Cover-Bild Notizen zu einer Hinrichtung
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 348
  • Ersterscheinung: 14.02.2024
  • ISBN: 9783351051211
Danya Kukafka

Notizen zu einer Hinrichtung

Roman
Andrea O'Brien (Übersetzer)

»Ein erschütternder Thriller über drei Frauen, die in den Bannkreis eines Serienmörders geraten.« Brit Bennett

In 12 Stunden soll Ansel Packer hingerichtet werden. Doch dies ist nicht seine Geschichte. Dies ist die Geschichte der Frauen, die er zurückgelassen hat.

Ansel Packer weiß ganz genau, was er verbrochen hat, und wartet nun auf seine Hinrichtung – das gleiche grausame Schicksal, das er vor Jahren seinen Opfern auferlegt hat. Doch er will nicht sterben. Er will anerkannt und verstanden werden.

Durch ein Kaleidoskop von Frauen – eine Mutter, eine Schwester, eine Kommissarin der Mordkommission – erfahren wir die Geschichte von Ansels Leben. Atemberaubend spannend und mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen zeichnet Kukafka ein erschütterndes Porträt von Weiblichkeit, während sie gleichzeitig das Narrativ des Serienmörders und unsere kulturelle Besessenheit von Kriminalgeschichten hinterfragt

»Brillant.« Chris Whitaker

»Ein Muss.« The Times

»Umwerfend.« Observer

»Fesselnd.« New York Times

»Meisterhaft.« Guardian

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2024

Es gibt keine Erlösung für dein inneres Kind

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Die Geschichte beginnt mit den restlichen zwölf Stunden, die dem 46-jährige Ansel Packer bleiben, bis er hingerichtet wird. Immer wieder kehren wird zu ihm in die Gegenwart zurück, während man das Gefühl ...

Die Geschichte beginnt mit den restlichen zwölf Stunden, die dem 46-jährige Ansel Packer bleiben, bis er hingerichtet wird. Immer wieder kehren wird zu ihm in die Gegenwart zurück, während man das Gefühl hat, ein Aussenstehender würde in der Du-Perspektive über seine letzen Stunden berichten. Eine interessante Erzählweise, die Dana Kukafka gewählt hat. Sie trägt dazu bei, dass eine wichtige Distanz entsteht, während man sich den Frauen nah fühlt. Angefangen mit seiner Mutter, die ihren Sohn vor seinem Vater beschützt hat, eine Kommissarin der Mordkommission oder Hasel, deren Schwester sich in Ansel verliebt. All ihre Leben hat Ansel manipulativ beeinflusst.

Der Schreibstil ist nüchtern, aufmerksam, trotzdem sanft und besonders die letzten Seiten waren ergreifend und regen zum Nachdenken an. Ansels abblätternde Erscheinung rückt zunehmend in den Hintergrund und die ganze Aufmerksamkeit, die Psychopathen auf sich ziehen, wird hinterfragt. „Atemberaubend spannend“ war es nicht und das sollte es auch gar nicht sein. Subtile Spannung schon eher. Es war vor allem eine entwaffnende Wahrheit aus dem Blickwinkel der Opfer, der überwiegend übergangen wird, weil die Faszination des Bösen stärker wiegt, als das Trauma, das zurückbleibt.

Veröffentlicht am 18.02.2024

Niemand ist ausschließlich gut oder böse

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In Danya Kukafkas Roman geht es um einen Serienmörder, der nach sieben Jahren Haft hingerichtet werden soll. Ansel Packer hat noch 12 Stunden zu leben, in denen der Leser ihn begleitet. Er will nicht ...


In Danya Kukafkas Roman geht es um einen Serienmörder, der nach sieben Jahren Haft hingerichtet werden soll. Ansel Packer hat noch 12 Stunden zu leben, in denen der Leser ihn begleitet. Er will nicht sterben, hofft auf eine Begnadigung in letzter Minute oder auf eine gelungene Flucht mit Hilfe der Gefängnisaufseherin Shawna Billings, die von ihm fasziniert ist. Ansel erinnert sich an die verschiedenen Phasen seines Lebens und erörtert den Inhalt seines Manuskripts über die Natur des Guten und des Bösen, die unzähligen Entscheidungen, die ein Leben ausmachen und die alternativen Leben, die jeder von uns führen könnte. Außerdem lesen wir die Geschichte der Frauen seines Lebens – nicht der Opfer -, die seine Biografie komplementieren. Da ist seine Mutter Lavender, die als junge Frau vor ihrem gewalttätigen Partner floh und ihre beiden kleinen Söhne zurückließ, dann Hazel, die Zwillingsschwester seiner Frau Jenny, und schließlich Saffy, die Ermittlerin, die als Kind in derselben Pflegefamilie wie Ansel lebte und Zeugin seiner grausamen Tierquälerei wurde. Sie hat sehr früh gewusst, dass Ansel als 17jähriger drei junge Mädchen ermordet hat, konnte sich aber in ihrem Team mit ihrer Überzeugung nicht durchsetzen, als Jahre später die Leichen gefunden wurden. Bis zu seiner Verurteilung waren Jahrzehnte seit seinen ersten drei Taten vergangen.
Kukafkas Roman ist kein Whodoneit. Es geht in der auf verschiedenen Zeitebenen und aus wechselnder Perspektive erzählten Geschichte um andere Dinge: um die Faszination, die Serienkiller wie Ansel Packer ausüben, wie nicht zuletzt real existierende Mörder wie Ted Bundy und Charles Manson beweisen, deren Geschichte unzählige Male beschrieben und verfilmt wurde. Auch wenn die Autorin diese Faszination kritisch sieht, können weder sie noch der Leser sich davon völlig befreien. Außerdem übt Kukafka deutliche Kritik am amerikanischen Justizsystem und insbesondere an der Grausamkeit der Todesstrafe durch die Giftspritze. Dem Zeitungsleser ist noch deutlich der aktuelle Fall des Häftlings im Gedächtnis, der reinen Stickstoff einatmen musste, als es in mehreren Versuchen nicht möglich war, ihm die Spritze zu setzen.
“Notizen zu einer Hinrichtung“ ist kein handlungspraller Reißer. Dafür sorgt schon die Erzählstruktur mit dem Wechsel der Zeitebenen und der Perspektiven. Der Roman hat durchaus Längen. Entbehrlich fand ich zum Beispiel die Ausführungen zu den ungelebten Leben der Opfer am Ende der Geschichte. Dennoch ein durchaus empfehlenswerter Roman, den ich gern gelesen habe.

Veröffentlicht am 15.02.2024

Schwere Kost

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Zum Inhalt:
In 12 Stunden läuft die Uhr von Ansel ab, denn dann ist die Hinrichtung angesetzt für die von ihm verübten Morde. Aber er will nicht sterben, er will verstanden werden. In diesen 12 Stunden ...

Zum Inhalt:
In 12 Stunden läuft die Uhr von Ansel ab, denn dann ist die Hinrichtung angesetzt für die von ihm verübten Morde. Aber er will nicht sterben, er will verstanden werden. In diesen 12 Stunden erleben wir seine Gedankenwelt und durch Rückblicke, was in der Vergangenheit geschah. Wir erleben Ansel, die Frauen seines Lebens und was ihn zu den Taten brachte.
Meine Meinung:
Das Buch ist schwere Kost und das sollte man sich von Anfang an klar machen, denn sich mit dem Leben eines Mörders aber auch den Opfern auseinanderzusetzen ist nicht einfach. Hier wird der Mörder ein Stück nahbar, was man eigentlich gar nicht will, schließlich ist er derjenige, der Strafe verdient. Aber muss es diese sein? Der Sinn und Unsinn einer Todesstrafe findet ebenso seinen Platz wie auch der Umgang und die Faszination, die ein Mörder ausüben kann. Für mich ein Buch der besonderen Art, dass nachwirken wird.
Fazit:
Schwere Kost

Veröffentlicht am 15.02.2024

Mehr als fesselnde Spannungsliteratur

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Dieser Roman mit dem Wahnsinnscover ist ohne Frage ein Stück fesselnder Spannungsliteratur. Aber er ist noch mehr. „Notizen zu einer Hinrichtung“ ist polarisierend, erzeugt bei mir Reibung, bringt mich ...

Dieser Roman mit dem Wahnsinnscover ist ohne Frage ein Stück fesselnder Spannungsliteratur. Aber er ist noch mehr. „Notizen zu einer Hinrichtung“ ist polarisierend, erzeugt bei mir Reibung, bringt mich zum Nachdenken.

Kukafka skizziert in ihrem Roman das Leben von Ansel Packer, einem Mörder, der im Todestrakt auf seine Hinrichtung wartet. Im Stil von Dead Man Walking zählt ein Countdown seine letzten Stunden bis zur Vollstreckung.
Dazwischen werden in Rückblicken die verschiedenen Lebensabschnitte von Packer an Hand von Mädchen und Frauen erzählt, die seinen Weg kreuzten und beeinflussten.
Angefangen bei seiner Mutter, die, selbst Opfer eines gewalttätigen Ehemannes und prekären Lebensumständen, ihn und seinen Bruder ganz früh verlassen hat. Kukafka legt deutlich dar, wie Packer bereits als Kind durch männliche Gewalt und das Verlassen werden traumatisiert wurde.

Auch wenn Kukafka keine einfachen Antworten auf die Frage nach dem Ursprung der Gewalt vorgibt, bedient sie sich doch öfters einiger Stereotypen und stellt sie gleichzeitig subtil in Frage. Das erzeugt die Reibung.

Packer ist als Figur so angelegt, dass Leser*innen Mitleid, ja fast Verständnis, für seine schrecklichen, unenschuldbaren Taten empfinden können. Das provoziert mich und weckt in mir Widerspruch.
Gleichzeitig macht Kukafka klar, dass Packer eine Wahl hatte, und sich für seine Taten entschieden hat und dafür auch verantwortlich ist.

“Manchmal bist du sicher, dass du nichts anderes bist als der flüchtige Moment zwischen Tun und Nichttun. Handeln oder Harren? Wo liegt der Unterschied? Wo ist die Wahl? Wo verläuft die Grenze zwischen Regung und Regungslosigkeit?”

Zweifellos beherrscht Kukafka die Klaviatur des unterhaltsamen Erzählens und auch wenn mir die emotionalen Beschreibungen und manipulativen Stilmittel manchmal eine Spur to much sind, kann ich mich der Faszination ihres Romans nicht entziehen.

Viele Mechanismen der Täter Rezeption, besonders wenn es um junge weibliche Opfer handelt, erkennt sie und benennt sie auch und verwendet sie gleichzeitig selbst.

“Da draußen existieren unzählige Männer, die Frauen gern Schmerzen zufügen würden, aber die Leute halten Ansel Packer für was Besonderes, weil er es getan hat.”

Alles in allem habe ich „Notizen zu einer Hinrichtung“ sehr gerne gelesen, es hat mich teilweise gezielt provoziert und mit seinem Schluss die volle Bandbreite eines emotionalen Epilogs ausgespielt.

Das war sehr gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Ein fesselnder Blick auf die Menschlichkeit hinter den Taten

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Als begeisterter Thriller-Liebhaber hat mich "Notizen zu einer Hinrichtung" von Danya Kukafka wirklich beeindruckt. Der Roman entfaltet eine bemerkenswerte Tiefe, die weit über die üblichen Grenzen des ...

Als begeisterter Thriller-Liebhaber hat mich "Notizen zu einer Hinrichtung" von Danya Kukafka wirklich beeindruckt. Der Roman entfaltet eine bemerkenswerte Tiefe, die weit über die üblichen Grenzen des Genres hinausgeht. Mit einem Countdown zur Hinrichtung des Serienmörders Ansel Packer als rotem Faden zeigt Kukafka meisterhaft, wie die Schicksale der Frauen in seinem Leben verwoben sind – eine Mutter, eine Schwester und eine Polizeikommissarin. Diese Frauen stehen im Mittelpunkt und verleihen der Geschichte eine unerwartete Perspektive.

Was mich besonders fasziniert hat, war die Art und Weise, wie der Autor es schafft, die Charaktere – selbst den Täter – auf eine menschliche Ebene zu bringen, ohne die Schrecken seiner Taten zu verharmlosen. Es gibt keine expliziten Grausamkeiten, die dazu führen könnten, dass die Opfer ausgebeutet werden. Stattdessen werden die Gedanken und Gefühle des Täters präsentiert, was zu einer tiefen Reflexion über seine Beziehung zur Welt führt.

Während des Lesens fühlte ich mich den Charakteren sehr nahe und genoss die Vielschichtigkeit ihrer Persönlichkeiten. Obwohl es an einigen Stellen leichte editoriale Fehler in der Übersetzung gab, konnte mich die Geschichte dennoch durchgehend fesseln.

Alles in allem ist "Notizen zu einer Hinrichtung" ein packender Thriller mit einer erfrischenden Herangehensweise an das Genre. Es regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern bietet auch eine fesselnde Lektüre für alle, die sich für die Abgründe der menschlichen Psyche interessieren.

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