Unterhaltsamer Mix aus Fakten und Fiktion
Der zweite Roman des Autors Graham Moore ist eine Hommage an Arthur Conan Doyle und seinen berühmten Detektiv Sherlock Holmes, ein gelungenen Mix aus Fakten und Fiktion. Moore war schon mit seinem ersten ...
Der zweite Roman des Autors Graham Moore ist eine Hommage an Arthur Conan Doyle und seinen berühmten Detektiv Sherlock Holmes, ein gelungenen Mix aus Fakten und Fiktion. Moore war schon mit seinem ersten Roman um die Erfindung der Elektrizität durch Thomas Edison sehr erfolgreich und bewies bereits da, dass er neben guten Drehbüchern auch spannende Historien gut recherchiert in Romane umsetzen kann. Dies ist ihm bei dem nunmehr vorliegenden Buch „Der Mann, der Sherlock Holmes tötete“ sehr gelungen.
Der Autor Arthur Conan Doyle begibt sich auf Mörderjagd: im Stil seiner Romanfigur Sherlock Hommes, die er zuvor in einem Roman sterben ließ weil er ihrer überdrüssig war, versucht er in den Straßen des viktorianischen London zusammen mit seinem Freund Bram Stoker (der Autor von „Dracula“) den Mörder eines „leichten Mädchens“ zu finden und gelangt dabei in finstere und zwielichtige Verstrickungen.
Einhundert Jahre danach wird der Sherlockianer Harold in einen mysteriösen Mord-Fall verwickelt, bei dem es um das verschollene Tagebuch des von ihm verehrten Autors Arthur Conan Doyle und um einige berühmte Fälle von Sherlock Holmes geht.
Graham Moore spielt geschickt mit Fakten und Fiktion, sowohl in der Vergangenheit als auch im Gegenwartsplot. Abwechselnd und wie bei einem komplizierten Puzzle ergeben sich die Zusammenhänge um den leicht arroganten und etwas kauzigen Schriftsteller Doyle, der sich wie sein berühmter Detektiv mit der Dummheit der Scotland Yard-Beamten herumschlägt und mit verärgerten Lesern seiner Romane zu tun hat, und um den tölpelhaften und eher unbedarften Harold, der bei den Ermittlungen liebenswert, wenn auch oft ungeschickt, voranschreitet und sich selbst übertrifft.
Mit feinem Witz, spannend und mit großer Lust an Fabulieren bietet Graham Moore dem Leser seine Geschichte dar, die nicht tiefsinnig, aber dafür durchaus unterhaltsam ist.
Mir gefiel der historische Bezug zu realen Figuren und die Krimigeschichte ganz ausgezeichnet, etwas weniger spannend fand ich hingegen den Gegenwartsteil, weshalb ich einen Stern in der Bewertung abziehe. Doch lesenswerte Unterhaltung ist das Buch auf jeden Fall.