Für das Leben schwimmen
Tilda ist erwachsener als es auf dem ersten Blick aussieht. Sie studiert, sie arbeitet und sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und wenn es die Situation erfordert auch um ihre Mutter. Für ...
Tilda ist erwachsener als es auf dem ersten Blick aussieht. Sie studiert, sie arbeitet und sie kümmert sich um ihre kleine Schwester und wenn es die Situation erfordert auch um ihre Mutter. Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit das sie alles managt und selber zurück steckt. Ihre Kraft holt sie sich beim Schwimmen, immer 22 Bahnen wenn sie diese Zahl nicht einhält gerät ihr Leben in Unruhe. Genau wie an dem Tag an dem sie Viktor trifft, den großen Bruder eines ehemaligen Freundes. Er bringt ihre Strukturen ins Schwanken. Mit ihm könnte alles anders werden. Aber was passiert dann mit Ida und der Mutter?
Es klingt wie ein schwermütiges Buch aber es ist mehr. Denn Tilda und Ida sind ein eingespieltes Team und die depressive, alkoholkranke Mutter ist das Kind in der Familie. Sie leben zwar im traurigsten Haus der Straße aber sie haben Spaß. Diese absoluten Gegensätze machen das Buch interessant, der Hintergrund ist bitter und teilweise traurig aber vorne ist Liebe, Humor und sehr viel Kraft und Mut.
Nur der Schreibstil hat mich gestört, er ist ohne Dialoge, es wirkt wie ein Drehbuch, nicht das Gesagte ist wichtig, sondern die Mimik spielt die große Rolle. Ein Film zum Lesen.
r