Neuerzählung nordischer Mythologie
Sisters in Blood - Der Schwur ist eine Neuerzählung der berühmten isländischen Saga von Gunnhild und Erik geschrieben von der amerikanischen Autorin Genevieve Gornichec.
Eine Weissagung in frühen Jugendtagen ...
Sisters in Blood - Der Schwur ist eine Neuerzählung der berühmten isländischen Saga von Gunnhild und Erik geschrieben von der amerikanischen Autorin Genevieve Gornichec.
Eine Weissagung in frühen Jugendtagen trifft die Geschwister Oddny und Signy und ihrer Freundin Gunnhild schwer. Soll doch die Zukunft der einen, die Zukunft der anderen verdunkeln, dabei sind ihre Schicksale unzertrennlich miteinander verbunden. Fortan scheint es schwer für die drei Freundinnen zu sein, eine normale Zukunft zu haben, denn diese Weissagung scheint eher ein Fluch als ein Segen. Schon bald trennen sich jedoch vorerst die Wege von den Schwestern und von Gunnhild, die in die Ferne zieht um Seherin zu werden. Erst an einem schicksalsschweren Tag, als Signy von Wikingern verschleppt wird, kreuzen sich die Wege der Freundinnen wieder. Gunnhild und Oddny versuchen alles um Signy aus der Gefangenschaft zu befreien. Dabei lässt sich Gunnhild sogar mit Erik ein, der dem Ruf hat ein Brudermörder zu sein. Eine spannende Reise zur Befreiung von Signy beginnt.
Lange ist nicht bekannt, welche der drei Freundinnen nun die Zukunft der anderen verdunkelt, so stehen alle drei als Unglücksraben da. Neben Gunnhild, die Seherin wird, gibt es auch noch 3 andere Seherinnen, später auch Hexen genannt, die eine tragende Rolle in der Handlung spielen. Dabei wechseln sich Fantasy Elemente und nordische Kultur immer wieder ab. So gibt es viele nordische Götter, die angebetet werden, aber die Autorin hat dann auch völlig frei erfundene Rituale für die Seherinnen erfunden. Die Suche nach der Schwester ist immer wieder von Misserfolg gekrönt, da die anderen Hexen auch diverse Gründe haben, das Voranschreiten der Suche zu verhindern. Immer wieder gibt es Probleme mit den anderen Hexen, die auch scheinbar stärker als Gunnhild sind und auch ihre eigenen Beweggründe haben, dass Gunnhild und Oddny bei ihrer Suche nach Signy scheitern.
Die Charaktere sind alle recht gut ausgearbeitet worden und wir lesen immer mal wieder aus Gunnhilds und Oddnys Sicht, dabei bekommen beide Frauen ihre eigene kleine Liebesgeschichte. Auch von den Nebencharakteren werden die Geschichten hier und da erzählt und dies ergibt insgesamt ein wirklich rundes Bild von den Charakteren.
Die gesamte Handlung ist darauf ausgelegt, dass Gunnhild und Oddny Signy finden, doch leider ist dann das Ende doch sehr enttäuschend und etwas schnell abgefertigt worden. Die beiden haben so viel investiert und in Kauf genommen, dass mir ein schönes und runderes Ende besser gefallen hätte. Da wäre ein Zusatzkapitel noch schön gewesen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kommt gut in die Handlung rein. Zu Beginn gab es wenig Fantasy Elemente und dann Jahre später als Signy entführt wurde tauchte plötzlich Gunnhild als Schwalbe auf. Dass die Seherinnen tatsächlich solche Fähigkeiten haben, war vorher gar nicht bekannt, da es nur im Weissagungen ging. Dies kam zwar etwas überraschend aber insgesamt hat sich alles sehr harmonisch ineinander eingefügt.
Die 560 Seiten waren schon sehr lang, da sich hier und da die Story etwas gezogen hat. Im Winter musste die Reise z.B. stagnieren, da das Meer dann nicht befahrbar war. Dennoch hat die Autorin diese Zeit mit den Nebencharakteren und ihren Geschichten gut gefüllt.
Mir hat das Buch insgesamt wirklich gut gefallen, denn es gab auch hier und da immer wieder gute Höhepunkte und auch Wendepunkte. Für Fans der nordischen Mythologie sicher ein tolles Fantasy Buch und daher eine klare Leseempfehlung.