Cover-Bild Tief in der Erde
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 15.03.2021
  • ISBN: 9783442315734
Christa von Bernuth

Tief in der Erde

Kriminalroman nach einer wahren Begebenheit
1981, ein Dorf in Oberbayern. Die zehnjährige Annika Schön ist mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Freundin, doch sie kommt nie zu Hause an. Tage des qualvollen Wartens verstreichen, bis die Polizei einen erschütternden Fund macht – eine Kiste, vergraben im Wald, darin die Leiche des Mädchens, das dort erstickt ist. Eine mögliche Spur in das nahe gelegene Internat wird nur halbherzig verfolgt. Jahre später verurteilt man einen Verdächtigen, doch es bestehen Zweifel an seiner Täterschaft. Basierend auf dieser wahren Geschichte und ihren eigenen Recherchen hat Christa von Bernuth, selbst ehemalige Internatsschülerin, einen Roman geschrieben, der den alten Fall neu aufrollt – auf der Suche nach der Wahrheit, was damals wirklich geschah.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2021

Ein sehr interessanter Fall

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Dieser Roman thematisiert die Entführung mit Todesfolge der damals 10-jährigen Ursula Herrmann in den frühen 80er Jahren, die die gesamte Bundesrepublik erschütterte. Im Buch wird sie Annika Schön genannt.

Die ...

Dieser Roman thematisiert die Entführung mit Todesfolge der damals 10-jährigen Ursula Herrmann in den frühen 80er Jahren, die die gesamte Bundesrepublik erschütterte. Im Buch wird sie Annika Schön genannt.

Die Autorin, die auch als Journalistin tätig ist, bringt viele Fakten ein, erwähnt aber explizit, dass sie Unterhaltungslektüre schreiben wollte und geschrieben hat. So sind viele Behauptungen rein spekulativ, aber dennoch denkbar und befassen sich zum Großteil mit der Identität der Täter. Bis heute glauben viele Beteiligte, darunter auch der Bruder des Opfers, dass 2010 der Falsche verurteilt wurde.

Julia Neubacher, die Protagonistin in diesem Roman, nimmt 2010 als Gerichtsjournalistin an der Verhandlung des Tatverdächtigen Karl Leitmeier zum Cold Case Annika Schön teil.

Zitat S. 12:
"Im Gegensatz zu Annika durfte ich erwachsen werden, Liebe, Erfolg, Angst, Frust, Glück, Kummer und Ärger erfahren, Die Welt sehen in all ihrer Schönen, Durchtriebenheit, Großartigkeit und Schrecklichkeit."

In drei Teilen verfolgt man als Leser die verschiedenen Etappen dieses Kriminalfalles. Teil 1 beschreibt einen möglichen Ablauf des Tathergangs 1981 und Mutmaßungen darüber, warum die Täter sich irgendwann nicht mehr meldeten. Aber auch über die Eltern, Geschwister und alle Beteiligten dieser furchtbaren Geschichte. Es folgen Fehler auf Seiten der Polizei und Spuren, denen nicht nachgegangen wird, so dass der Fall zu den Akten gelegt wird.
Erst nach 29 Jahren hat man einen Täter: Karl Leitmeir. Da Entführung nach 30 Jahren verjährt, hatte man es mit der Aufklärung und Verurteilung in einem reinen Indizienprozess sehr eilig.

Zitat S. 131:
"Sie wissen, dass es keine Beweise gibt. Die wird es auch in Zukunft nicht geben." (...) "Es gibt so viel, was für die Schuld Leitmeirs spricht. Aber bei Weitem nicht alles."

Christa von Bernuth erklärt in Teil 2 anschaulich, wie der Prozess ablief und auf welchen Hintergründen die Verurteilung beruht. Aber auch, wo etwaige Fehler passiert sein könnten und vielleicht sogar unterschlagen wurden. Trotz zahlreicher Zweifel am Täter kam es zur Verurteilung.

Teil 3 findet dann erst 2019 statt, als neue Indizien zu einem anderen Täter entdeckt werden und auch Julia eine neue Rolle einnimmt. Hoffnung auf ein Neuaufrollen des Falles kommt auf, wird jedoch wegen Verjährung und unzureichender Beweise abgelehnt. Alles in allem ein ungeheuerlicher Skandal. Doch was davon wirklich stimmt, wird wohl niemals bewiesen werden können.

Persönliches Fazit: Ein sehr interessanter Fall, der vor Fehlern, mangelnden Beweisen und Merkwürdigkeiten strotzt. Unheimlich beklemmend und traurig. Mein Vertrauen in die Justiz wurde jedenfalls erschüttert. Ein must-read für alle Liebhaber von True Crime.

/RO, Dani

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Ein alter Mordfall wird neu aufgerollt

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Christa von Bernuths „Tief in der Erde“ bietet eine perfekte Lektüre für alle, die finden, dass ihr Leben zu fröhlich ist und die sich nach einer Dosis Tragik sehnen. Hier kriegt man True Crime mit einer ...

Christa von Bernuths „Tief in der Erde“ bietet eine perfekte Lektüre für alle, die finden, dass ihr Leben zu fröhlich ist und die sich nach einer Dosis Tragik sehnen. Hier kriegt man True Crime mit einer Prise Dorfidylle, garniert mit einer üppigen Schicht Oberbayern – also quasi „CSI: Kuhweide“.

Die Geschichte setzt ein in einem friedlichen Dorf im Jahr 1981, das plötzlich von der Entführung der zehnjährigen Annika Schön heimgesucht wird. Der Fall verkompliziert sich, als Annikas Leiche in einer Kiste tief im Wald gefunden wird, ein Setting, das jedem Förster Albträume bescheren könnte. Was folgt, ist eine fieberhafte, wenn auch stümperhafte Suche nach dem Täter, die selbst die Ermittler von „Midsomer Murders“ für zu konfus halten würden.

Bernuth, offenbar unzufrieden damit, wie die realen Ereignisse verlaufen sind, nimmt sich die Freiheit, uns mit einer alternativen Tätertheorie zu füttern. Dies tut sie mit einer solchen Hingabe an Details, dass man fast meinen könnte, sie sei selbst in der ominösen Kiste gewesen. Ihr Schreibstil ist so lebendig und packend, dass man sich beim Lesen glatt wie auf einer Geisterbahnfahrt vorkommt.

Die Autorin springt zwischen den Zeiten und Perspektiven mit einer Agilität, die den besten Parkour-Läufern Ehre machen würde. So führt sie uns nicht nur durch die ursprünglichen Ermittlungen, sondern auch durch einen Prozess im Jahre 2010, der die Wirksamkeit der deutschen Justiz in einem Licht zeigt, das man am besten mit einer Taschenlampe sucht.

Das Buch ist nicht nur eine Einführung in Polizeiarbeit und Gerichtsverhandlungen, sondern auch ein Crashkurs in emotionaler Achterbahnfahrt. Die Schilderung der tragischen Ereignisse wird euch das Herz schwer machen – und das nicht nur, weil der Verdächtige möglicherweise unschuldig ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass „Tief in der Erde“ für Fans von True Crime, die auch vor ein wenig fiktiver Würze nicht zurückschrecken, ein echter Pageturner ist. Es ist wie eine Episode von „Aktenzeichen XY… ungelöst“, nur dass ihr am Ende des Buches das Rätsel lösen können, ohne auf den nächsten Sendetermin zu warten. Also schnallt euch an, haltet eure Lupe bereit und taucht ein in diesen bayerischen Kriminalfall, der beweist, dass Wahrheit oft wirklich tiefer liegt – buchstäblich.

Veröffentlicht am 28.07.2022

Zwischendurch zäh

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Wieder eins meiner zwölf geschafft und das Interessante daran ist, dass es auf einem wahren Fall basiert. Mir gefiel der Schreibstil der Autorin sehr gut, nur hätte es meiner Meinung nach weniger von dem ...

Wieder eins meiner zwölf geschafft und das Interessante daran ist, dass es auf einem wahren Fall basiert. Mir gefiel der Schreibstil der Autorin sehr gut, nur hätte es meiner Meinung nach weniger von dem privaten Zeug der Personen sein können. Das Drumherum war ein wenig zäh und hat meinen Lesefluss gestört. Das Buch basiert auf einem Entführungsfall aus den 80er Jahren, bei dem das Kind nicht überlebt hat. Dabei war das anscheinend gar nicht so geplant, denn das Kind sollte bei Geldübergabe zurück zur Familie. Was ist da schief gelaufen? Das kann ich leider nicht verraten, sonst würde ich spoilern. Dazu kommt, dass bis heute ein wahrscheinlich Unschuldiger im Gefängnis für diese Tat sitzt, der nur durch Indizienbeweise verurteilt wurde. Deshalb betrieb die Autorin ihre eigene Recherche mit Profis und brachte ihre Theorie ins Buch mit ein. Das Buch bekommt trotz zäher Stellen von mir 8/10 ⭐ und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Solider Krimi

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Mein Eindruck:
Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe, war ich sofort Feuer und Flamme, denn der Klappentext klang einfach zu gut.

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt in den 2010er ...

Mein Eindruck:
Als ich das Buch in der Verlagsvorschau entdeckt habe, war ich sofort Feuer und Flamme, denn der Klappentext klang einfach zu gut.

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt in den 2010er und 1980er. Wir lernen gleich zu Anfang die Journalistin Julia Neubacher kennen, die in den Jahren 2010 ff. über den Mord an Annika Schön recherchiert und berichtet. In den 1980er Jahren lernen wir Annikas Familie kennen, allerdings auch die Täter, wie sie ihre Tat bis ins kleinste Detail planen. Die Autorin hat in ihrem Buch nicht nur die wahren Begebenheiten verbaut, sondern hat auch einiges an Fiktion mit einfließen lassen und das eine mit dem anderen verknüpft.

Der Einstieg gelang mir recht gut und die erste Hälfte des Buches ließ sich durch den angenehmen Schreibstil flüssig und leicht lesen. Auch war die Spannung in der ersten Hälfte konstant anwesend. Ab ca. der Hälfte ließ für mich die Spannung allerdings etwas nach und ich hatte das Gefühl, die Geschichte plätschert so vor sich hin. Dies änderte sich aber etwa 100 Seiten vor dem Ende wieder. Die Spannung wurde wieder angezogen und hielt sich auch konstant bis zum Ende.

Das Ende hat mich dann sehr überrascht und hat mir daher auch gut gefallen, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet habe.

Auch die Darstellung der Charaktere gefiel mir meistens gut. Von Annika und ihrer Familie erfährt man recht viel und auch die Tiefe fehlt hier nicht. So konnte ich mich gut in sie hineinfühlen.
Julia Neubacher dagegen blieb für mich allerdings etwas blass und unnahbar. Hier hätte ich mir doch ein wenig mehr gewünscht.

Fazit:
Ein alles in allem solider Krimi, der mich die meiste Zeit doch gut unterhalten hat. Für Krimileser auf jeden Fall empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Flop

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Das ist einer der Bücher die ich gerne abgebrochen hätte, aber trotzdem zu Ende gelesen habe.
Von dem Buch bin ich richtig enttäuscht, da ich mir das von meinem Geburtstagsgutschein meiner Arbeitskollegen ...

Das ist einer der Bücher die ich gerne abgebrochen hätte, aber trotzdem zu Ende gelesen habe.
Von dem Buch bin ich richtig enttäuscht, da ich mir das von meinem Geburtstagsgutschein meiner Arbeitskollegen gekauft habe und mir so viel mehr erwartet habe, da das Buch so viele gute Rezensionen hat.
Der Schreibstil hat mir so gar nicht gefallen, ich fand es auch nicht spannend oder gruselig. Ich hab mich richtig durch die Seiten gequält.

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