Ein moderner Top-Thriller & der bislang beste Band der „Orphan-Reihe“!
Meine Meinung:
„Die Rache der Orphans“ ist nach „Orphan X“ (1) und „Projekt Orphan“ (2) der dritte Band des US-amerikanischen Bestseller-Autors Gregg Hurwitz über Evan Smoak, den „Nowhere Man“. Aufgrund ...
Meine Meinung:
„Die Rache der Orphans“ ist nach „Orphan X“ (1) und „Projekt Orphan“ (2) der dritte Band des US-amerikanischen Bestseller-Autors Gregg Hurwitz über Evan Smoak, den „Nowhere Man“. Aufgrund der vielen Verwebungen mit den Vorgängerbänden ist es m.E. sehr empfehlenswert, zunächst die (ebenfalls sehr guten!) ersten beiden Teile zu lesen.
Inhaltlich knüpft dieser Band eher an Band 1 als an Band 2 an – und diesmal wird es für den Einzelkämpfer Evan sehr, sehr persönlich. Die Geschichte entwickelt sich nach einem dramatischen Beginn rasant und voller Action & Spannung. Wie bei einem klugen Schachspiel nimmt Hurwitz dabei bekannte Figuren aus dem Spiel und bringt Neue wieder hinein. Das sorgt nicht nur bei Evan, sondern auch bei mir als Leser für Überraschung und stellenweise Gefühlschaos. Denn lange Strecken zweifelt man an den wahren Absichten mancher Charaktere, ist nahezu paranoid. Und selbstverständlich hält der Autor im Verlauf der Story mehr als eine faustdicke Überraschung für seinen Protagonisten und seine Leser bereit. Kombiniert mit einem sehr hohen Spannungslevel, jeder Menge Action und zahlreichen technischen wie strategischen Finessen ergibt sich so ein absoluter Page-Turner, den man gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Ein moderner Top-Thriller in Reinkultur!
Wie gewohnt sind die Charaktere eine weitere große Stärke dieser Reihe. Allen voran natürlich der Protagonist Evan Smoak alias „Orphan X“ oder auch „The Nowhere Man“. Er ist ein Held, wie ich ihn mag: Gradlinig, zuverlässig, bestens ausgebildet, extrem schlagkräftig, hoch gefährlich und doch mit einer großen Portion Herz. Ein Minimalist, dessen einzige Leidenschaft sehr teure Vodkas sind. In seiner Art eine moderne Version von Robin Hood, Zorro & Co., der seine gesamten Mittel und sein ganzes Können zum Wohle von in Not geratenen Personen einsetzt („Finde jemand, der mich braucht. Gib ihm meine Nummer.“). Aber auch die weiteren Charaktere sind dem Autor für meinen Geschmack sehr gut gelungen, sei es die zunächst undurchsichtige Joey, die mit ihren Talenten immer wieder zu überraschen und durch kodderig-freche und messerscharfe Sprüche zu unterhalten weiß oder auch der altbekannte Van Sciver, in seinem gesamten Wesen ein perfektes „Gegenstück“ zu Evan Smoak.
Der Schreibstil des Autors passt sehr gut sowohl zur Story als auch zu seinem Protagonisten: Sehr flüssig, präzise und eher nüchtern als blumig. Doch punktuell blitzt auch immer wieder ein oftmals rabenschwarzer Humor oder ein markiger Spruch auf („Das ist meine Superkraft. – Was? – Unterschätzt werden.“ - S. 180), was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
FAZIT:
Knallharte Action, extreme Spannung und immer neue Überraschungen – Ein wahrer Page-Turner und einer der besten Thriller 2018!