Spannender Krimi
Ein Mann wurde ermordet und zur Schau gestellt - gefesselt am Bett, mit einer Maske und roten Stöckelschuhe angezogen. Zur gleichen Zeit ein Amoklauf in der Frauendisco, bei dem viele verletzt und ermordet ...
Ein Mann wurde ermordet und zur Schau gestellt - gefesselt am Bett, mit einer Maske und roten Stöckelschuhe angezogen. Zur gleichen Zeit ein Amoklauf in der Frauendisco, bei dem viele verletzt und ermordet wurden, darunter Bettinas Liebste Petra. Als der nächste Mann auf der gleichen Art und Weise ermordet wird und im Internet immer mehr beunruhigende Nachrichten gefunden werden, wird der Druck für Bettina und Sandro besonders hoch. Auch Milla stößt auf interessante Geschichten und begibt sich auf dünnes Eis.
"Der Feind" ist bereits der fünfte Band, kann aber unabhängig von den Vorgängern gelesen werden. Brands Schreibstil hat mich ab der ersten Seite mitgenommen und mich bis zum Ende sehr gut unterhalten. Für mich war es tatsächlich das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe, wurde aber sofort abgeholt. Alle Charaktere fand ich sympathisch und habe mitgefiebert!
Besonders getroffen hat mich Bettinas Schicksal. Ich finde, dass die Autorin auf einer ganz tollen Art und Weise den inneren Kampf und die Gefühle ihrer Protagonistin in dieser schweren Situation zum Papier gebracht hat. Ich war überrascht, wie professionell sie in vielen Fällen gehandelt hat, obwohl ihr Kopf ganz woanders war. Und das Ende - ja, wer kann sie nicht verstehen?
Sandro und Milla fand ich als Paar sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, das Berufliche vom Privaten in ihrer Situation zu trennen, aber beide machen das ziemlich gut. Ich habe sie sehr gemocht. Auch Nebendarsteller wie Nathaniel waren gut ausgearbeitet und wurden in den Geschehnissen mit einbezogen, anstatt als statistische Hintergrundfiguren zu fungieren. Das hat die Geschichte toll abgerundet.
Einen Stern muss ich abziehen, da es oft zu Wiederholungen kam. Ja, ich kann verstehen, warum sie eingebaut wurden, aber mich haben sie ab und zu gestört. Mit 608 Seiten ist der Kriminalroman auch ein kleines bisschen zu lang für meinen Geschmack gewesen. Aber ich finde es super, dass das Ende nicht auf zwei-drei Seiten hingeklatscht wurde, sondern sinnvoll war. Jetzt muss ich mit Band 1 anfangen. :)