Rezension
Wenn mich nicht schon das Cover überzeugt hätte, hätte ich spätestens bei dem Klappentext zu diesem Buch gegriffen und es nie bereut.
Maia besitzt als Tochter eines Nähers ein talentiertes Händchen für ...
Wenn mich nicht schon das Cover überzeugt hätte, hätte ich spätestens bei dem Klappentext zu diesem Buch gegriffen und es nie bereut.
Maia besitzt als Tochter eines Nähers ein talentiertes Händchen für Nadel und Faden. Als zwei ihrer Brüder im Krieg sterben, ihr dritter schwer verwundet und ihr Vater krank wird, liegt es an ihr für ihre Familie zu sorgen. In ihrer kleinen Heimatstadt fällt es ihr schwer, sodass der kaiserliche Näherwettbewerb gerade richtig kommt. Sie muss sich jedoch ähnlich wie Mulan als Junge ausgeben, da das Schneidern Männern in diesem Reich überlassen ist.
In vielerlei Hinsicht ähnelt sie Mulan, nicht nur in dem Fakt, dass sie sich als Junge ausgibt. Ihre Waffe der Wahl ist die Schneiderschere und nicht das Schwert, dennoch zeigt sie wahre Särke als Buchfigur. Dabei ist sie weiterhin ehrlich und bleibt sich selbst treu - sie hat zwar eine scheinbar magische Schere von ihrer Großmutter, weigert sich aber wehement sie im Wettberweb einzusetzten, weil sie es nicht übers Herz bringt zu betrügen. Still lässt sie die Schikanen und Tücken ihrer Gegner über sich ergehen. Als Protagonistin und Ich-Erzählerin ist sie mir direkt ans Herz gewachsen. Sie und der malerische und flüssige Schreibstil der Autorin trugen dazu bei, dass ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen konnte.
Spätestens mit Edan, dem Hofmagier kommt die Magie in die Geschichte. Maia glaubt zunächst nicht wirklich an Magie, muss aber bald feststellen, dass sie hinter jeder Ecke lauert. Sie muss sich nicht nur vor ihren Konkurrenten in Acht nehmen, sondern auch vor Edan, der ihr Geheimnis zu durchschauen scheint.
Die Buchwelt hat mich besonders fazsiniert an diesem Buch. Es ranken sich Legenden um Magie, Orte und Objekte und tauchen immer wieder in der Geschichte auf. Maia muss sich ab einen bestimmten Zeitpunkt auf eine abenteuerliche Reise quer durchs Kaierreich machen, um drei göttliche Kleider aus einer Legende zu nähen. Doch es gibt reichlich magische Mächte, die ihr ihre Aufgabe noch um einiges erschweren...
Das Buch endet nur halbwegs abgeschlossen - Das Ende wird an einigen Punkten offen gehalten und bietet perfekte Anknüpfpunkte für den zweiten Teil der Dilogie, den ich jetzt schon sehnlich herbeisehen.
Mehr als nur einen einfache Schneiderin - Maia zeigt wahre Stärke als Protagonistin und weckt sofort Sympathie, denn sie behauptet sich gekonnt in der von Männern dominierten Szene des Schneiderns. Mit „Ein Kleid aus Seide und Sternen“ begibt man sich auf ein magisch spannendes Abenteuer, welches im alten China spielt und neben Magie und Liebe noch jede Menge Überraschungen parat hat.