Lange, wirklich lange, bestimmt über ein Jahr habe ich überlegt ob ich die sagenumwobene Geschichte über Claire und Jamie lesen soll. Wie ihr seht habe ich es gewagt und muss gestehen: mir hat sie doch ganz gut gefallen. Ich dachte vorher wirklich das diese Geschichte nichts für mich sein wird, jedoch würde ich dann eines Besseren belehrt.
Das Buch und ich hatten am Anfang ganz schön große Probleme miteinander. Ich fing an die Geschichte zu lesen und war zutiefst beeindruckt von dem Schreibstil, der mir wirklich gut gefallen hat. Die Autorin hat das Talent und Können alles wunderschön und bildlich zu um- und beschreiben, sodass ich davon überzeugt war, dass dies nur ein sensationeller Roman werden kann. Doch mit jeder Seite mehr die ich las, stellte sich mir die Frage: „Wo bleibt die Handlung?“. Am Anfang und während des Einstiegs in die Geschichte gab es natürlich eine Handlung, diese hat mir auch sehr gut gefallen und steigerte mein Interesse weiterzulesen. Aber mit dem ersten richtigen Geschehen, der ersten wichtigen Sache, die passiert, verlor das Buch nach und nach an Handlung und vor allem an Geschehen und dümpelte nur noch ruhig vor sich hin. So überkam mich zumindest das Gefühl während des Lesens. Interessant war es jedoch trotzdem noch, weshalb ich auch nicht gelangweilt war vom Lesen, sondern eher genervt. Ebenso finde ich, dass die Autorin, zumindest am Anfang, die falschen Dinge zu ausführlich beschreibt. So lesen wir in diesem Buch unzählige, wirklich unzählige Sexszenen so ausführlich, dass es nach der zehnten anfängt zu nerven und zu stören. Versteht mich nicht falsch, ich bin keineswegs prüde, aber ich hätte mir doch gewünscht das zum Beispiel mehr auf die historischen Hintergründe eingegangen wird, oder Geschehnisse wie Kämpfe oder Wortgefechte mehr umschrieben werden. Ich weis das ganze ist eine historische Liebesgeschichte, aber auch die Liebe war nicht wirklich so beschrieben wie ich es mir vorstellte. Das Hauptaugenmerk liegt definitiv auf dem Sex, zumindest bis zur Hälfte beziehungsweise ein kleines Stück über der Hälfte, denn da fängt die spannende und interessante Handlung vom Anfang wieder an aufzublühen. Die Autorin scheint, außer von ihrem Schreibstil eine totale Wandlung durchgemacht zu haben. Sie legt endlich Wert auf Beschreibungen von Dingen, die ich interessant finde. Ich habe mich ja so gefreut! Ab diesem Zeitpunkt habe ich das Buch so gut wie verschlungen. Ich nehme aber auch Rücksicht auf diesen Kritikpunkt am Buch, da dies der erste Band einer längeren Reihe ist und man immer Zeit benötigt um solch eine Welt aufzubauen. Wir lernen die Charaktere, nicht nur Claire und Jamie, sondern alle die in diesem Bauch vorkommen, sehr gut und eindrucksvoll kennen. Da ich den Schreibstil der Autorin liebe, liebe ich ebenfalls die Art und Weise, wie sie ihre Charaktere zum Leben erweckt. Jeder einzelne von ihnen ist mit seinen eigenen Charakterfarben geschmückt und hat Eigenschaften die perfekt zur Persönlichkeit passen. Ich konnte mir jeden einzelnen bildlich vor meinem Auge vorstellen und hörte auch ihre Stimmen in meinem Kopf. Wenn ein Autor oder eine Autorin so etwas schafft, kann es nur ein Meisterwerk der Unterhaltung sein.
Ich freue mich sehr auf den nächsten Band dieser Reihe, da in dem ersten Band (gegen Mitte bis Ende) so spannende und interessante Dinge geschehen, sodass ich gespannt bin auf die weiteren Einfälle der Autorin. Es gibt ein weites Spektrum an Geschehnissen, weshalb bestimmt etwas für jeden dabei ist, der gerne historisches liest. Es gibt Sagen und Mythen. Es geht viel um Kräuter, Hexerei und Heilung. Ich persönlich liebe es von damaligen Heilern zu lesen, da diese für die Menschen angsteinflößend sogleich aber auch sehr wichtig waren. Kurz gesagt war es für mich am Ende doch noch ein gelungener Roman, der es auf jeden Fall Wert war gelesen zu werden.
Also wenn ihr noch vorhabt die Geschichte zu lesen möchte ich euch sagen: Bleibt hartnäckig, bleibt dran, am Ende hat es sich dann gelohnt!