kiste mit Bildern, an meine Bücher, an Ma-
mas Kleiderschrank, an ihre Klamotten in ihrem Kleiderschrank,
an ihre Klamotten, die so lebendig nach ihr riechen, dass die Frau,
der sie gehören, eigentlich nicht tot sein kann, nicht tot sein darf." (ZITAT)


Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg –, und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel.

"Vielleicht ist das die langfristige Lösung meiner Schlafprobleme: zwei Tage wach bleiben, bis die
betäubende Müdigkeit einfach stärker ist als die lauten Gedanken in meinem Kopf, die mich nicht einschlafen lassen wollen, die mir
Bilder zeigen, die ich vergessen will, die Geschichten erzählen, die ich vergraben will, und die mich vor allem anbrüllen, dass ich es
versaut habe, dass ich mehr hätte tun müssen." (ZITAT)

Man bekommt Angst um diese Ida, die so hart mit sich selbst ist, die erst Hilfe findet, als sie zusammenbricht und ein älteres Ehepaar - Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer und seine Frau Marianne - die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Eine Ersatzfamilie, wo sie ungewohnte Geborgenheit und Liebe erhält.

Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben.

Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.



CAROLINE WAHL wurde 1995 in Mainz geboren und wuchs in der Nähe von Heidelberg auf. Sie hat Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin studiert. Danach arbeitete sie in mehreren Verlagen. 2023 erschien ihr Debütroman ›22 Bahnen‹ bei DuMont, für den sie mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis, dem Grimmelshausen-Förderpreis und dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde ›22 Bahnen‹ Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023. Caroline Wahl lebt in Rostock.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2024

Viel zu schnell vorbei

0

Puh, grade habe ich Windstärke 17 beendet – jetzt heißt es wohl erstmal Abschied nehmen von Ida, Leif, Marianne, Knut, Tilda und Viktor.
Ich kann nicht sagen, wie genau die Autorin Caroline Wahl es macht, ...

Puh, grade habe ich Windstärke 17 beendet – jetzt heißt es wohl erstmal Abschied nehmen von Ida, Leif, Marianne, Knut, Tilda und Viktor.
Ich kann nicht sagen, wie genau die Autorin Caroline Wahl es macht, aber ihre Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich hätte auch nicht gedacht, dass eine Fortsetzung von 22 Bahnen mir noch besser als das Debut gefallen würde, aber tja, was soll ich sagen…
Zum Inhalt möchte gar nicht viel verraten, ich möchte nur jedem ganz dringend empfehlen, dieses tolle Buch zu lesen. Und wenn ihr die Möglichkeit habt, geht unbedingt zu einer Lesung von Caroline Wahl. Ich habe ihr vor einer Woche im Kunstverein Familie Montez lauschen dürfen und fand sie einfach nur richtig sympathisch, die Lesung war sehr kurzweilig und das Publikum war zurecht begeistert. Beim lesen des Buchs hatte ich jetzt immer so ein bisschen ihre Stimme und ihr Lachen im Kopf und das hat mir richtig gut gefallen. Ich finde Caroline Wahl ist genau so eine coole Socke wie Ida!
Irgendwo habe ich gehört, dass sie wohl schon an ihrem dritten Roman schreibt und ich kann es kaum erwarten, ihn in Händen zu halten. Hoffentlich führt er uns nochmal zu Ida und Leif, zur Not würde ich aber auch mit Tilda und Viktor oder mit Marianne und Knut vorlieb nehmen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2024

Windstärke 17

0

Nachdem "22 Bahnen" von Autorin Caroline Wahl im vergangenen Jahr eines meiner Lesehighlights war, habe ich mich sehr gefreut in diesem Buch eine bekannte Foígur, Ida, zu treffen und ihren Weg zu verfolgen. ...

Nachdem "22 Bahnen" von Autorin Caroline Wahl im vergangenen Jahr eines meiner Lesehighlights war, habe ich mich sehr gefreut in diesem Buch eine bekannte Foígur, Ida, zu treffen und ihren Weg zu verfolgen. "Windstärke 17" knüpft somit an das vorige Buch der Autorin an und knüpft teils enge inhaltliche Bande, so dass es empfehlenswert ist "22 Bahnen" zu kennen, um richtig gut in dieses Buch einstauchen zu können und Hintergründe besser verstehen zu können. Da die Handlung an sich jedoch unabhängig ist, ist es keine zwingende Notwen digkeit.
Ida ist eine spannende Protagonistin, bei der ich mir bis zum Schluss nicht ganz sicher war, ob ich sie nun sympathisch finde oder nicht. Sie polarisiert, sie ist wütend und zeigt es auch - Charakterzüge, die weiblichen Protagonistinnen eher seltener zugeschrieben werden. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Charakterdarstellungen sind allesamt gelungen: authentisch, facettenreich und nicht zu oberflächlich gezeichnet. Von allen Personen konnte ich mir ein gutes Bild machen. Das Inselsetting umrahmte die Story auf eine sehr treffende Art und Weise. Da ich selbst extrem gern auf Rügen bin, kannte ich die Handlungsorte, was die Handlung für mich gleich noch einmal nahbarer gemacht hat.
Die Handlung als solche ist sehr konzentriert, an einigen Stellen hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht, andererseits ist im Leben nicht immer alles tiefgründig. Insgesamt ist die Handlung für mich stimmig, sehr atmosphärisch und vor allem darauf gerichtet, wie und ob Ida es schafft ein bisschen besser klar zu kommen im Leben.
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, es gab keine Längen und ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Sprache und Schreibstil sind sehr flüssig, gut zu lesen und insgesamt stimmig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2024

Authentisch

0


Das Buch „Windstärke 17“ von Caroline Wahl ist im Dumont Verlag erschienen und fällt zu allererst aufgrund des wunderschönen Covers auf. Dies stellt vermutlich Acrylmalerei dar. Schaut man genau hin, ...


Das Buch „Windstärke 17“ von Caroline Wahl ist im Dumont Verlag erschienen und fällt zu allererst aufgrund des wunderschönen Covers auf. Dies stellt vermutlich Acrylmalerei dar. Schaut man genau hin, so lässt sich feststellen, dass sich darauf zwei Personen befinden, die vor einem wilden Meer stehen. Eine Person hat lange Haare und die andere kurze. Dies lässt Raum für Spekulationen. Es könnte sich sowohl um Ida und Tilda handeln als auch um Ida und Leif. Ich gehe vom letzten Aspekt aus. Links der beiden Personen befindet sich ein relativ großer schwarzer Berg bzw. ein Schatten dessen. Möglicherweise ein Schatten von den Kalksteinen auf Rügen. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Schatten der Vergangenheit handelt, die Ida immer wieder einholen und die sie durchlebt.
Ich dachte zuerst, dass Windstärke 17 ganz unabhängig von 22 Bahnen gelesen werden kann. Sicherlich sind beide Bücher auch relativ weit losgelöst voneinander. Dennoch werden in Windstärke 17 Themen aufgegriffen, die man wahrscheinlich erst durch 22 Bahnen erfährt. Meine Empfehlung wäre daher, erst 22 Bahnen von Caroline Wahl zu lesen und im Anschluss daran Windstärke 17.
Der Schreibstil ist reif, emotional-neutral und ruft so einen ganz besonderen Geschmack in einem hervor - von Authentizität, durchdacht und poetisch.
Mir hat das Buch von vorne bis hinten richtig gut gefallen. Dies lässt sich vor allem auf Ida zurückführen, die im Buch hervorragend gezeichnet wurde. Die Handlungen die sie durchführt, ihre Gedanken, ihre Art zu kommunizieren mit andere Personen waren stimmig und in sich geschlossen. Auch am Ende des Buches bleibt sie sich treu und dennoch sieht man eine leichte Entwicklung bei ihr. Man erkennt, dass sie sich etwas gelöst hat, vor allem auch in Hinblick auf neue Vertrauenspersonen, die sie im Laufe des Buches gefunden hat wie zum Beispiel in Leif oder in Marianne und Knut. Dies mitzuerleben war herzerwärmend
Ida selber ist tendenziell eine Protagonistin, die aufgrund ihrer Wortwahl und ihren Handlungen möglicherweise ein wenig schwermütiger ist und dadurch bei einigen Lesenden nicht ganz so sympathisch ankommen könnte. Für mich ist sie dadurch noch sympathischer geworden, weil es glaubwürdig und authentisch war. Nun gilt es auch zu bedenken, dass Ida noch nicht so alt ist und für ihr Alter entsprechend handelt. Vor allem auch mit dem Hintergrund, was in ihrem Leben bisher passiert ist. Alles andere wäre auch fragwürdig.
Das schöne ist, dass im Buch sämtliche Metaphern und Handlungen miteinander verbunden werden und man hierdurch Idas Gedanken und Handlungen besser nachvollziehen kann. Gleichzeitig hat es mir auch gut gefallen, dass immer mal wieder etwas Humor einfließt und es Kleinigkeiten zum Schmunzeln gibt, was sich sicherlich auch auf Idas trockenen Humor zurückführen lässt.
Ich kann dieses Buch empfehlen und möchte gleichzeitig auch noch eine Empfehlung für eine Podcastfolge des Podcasts „Hotel Matze“ aussprechen. Dort war die Autorin Caroline Wahl zu Besuch und hat ein bisschen über das Buch berichtet, über ihre Gedanken aber vor allem auch über ihr Leben, ihre Gegenwart und Vergangenheit und das, was sie sich in Zukunft vorstellt. Das war unfassbar sympathisch. Hierdurch merkt man nochmal mehr, was für eine unheimlich gute Autorin Caroline Wahl ist und dass in einem Alter, indem man das noch gar nicht erwarten würde.

Ein grandioses Buch über individuelle Vergangenheiten, das Vertrauen und den Mut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2024

Ein wirklich schöner Roman

0

Ida flieht nach dem Tod ihrer Mutter aus der gemeinsamen Wohnung, weil sie es nicht mehr aushält und alles hinter sich lassen möchte. Spontan entscheidet sie sich, nicht zu ihrer Schwester Tilda und ihrer ...

Ida flieht nach dem Tod ihrer Mutter aus der gemeinsamen Wohnung, weil sie es nicht mehr aushält und alles hinter sich lassen möchte. Spontan entscheidet sie sich, nicht zu ihrer Schwester Tilda und ihrer Familie nach Hamburg zu fahren, sondern einfach weiter ans Meer. Sie landet auf Rügen und lernt durch Zufall Knut und Marianne kennen, die sie bei sich aufnehmen und als Familienmitglied akzeptieren. Dort erlebt Ida ein Familienleben, wie sie es aus ihrer Kindheit nicht kannte. Sie darf in Knuts Kneipe „Die Robbe“ helfen und verbringt die verbleibende Zeit mit Marianne und Schwimmen. Sie versucht, zur Ruhe zu kommen und mit den Bildern, die sie verfolgen, klarzukommen. Und sie lernt zu vertrauen und Bindung zuzulassen, lernt Leif kennen und lässt sich langsam auf ihn ein. Doch als alles besser zu werden scheint, wird Ida mit Mariannes schwerer Krankheit konfrontiert und muss für sich herausfinden, wie sie damit umgehen kann.

Der Roman hat mich sehr berührt, an einigen Stellen musste ich ihn zur Seite legen, weil ich sehr mit Ida mitgelitten habe. Dennoch habe ich ihn gerne gelesen, mir dabei aber die Zeit genommen, die ich brauchte.

Caroline Wahl kann das Fühlen und Handeln von Charakteren sehr authentisch beschreiben, sodass ich es als Leserin nachvollziehen kann, auch wenn es nicht unbedingt rational ist. Der Roman befasst sich mit Schuldgefühlen, Wut, Trauer, Ohnmacht und Unsicherheit, bietet aber auch Auszeiten davon und schöne, ausgelassene Momente, die das Lesen leichter machen und Hoffnung und Mut transportieren. Ein wirklich schöner Roman.

Wer den ersten Roman von Caroline Wahl, der sich in erster Linie um Idas Schwester Tilda dreht, noch nicht gelesen hat, dies aber noch tun möchte, sollte „22 Bahnen“ zuerst lesen. Trotzdem kann „Windstärke 17“ unabhängig von „22 Bahnen“ gelesen werden, er baut einfach auf den Geschehnissen aus dem ersten Roman auf und nimmt entsprechend einige zentrale Punkte vorweg.

Mir hat „Windstärke 17“ außerordentlich gut gefallen. Es gelingt wenigen Autor*innen und Romanen, mich auf diese Weise nachhaltig zu berühren.