Ein bisschen wie den Nil hinunterfahren, nach Agatha-Christie-Manier
1929, die 'Champollion' verlässt Frankreich und macht sich auf den Weg in den Orieet. An Bord des Ozeanriesen eine illustre Gesellschaft unterschiedlicher Menschen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen ...
1929, die 'Champollion' verlässt Frankreich und macht sich auf den Weg in den Orieet. An Bord des Ozeanriesen eine illustre Gesellschaft unterschiedlicher Menschen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen und ihre Pläne sind nicht immer von positiver Natur. Unter ihnen die Kaufmannsfamilie Rosterg, zu der auch Tochter Dora gehört. Sie wird von ihrem Ehemann, dem Fotojournalisten Theodor Jung begleitet, für den diese Seereise eine persönlich sehr große Herausforderung ist, da damit ein Trauma aus seiner Zeit im 1.Weltkrieg verbunden ist. Dazu kommt, das ihm Doras Familie eher ablehnend gegenüber steht. Und der Prokurist der Firma, er hat ihn schon vorab bedroht, da er selbst ein Auge auf Tochter und Firma geworfen hat. Was dann passiert, für Jung ein Albtraum, denn plötzlich ist Dora unauffindbar. Und auf seine Nachfrage tragen alle großes Erstaunen zur Schau und behaupten, Dora wäre doch nie auf dem Schiff gewesen. Jung schwankt zwischen Zweifeln am eigenen Verstand und der sich immer mehr verstärkenden Erkenntnis, das dies hier ein abgekartetes Spiel ist und sollte er bis zur Anlandung in Maskat die Dinge nicht aufgeklärt haben, wird man ihn als Doras Mörder von Bord führen. Die Uhr tickt.
Dieses ein bisschen an Agatha Christie und ihren 'Tod auf dem Nil' erinnerndes Szenario, es hat, gerade unter diesem Aspekt durchaus seinen Reiz. Die Geschichte, zusätzlich sehr angenehm mit orientalischem Flair ausgebettet, ist sehr leicht und angenehm zu lesen. Spannung hat sie auch und am Ende erwartet man natürlich den großen Showdown, die sicherlich recht verästelte Aufklärung dieses bösen Spiels. Und gerade hier schwächelt es ein wenig. Eine komplett schlüssige Lösung, das gehört einfach dazu bei einem Kriminalroman, der irgendwie schon im Fahrtwasser der großen Agatha Christie unterwegs ist. Und da gilt auf alle Fälle: ermittelt, kombiniert, gelöst und dann nonchalant vorgetragen. Hecule Poirot lässt grüßen.
Eine Krimigeschichte, die am Ende etwas zu offen daherkommt, für mich.
Aber trotzdem sehr unterhaltsam und angenehm zu lesen.