überkonstruierter Murks
Während einer Routineoperation stirbt ein Patient. Das Besondere: der Chirurgin und ihrem Team stand während der Operation ein Planungstool aus künstlicher Intelligenz zur Seite. Nach dem Tod des Patienten ...
Während einer Routineoperation stirbt ein Patient. Das Besondere: der Chirurgin und ihrem Team stand während der Operation ein Planungstool aus künstlicher Intelligenz zur Seite. Nach dem Tod des Patienten folgt man dem Leser dann überwiegend dem zugehörigen Gerichtsprozess aus der Sicht verschiedener Beteiligter (Angeklagte Chirurgin, ihr Anwalt, eine Journalistin, die Hinterbliebenen des Opfers etc).
Grundsätzlich fand ich die Idee, einen Krimi, in dem eine künstliche Intelligenz beteiligt ist (oder vielleicht Schuld trägt?) sehr reizvoll, da es ein völlig neues Kapitel aufwirft, das man toll philosophisch angehen könnte. Leider war der Krimi selbst aber so schlecht, dass von der originellen Idee nichts mehr blieb. Das Buch bricht zusammen vor Redundanzen, dass man den Eindruck bekommt, die Autoren hielten ihre LeserInnen für dumm oder dement. Gleichzeitig wird aber ein Wort wie "Adhäsionsantrag" nicht mal kurz erläutert. Die Figuren sind auch totaler Quatsch. Die Chirurgin als Angeklagte völlig unglaubwürdig. Der Rechtsmediziner mischt sich dann auch noch ein als Hilfsdetektiv des Anwalts (zu viel Münsteraner Tatort geschaut?). Dazu schräge und völlig abwegige Wendungen. Leider kein Lesegenuss und erst Recht keine Empfehlung.