Die Liebe zu Büchern verbindet...
Nora ist Literaturagentin und in New York ziemlich für ihre Kaltschnäuzigkeit und ihre scharfzüngigen Kommentare bekannt. Das bekommen auch ihre Dates zu spüren, weshalb sie eigentlich ein Dauersingle ...
Nora ist Literaturagentin und in New York ziemlich für ihre Kaltschnäuzigkeit und ihre scharfzüngigen Kommentare bekannt. Das bekommen auch ihre Dates zu spüren, weshalb sie eigentlich ein Dauersingle ist und all ihre Liebe ihrer Schwester Libby und ihren Nichten gibt. Für Libby macht sie sogar einen eher unfreiwilligen Urlaub in einem Schauplatz aus deren Lieblingsbuch und hat auch kein Problem mit den Aufgaben, aber dass sie dort wieder auf den Lektor Charlie trifft, begeistert sie zunächst absolut nicht, bis sie erkennt, dass er mehr als nur eine Seite besitzt.
Vorwort:
Vielen Dank an Droemer Knaur und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst nicht meine Meinung. Das Buch ist ein Einzelroman und kann unabhängig von Henrys anderen Büchern gelesen werden.
Meine Meinung:
Emily Henry und ihre Bücher liefen mir immer wieder über den Weg, aber erst ihr neuestes "Booklover - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen" machte mich richtig neugierig auf ihren Stil und Geschichten. Denn nicht nur der Klappentext verlockte mich zum Lesen, auch das schöne Cover stach mir sofort ins Auge. Es passt wirklich toll zu der Geschichte und ich mag es, dass es einerseits recht schlicht gestaltet wurde, aber durch die beiden Personen, die lesend auf Koffern sitzen und sich ein Buch rüber reichen, ein Hingucker ist.
Und auch die Geschichte traf meinen Geschmack. Zwar brauchte ich anfangs etwas Zeit, um mit dem Geschehen, dem Stil und den Figuren warm zu werden, da es doch einige Informationen zu den Charakteren gab, aber es blieb überschaubar und ich war relativ schnell drin. Ich hatte sehr viel Spaß damit und fand es zu herrlich, wie bissig und manchmal auch etwas emotionslos Nora wirkte und damit eigentlich jeden Menschen in ihrer Umgebung in die Flucht schlug. Sie liebte ihren Job und kämpfte für ihre Klienten bis zum Schluss, aber dabei verlor sie sich selbst und vergaß, die wichtigen Dinge abseits des Jobs im Auge zu behalten.
Die Reise mit ihrer Schwester Libby gefiel mir sehr gut und ich mochte es, dass nicht nur die beiden Frauen sich und ihre Beziehung zueinander hinterfragen mussten, sondern auch Nora ihr Leben und ihre Wünsche. Das auf und ab ging mir echt unter die Haut und ich war bis zum Ende gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde, da es doch einige Geheimnisse und ungesagte Dinge zwischen den Schwestern gab, die bei mir das Interesse weckten. All die kleinen Informationsfetzen wirkten zunächst nicht wirklich zusammenhängend, aber durch die Wendung zum Schluss ergab vieles einen Sinn und ich fühlte absolut mit Nora mit.
Im Fokus stand die Entwicklung von ihr und die Beziehung zu Libby, sowie der Mutter und ich fand es gut, dass die Liebesgeschichte mit Charlie dezent gehalten wurde. Es gab große Gefühle und ich fieberte mit den beiden mit, aber ich begrüßte es sehr, dass nicht die stereotypischen Elemente eines Liebesromans verheizt wurden und stattdessen die Entwicklung der Charaktere im Vordergrund stand. Denn so durfte Nora sich fragen, was sie eigentlich wirklich wollte und wie sie zu der Person wurde, die sie als Erwachsene war. Es gab Stellen, die mich etwas erdrückten und auch ein paar Längen, aber das fiel nicht so sehr ins Gewicht. Denn ich liebte den Sarkasmus, die skurillen Einwohner und ihre schrägen Bar, die Geheimnisse, die kleinen Dramen und die Chemie zwischen Nora und Charlie, die von anfang an spürbar war. Nur zum Ende hin war etwas die Luft raus, obwohl ich die letzten Seiten wieder richtig genossen habe. Zudem war es sehr interessant, mehr über die Arbeit in einem Verlag zu erfahren und hinter die Kulissen schnuppern zu dürfen.
Die Charaktere mochte ich alle sehr gerne und ich liebte ihre kleinen Eigenarten, vor allem von denen in Sunshine Falls. Sie wirkten authentisch und Charlies Mum und sein Cousin waren herrlich.
Charlie und Nora passten perfekt zusammen, weil sie sich so ähnlich waren, aber auch super ergänzten. Ihre Wortgefechte und ihre Konversationen per Mail trieben mir doch die eine oder andere Tränen ins Auge, weil ich so lachen musste. Sie hatten eine tolle Chemie und ich fand es toll, die Menschen abseits ihrer Bissigkeit zu entdecken, da beide mehr als eine Seite boten. Vor allem bei Nora wurde ich sehr überrascht und ich mochte ihre Wandlung, die doch einige alte Wunden aufdeckte.
Der Schreibstil war klasse und trotz der Längen las es sich flüssig. Die Autorin schrieb sehr bildhaft und ich liebte diese sarkastische Note, die aber nie überschlug und sich im Rahmen hielt. Die Dialoge zwischen den Charakteren waren spritzig und unterhielten mich.
Fazit:
Es war mein erstes Buch von der Autorin, aber jetzt möchte ich unbedingt mehr lesen. Zwar hatte Booklover ein paar Längen und schweifte etwas ab, aber ich liebte die Tiefe, die Chemie zwischen Henry und Nora und den Sarkasmus. Es brachte mich zum Grinsen, Lachen und Weinen und das liebte ich, denn es ging mir absolut unter die Haut und mir gefiel es, dass die Autorin mich immer wieder überraschen konnte. Von mir gibt es:
4 von 5 Sterne