"Das Universum hört zu"
Das Buch beginnt mit einem herben Schlag. Jedenfalls für den 23-jährigen Sawyer, der Jura studiert und große Pläne für seine zukünftige Karriere hat. Als Molly mit dem Baby vor seiner Tür steht, sind erst ...
Das Buch beginnt mit einem herben Schlag. Jedenfalls für den 23-jährigen Sawyer, der Jura studiert und große Pläne für seine zukünftige Karriere hat. Als Molly mit dem Baby vor seiner Tür steht, sind erst wenige Sätze geschrieben und doch kann ich direkt mit den Figuren mitfühlen. Keine Ahnung, wie Emma Scott das immer macht. Aber von der ersten Seite an war ich gefesselt.
Es ist Darlene, die wir im Vorgängerband schon kennen- und lieben gelernt haben, aus deren Perspektive dieses Buch geschrieben wurde. Auch ihre Geschichte beginnt mit einem Schlag, denn Kyle beendet ihre Beziehung. Sie beschließt, ihr altes Leben, ihre Vergangenheit und ihr altes Ich zurückzulassen, verlässt New York und wagt einen Neustart in San Francisco.
Sie teilt sich die Seiten abwechselnd mit Sawyer, den wir im Epilog als Student kennengelernt haben. Er hat sich entschieden, seine Tochter alleine großzuziehen. Denn Molly hat sie verlassen und ist nie wieder aufgetaucht. Es ist wirklich herzerweichend, wie Sawyer mit seiner kleinen Olivia umgeht. Er ist fest entschlossen, beides zu schaffen: sein Jurastudium erfolgreich abzuschließen und ein guter Vater zu sein.
Darlene will neu anfangen. Neue Stadt, neuer Job, neues Leben, neues Ich. Sie ist will an sich arbeiten, vor allem was ihre Beziehungen anbelangt. Doch ihre guten Vorsätze muss sie schnell über Bord werfen, nachdem sie Sawyer begegnet. Zwischen den beiden gibt es keine Explosion, keine Liebe auf den ersten Blick. Sie sind vorsichtig und vor allem Sawyer hat dicke, schwere Mauern um sich und seine Gefühlswelt gezogen. Alles um seine kleine Tochter Olivia zu schützen. Und auch er hat gute Vorsätze, die mit Darlenes Auftauchen brüchig werden…
Ich mochte, wie Darlene einfach gnadenlos in Sawyers Leben platzt und er keine Chance gegen ihr strahlendes einnehmendes Wesen hat. Sie mussten sich einfach ineinander verlieben. Die beiden sind eben einfach liebenswert. Und auch die kleine Olivia und die Beziehung zu ihrem Daddy. Er ist so liebevoll und aufopferungsvoll, ich bin dahingeschmolzen…
Die beiden hatten ihre eigenen Kämpfe, mit denen sie sich rumschlagen mussten und fanden doch irgendwie zusammen. Zusammen kämpft es sich eben doch viel leichter als allein.
Dann kam der Schlag. Ich hatte es befürchtet, die ganze Zeit ängstlich damit gerechnet und als es passierte, habe ich richtig mitgefiebert. Das war so schlimm... Mein Herz hat gehämmert wie verrückt. Ich mochte die Figuren so gerne, dass ich mitgefühlt und mitgelitten habe... Die Geschichte, die Emma Scott hier gezaubert hat, ist so viel mehr als eine Romance. Es geht um Familie, die über Blutsverwandtschaft hinausgeht, um Freundschaft und Vertrauen in andere, aber auch in sich selbst. Es ist das pure Leben in all seine Facetten und Farben, das eben nicht nur in schwarz und weiß eingeteilt werden kann. Neben den harten Fakten gibt es immernoch das Leben, Emotionen und Menschen, die niemals ganz gleich behandelt werden können, weil wir nunmal verschieden sind.
Ach was hab ich geheult und gelacht. Emma Scott hat es mal wieder geschafft, mich in ein emotionales Chaos zu stürzen, mein Herz mehrfach zu brechen, nur um es dann mit ganz viel Liebe wieder zusammenzukleben.
Ein freudiges Wiedersehen gab es auch mit Zelda und Beckett. Ohne die beiden hätte etwas gefehlt. Im nächsten Band soll es um Max gehen, eine Figur, die in Darlenes neuem Leben eine große Rolle spielt und die ich gleich von Anfang an sehr sympathisch fand. Ich freue mich schon auf seine Geschichte und darauf, dass mich Emma Scott auf eine weitere Gefühlsachterbahn schicken wird.