Flucht und Neuanfang
Kurze Zeit vor Kriegsende erhalten die aus Pommern geflüchteten Pastorentöchter Lena und ihre jüngere Schwester Margot in einem Pastorenhaushalt in Niebüll Unterschlupf und vielleicht auch eine neue Heimat. ...
Kurze Zeit vor Kriegsende erhalten die aus Pommern geflüchteten Pastorentöchter Lena und ihre jüngere Schwester Margot in einem Pastorenhaushalt in Niebüll Unterschlupf und vielleicht auch eine neue Heimat. Lena findet schnell einen Job als Dolmetscherin bei den englischen Besatzern. Von der heimischen Bevölkerung werden die Mädchen jedoch als Flüchtlinge lange Zeit argwöhnisch beäugt.
Diesen sprachlich leichtgängigen und inhaltlich dennoch so tiefgehenden Roman habe ich sehr gerne gelesen. Es handelt sich jedoch nicht - wie vielleicht aufgrund des Titels erwartet - nur um eine romantische Geschichte. Der Roman setzt sich vielmehr mit den Gedanken einer jungen Frau über Verantwortung, Schuld, Vergebung und den Umgang eines ganzen Landes mit dem zurückliegenden Kriegsgeschehen auseinander. Der Geschichte liegen teilweise wahre Begebenheiten aus der Familie der Autorin zugrunde, die man der Intensität der Gefühle, die mich in dieser Story erreicht haben, genau anmerkt. Hanna Aden versteht es meisterhaft, einen Spagat aus leichter Geschichte und nachdenklichen Tönen zu vermitteln, die den Inhalt des Romans noch lange in mir nachhallen lassen.
Gerne eine absolute Leseempfehlung, für alle, die sich mal auf eine andere Sichtweise einlassen möchten, aus dem Buch wird jeder seine eigene Botschaft mitnehmen.