Gelungener Fantasyroman mit Luft nach oben
Gesa Schwartz ist eine wundervolle Autorin. Ich habe sie bereits vor mehreren Jahren für mich entdeckt. Sie hat einen sehr besonderen Schreibstil, der vermutlich nicht jedem gefällt. Die Sätze sind teilweise ...
Gesa Schwartz ist eine wundervolle Autorin. Ich habe sie bereits vor mehreren Jahren für mich entdeckt. Sie hat einen sehr besonderen Schreibstil, der vermutlich nicht jedem gefällt. Die Sätze sind teilweise sehr verschachtelt und trotzdem wird alles sehr bildgewaltig geschildert - mir gefällt das durchaus, aber ich kann verstehen, wenn das für andere Leser etwas zu viel des Guten ist.
Von "Nacht ohne Sterne" habe ich aufgrund des Klappentextes eigentlich eine etwas andere Geschichte erwartet. Trotzdem bin ich alles andere als enttäuscht, sondern eher positiv überrascht worden, dass ein großer Teil der Handlung im Elfenreich spielt. Besonders gelungen ist hierbei die Schilderung der Elfen, die nicht wie in vielen Jugendfantasyromanen als zierliche und liebliche Kreaturen dargestellt werden, sondern als waschechte Krieger, mit einer gewissen Brutalität.
Naya ist die Protagonistin der Handlung, wenn Gesa Schwartz sich auch für eine allwissende Erzählerperspektive entschieden hat. Mir hat sie sehr gut gefallen, da sie eine enorme Wandlung durchlebt. Doch auch in Kombination mit den anderen Charakteren war das Zusammenspiel einfach fabelhaft.
Dennoch muss ich einen Punkt dafür abziehen, dass sich gerade der Mittelteil etwas arg gezogen hat, was gerade an dem verschachtelten und bildhaften Schreibstil wirkt. Das Poetische gefällt mir zwar, aber ein paar Beschreibungen weniger hätten dem Ganzen keinen Abbruch getan.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei "Nacht ohne Sterne" um einen lesenswerten Fantasyroman.