Cover-Bild Bullauge
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 267
  • Ersterscheinung: 12.09.2022
  • ISBN: 9783518430323
Friedrich Ani

Bullauge

Roman | Ein klassischer Noir vom Meister der Zwischentöne

Der Polizist Kay Oleander wurde auf einer Demo mit einer Bierflasche im Gesicht getroffen. Dabei hat er sein linkes Auge verloren. Vom Dienst freigestellt, bringt er sich eher mühsam durch den Tag, bis ihn das Schicksal mit Silvia Glaser zusammenführt. Seit einem Fahrradunfall ist auch sie eine Versehrte. Auf unverhoffte Weise finden die beiden Halt aneinander. Und das, obwohl sie im Verdacht steht, für Oleanders Unglück verantwortlich zu sein.

Silvia Glaser fand nach dem Unfall, der ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt hat, Zuflucht bei einer rechtspopulistischen Partei. Sie möchte aussteigen, wagt es aber nicht, weil sie Repressalien fürchtet. Als sie von Plänen der Parteispitze zu einem Attentat erfährt, weiht sie Oleander ein. Die beiden beschließen, den Anschlag zu verhindern. Dafür brauchen sie Verbündete, doch die sind für zwei wie sie nicht leicht zu finden …

Friedrich Ani erzählt mitfühlend und lakonisch die Geschichte zweier Versehrter, die allen Widrigkeiten zum Trotz zueinander finden und sich zusammenraufen, um ein Mal etwas richtig zu machen in einem Leben, das sich schon lange falsch anfühlt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2022

beeindruckend

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Die Schreibstil von Friedrich Ani ist irgendwie besonders. Sehr detailreich beschreibt er seine Protagonisten: den Polizisten Kay Oleander und die ehemalige Apothekerin Silvia Glaser. Beide sind durch ...

Die Schreibstil von Friedrich Ani ist irgendwie besonders. Sehr detailreich beschreibt er seine Protagonisten: den Polizisten Kay Oleander und die ehemalige Apothekerin Silvia Glaser. Beide sind durch schwere Verletzungen aus ihrem bisherigen Leben gerissen worden und finden sich in ihrem aktuellen Alltag noch nicht zurecht. Ihre Begegnung ist holprig, distanziert; besonders Kay will sich nicht in Silvias Befürchtungen von Anschlägen rechter Gruppierungen reinziehen lassen.

Die Beschreibungen der beiden Leben ist eher düster und hilflos. Kays Betrachtungen seiner eigenen Situation und seine Gedanken zu Silvia sind zäh und macht das Lesen recht mühsam.

Zum zweiten Teil hin wurde es für mich besser lesbar. Die Geschichte steuert darauf zu wie die beiden an Informationen zu einem geplanten Anschlag kommen wollen. Die Geschehnisse zum Finale hatten dann für mich eine echte Sogwirkung. Und so ist das Ende ziemlich überraschend und schockierend, aber doch stimmig.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Von Chemtrails und Friedensdemos

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Nicht nur die Tatsache, dass er mal wieder seine Freizeit für den Schutz von Demonstranten vergeudete. Dass er aber mit einer Flasche beworfen wird und dabei ein Auge verliert, das haut dem Fass den Boden ...

Nicht nur die Tatsache, dass er mal wieder seine Freizeit für den Schutz von Demonstranten vergeudete. Dass er aber mit einer Flasche beworfen wird und dabei ein Auge verliert, das haut dem Fass den Boden aus. Jetzt ist Polizist Oleander beurlaubt und langweilt sich. Zudem möchte er wissen, wer ihm diese schlimme Verletzung antat. Es treibt ihn um, dass auch seine Kollegen bisher noch keinen Täter dingfest machen konnten. Welch glücklicher Zufall, dass er eine Frau namens Gisela Glaser trifft. Auch sie war auf der Demo und will ihm helfen, den Täter zu finden. Gemeinsam machen sie sich an die Arbeit.

Wie fühlen sich Menschen, wenn sie von Zeitgenossen so schwer verletzt wurden, dass sie nicht mehr arbeiten können? Was geht in ihnen vor, wenn sie angestarrt oder gar verlacht werden? Wenn ihre Behinderung so offensichtlich ist? Nicht nur diese Fragen werden in dem Buch „Bullauge“ perfekt beantwortet. Und das nicht etwa auf der Schiene Mitleid. Nein, so, wie es ist. Das weiß ich aus eigener und leidvoller Erfahrung.

Ein typischer Ani. Nicht einfach zu lesen, da sein Stil gewöhnungsbedürftig ist. Er schreibt gerne durch die Blume und zuweilen auch langatmig. Und trotzdem zieht es mich immer wieder zu seinen neuen Büchern. Dieses hier gefiel mir, da es auch die Problematik von Kreisen mit Rechter Gesinnung zeigt. Und das auch überzeugend. Das Ende war für mich keineswegs vorauszusehen und das macht ein guter Krimi für mich aus.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Ein besonderer Krimi

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Kay Oleander ist Polizist und bei einer Demonstration wird er schwer verletzt. Er wird von einer Flasche im Gesicht getroffen und daraufhin verliert er das Augenlicht seines linken Auges. Er ist daraufhin ...

Kay Oleander ist Polizist und bei einer Demonstration wird er schwer verletzt. Er wird von einer Flasche im Gesicht getroffen und daraufhin verliert er das Augenlicht seines linken Auges. Er ist daraufhin krankgeschrieben und kommt mit der Situation nicht gut zurecht. Als er nochmal die Zeugenberichte liest, führt ihn sein weg zu Silvia Glaser, die auch auf der Demonstration gewesen ist und deswegen vernommen wurde. Die ältere Frau mag aufgrund eines eigenen Unfalls, der einige Zeit zurückliegt, die Polizei nicht besonders. Trotzdem kommen die beiden immer wieder ins Gespräch und lernen sich besser kennen. Silvia hat Kontakt zu einer dubiosen Gruppe, zu der sie gar nicht gehören möchte und dabei möchte Kay ihr helfen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Erst startet es gar nicht so übermäßig spannend, aber zum Ende hin konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich wusste, wie es ausgeht. Wie immer fand ich den Schreibstil des Autors sehr besonders und sehr schön. Man hat als Leser das Gefühl, die Charaktere gut kennenzulernen. Es ist total spannend zu lesen, wie diese beiden Charaktere immer mehr voneinander erfahren und sich auch immer mehr vertrauen können. Wenn man sich für ungewöhnliche Krimis begeistert, dann kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Auch das Cover finde ich schön und vor allem sehr passend.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Kay und Via, die Verletzten

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Der Autor Friedrich Ani hat in sein " Bullauge" jede Menge Gedanken seines Protagonisten verpackt.
Aber nur so versteht man die teils politisch angehauchte Handlung .
Der Polizist Kay Oleander, ...

Der Autor Friedrich Ani hat in sein " Bullauge" jede Menge Gedanken seines Protagonisten verpackt.
Aber nur so versteht man die teils politisch angehauchte Handlung .
Der Polizist Kay Oleander, der bei einem Einsatz bei einer Demonstration so unglücklich von einer Flasche getroffen wird, dass er auf einem Auge erblindet,
sitzt nun unglücklich und unzufrieden zu Hause und geht in Gedanken immer wieder die mageren Ermittlungen durch, kommt aber so zu keinem Schluss.
Nachdem Kay jede Menge Zeit zur Verfügung hat, recherchiert er nun für sich und glaubt, fündig zu werden.
In Folge treten einige Nebenfiguren, aber auch noch eine Hauptfigur, die Verdächtige Via Glaser auf und es entwickelt sich eine teils skurrile, teils nachvollziehbare Handlung, in deren Verlauf so etwas wie eine Beziehung zur Verdächtigen entsteht.
Der Autor schafft es wie immer spielend. den Leser mitten in das in Ich-Form geschriebene Geschehen zu ziehen.
Das Ende überrascht sicher jeden, der das Buch liest.
Das Cover könnte nicht besser gewählt sein und lädt zum Zugreifen und Lesen ein.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Ein verhängnisvoller Wurf

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Auf einer Demonstration wird der Polizist Kay Oleander von einer Bierflasche im Gesicht getroffen und verliert ein Auge. Kurze Zeit später trifft er auf Silvia Glaser, auch sie eine Versehrte, verletzt ...

Auf einer Demonstration wird der Polizist Kay Oleander von einer Bierflasche im Gesicht getroffen und verliert ein Auge. Kurze Zeit später trifft er auf Silvia Glaser, auch sie eine Versehrte, verletzt und verbittert auf den ersten Blick. Zusammen kommen sie einer Sache auf die Spur, die ungeheuerlich ist.

Ehrlich gesagt weiß ich anfangs nicht, ob dieses Buch ernst gemeint ist oder Satire. Nun kenne ich mich mit einer Verletzung, wie der Protagonist sie erlitten hat, natürlich nicht aus, aber wenn man danach so drauf ist wie er, dann sollte man aus dem Dienst entfernt werden, und zwar sowohl aus dem Außen-, wie auch dem Innendienst. Am besten erstmal aus jedem Dienst, vor allem aber aus der Öffentlichkeit, weil man eine Gefahr für sich, auf jeden Fall aber für die Allgemeinheit wäre.

Der erste Teil des Buches ist so wirr und chaotisch, dass ich an einen Drogenrausch denken muss; natürlich nicht bei mir, aber beim Protagonisten selbst. Die Gedanken, aber auch seine Gespräche sind unvollständig, oft konfus und ergeben - zumindest für mich - meistens keinen Sinn. Da hilft es auch nicht, eine weitere Person hinzuzuziehen, die genauso neben der Spur zu sein scheint. Ich war froh, als das Vorgeplänkel vorbei war und es endlich zur Sache zu gehen schien.

„Da war nichts Merkwürdiges an meinem Verhalten, im Gegenteil: Mir schien, als würde ich mich nach einer langen Zeit der Verirrung wieder der Normalität annähern; als wäre ich endlich nüchtern genug, meinen Zustand zu akzeptieren und die Ratschläge, die in den vergangenen Wochen auf mich eingeprasselt waren, ad acta zu legen und meinen eigenen Vorstellungen zu folgen.“ (Seite 129)

Im zweiten Teil ist mehr Struktur drin, der Schreibstil zwar immer noch ungewöhnlich und der Ich-Erzähler kompliziert, aber nun wird langsam klar, worauf es hinausläuft. Atemlos verfolge ich die Ereignisse, hoffe auf Erlösung und kann doch nur hilflos zusehen, wie alles den Bach hinunterläuft. Tragisch und emotional verläuft die Geschichte, nichts anderes habe ich erwartet und bin trotzdem mehr als erstaunt, wie sehr mich das Finale erschüttert und mitnimmt. Das Ende ist stimmig, der Abschluss perfekt. Ein ungewöhnlicher Lesegenuss, der mich noch eine Zeitlang beschäftigen dürfte. Dafür gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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