Ein Flüchtlingsfräulein im Nachkriegsdeutschland und ihr Weg zum Glück: mitreißend und authentisch.
Nordfriesland 1946: Wie zahlreiche Vertriebene wird auch die junge Lena Buth, die nach ihrer Flucht aus Pommern in Niebüll eine neue Heimat gefunden hat, von den Einheimischen immer noch als »Rucksackdeutsche« argwöhnisch betrachtet. Einzig die Spaziergänge mit ihrem Freund Rainer sind Lenas Lichtblick. Sehnsüchtig wartet sie auf ein deutlicheres Zeichen seiner Zuneigung. Hat seine Zurückhaltung mit den Gerüchten zu tun, die jemand böswillig über Lena streut? Ablenkung erfährt sie durch ihre neue Kollegin Doro, eine lebenslustige Berlinerin, die Lena nach Feierabend die ersten Tanzschritte beibringt und sie mitnimmt in die Jazzkeller der britischen Besatzungssoldaten. Hier genießt Lena, dass es noch mehr im Leben gibt als Entbehrung und harte Arbeit.
Rainer hingegen kommt nicht darüber hinweg, dass sein Schwager während des Krieges als Aufseher in einem Vernichtungslager gearbeitet hat – und dass er damit ungestraft davonzukommen scheint. Als ein Freund von früher nach Niebüll zurückkehrt, wird Rainer vor eine schwere Entscheidung gestellt, die auch seine Beziehung zu Lena aufs Spiel setzt …
Zwischen Aufbruch und Vergangenheit, zwischen Lebenslust und Schuld – ein Schicksal, wie es viele unserer Großeltern erlebt haben, verpackt in einen emotionalen und mitreißenden Roman.
Auch erhältlich: der erste Roman von Hanna Aden -
I love you, Fräulein Lena
Niebüll 1946: Lena und ihre Schwester Margot sind Flüchtlinge und leben jetzt in Schleswig-Holstein. Von den meisten Einheimischen werden sie kritisch beobachtet. Lena arbeitet als Übersetzerin bei den ...
Niebüll 1946: Lena und ihre Schwester Margot sind Flüchtlinge und leben jetzt in Schleswig-Holstein. Von den meisten Einheimischen werden sie kritisch beobachtet. Lena arbeitet als Übersetzerin bei den Briten, Margot geht zur Schule. Es ist kein einfaches Leben, aber mit Lichtblicken. Für Lena sind das die sonntäglichen Spaziergänge mit Rainer und Margot lernt gerne, ihr Lieblingsfach ist Mathematik.
Dieses Buch ist der Nachfolgeband von I love you, Fräulein Lena. Auch ohne diesen Band gelesen zu haben, findet man sich gut in das Geschehen ein. Hanna Aden gelingt es mit einem flüssigen Schreibstil uns in die Zeit nach dem Weltkrieg zu versetzen. Die Verhältnisse müssen neu geordnet werden. Kriegsheimkehrer und Flüchtlinge mit ihren verstörenden Erlebnissen müssen sich zurechtfinden und diese verarbeiten. Von vielen Dingen ist zu wenig da, zu wenig Essen, Wohnraum und vieles mehr. Manches handeln wird von Neid und Missgunst bestimmt. Und dann der Blick in die ungewisse aber hoffentlich bessere Zukunft.
Die Autorin lässt die Protagonisten authentisch agieren. Ich habe gerne die Wege von Lena, Rainer, Erwin, Margot, Doro und allen anderen verfolgt. Gerne möchte ich wissen, ob es Lena gelingt ihren Traum vom Studium zu verwirklichen.
Als sogenannte "Rucksackdeutsche" kam Lena Buth zusammen mit ihrer Schwester Margot in Niebüll an. Auch das sie als Übersetzerin für die britischen Besatzer arbeitet, passt den Einheimischen nur wenig. ...
Als sogenannte "Rucksackdeutsche" kam Lena Buth zusammen mit ihrer Schwester Margot in Niebüll an. Auch das sie als Übersetzerin für die britischen Besatzer arbeitet, passt den Einheimischen nur wenig.
Viele Freunde hat sie auch noch fast einem Jahr noch nicht. Treu an ihrer Seite ist jedoch ihr Freund Rainer. Mit ihm unternimmt sie auch weiterhin lange Spaziergänge und führt intensive Gespräche. Doch der nächste Schritt fehlt, beide führen eher ein freundschaftliches Verhältnis. Bildet sich Lena die Zuneigung von Rainer doch nur ein?
Ablenkung verschafft Lena ihre neue Kollegin Doro. In ihr findet sie eine wahre Freundin. Doro entführt Lena öfter in sämtliche Jazzkeller und Lena findet immer mehr gefallen am Tanzen.
Doch kann die Freundschaft der beiden Frauen über das Gerede der Einheimischen hinweghelfen? Werden die Unwahrheiten, die man über Lena verbreitet dadurch weniger schlimm? Wird man sie irgendwann in Niebüll akzeptieren? Und vor allem: wie geht es mit Rainer weiter?
Band zwei einer netten Reihe rund um die Pastorentochter Lena. Wurden wir im ersten Band beim Ankommen in Niebüll mitgenommen, so erleben wir im zweiten Teil, wie hart das Leben als Flüchtling ist. Auch wenn es für die meisten Menschen schlimm ist, ist die Situation für die "Heimatlosen" wohl noch viel schlimmer.
Für mich eine sehr schöne, spannende Geschichte. Auch der zweite Band hat mich überzeugt. Der Schreibstil ist klasse und die Seiten fliegen nur so.
Der Krieg ist natürlich bei jedem noch fest im Kopf, die Erinnerungen und vor allem die schrecklichen Erlebnisse lassen sich nicht so einfach verdrängen. Jeder versucht so gut es geht weiter zu machen ...
Der Krieg ist natürlich bei jedem noch fest im Kopf, die Erinnerungen und vor allem die schrecklichen Erlebnisse lassen sich nicht so einfach verdrängen. Jeder versucht so gut es geht weiter zu machen und vor allem um die Familie zu kämpfen und die Hoffnung auf eine gute Zukunft nicht zu vergessen. Lena hat es nicht leicht in Niebüll. Sie versucht alles um sich und ihrer Schwester ein neues Leben aufzubauen und da ist natürlich noch Rainer. Das Hoffen und Bangen auf mehr belastet sie sehr. In dieser Zeit haben es die jungen Frauen sehr schwer gehabt, noch dazu ganz alleine. Dazu bekommt Lena es immer deutlicher zu spüren, dass sie nicht erwünscht ist, denn nicht alle wollen den Flüchtlingen helfen ...
Endlich ging es weiter mit der Geschichte von Lena. Ich war schon sehr gespannt auf den 2. Band und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und sehr flüssig. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und die Geschichte wurde immer abwechselnd von den Protagonisten erzählt. Die Geschichte brachte mich an einigen Stellen sehr zum Nachdenken, dazu bleibt die Spannung gut bestehen und man muss unbedingt weiter zu lesen um zu erfahren wie es für Lena und Rainer weitergeht. Die Autorin hat es geschafft eine eindrucksvolle und sehr tiefgründige Geschichte zu schreiben und so beschäftigen wir uns mit sehr ernsten Gründen auch die Gefühle kommen nicht zu kurz.
Die Geschichte hat mich voll überzeugt, sehr berührend und mitfühlend und die sehr ans Herz geht.
Ich wusste nicht, dass es sich um die Fortsetzung von „I love you, Fräulein Lena“ handelt, habe aber mit der Handlung keine Probleme gehabt. Trotzdem hätte ich Lena und einige andere Personen auch gerne ...
Ich wusste nicht, dass es sich um die Fortsetzung von „I love you, Fräulein Lena“ handelt, habe aber mit der Handlung keine Probleme gehabt. Trotzdem hätte ich Lena und einige andere Personen auch gerne bei ihrer Flucht aus Pommern begleitet. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1946 und Lena und ihre jüngere Schwester leben nun in Niebüll. Obwohl Lena sich korrekt verhält und einer Arbeit nachgeht, wird sie misstrauisch beäugt. Zusätzlich erschweren ihr geschickt gestreute Gerüchte das Leben.
Das Leben direkt nach dem Krieg ist für alle schwer. Es fehlt an Nahrungsmittel und der Wohnraum ist knapp. Besonders leiden die Flüchtlinge, denen so gut wie nichts geblieben ist und die zudem nicht willkommen sind. Auch die Kriegsheimkehrer haben ihr Päckchen zu tragen, sind teilweise versehrt und haben mit ihren Erinnerungen zu kämpfen.
Man möchte die Vergangenheit vergessen und nach vorne schauen. Gerichtsprozesse erinnern an die Gräueltaten und sorgen für Schuldgefühle und Scham. Und dann gibt es noch Menschen, die sich reinwaschen und ihre Taten leugnen. Wir treffen aber auch auf Nächstenliebe, Freundschaft und Liebe. All diese Menschen hat Hanna Aden in ihrer Geschichte berücksichtigt und unterschiedliche Charaktere erschaffen. Für mich wirkten die Protagonisten realistisch und die Nachkriegszeit realistisch dargestellt. Manchmal war ich im Zwiespalt, konnte ich die Handlung der Personen emotional doch nachvollziehen, auch wenn sie nicht dem geltenden Recht entsprach.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn es weniger Wohlfühlroman war als ich erwartet hatte.
Lena lebt nun schon eine Weile in ihrer neuen Heimat Niebüll, wird als Flüchtling jedoch argwöhnisch betrachtet. Um sich den Traum eines Medizinstudiums finanzieren zu können, arbeitet sie nicht nur als ...
Lena lebt nun schon eine Weile in ihrer neuen Heimat Niebüll, wird als Flüchtling jedoch argwöhnisch betrachtet. Um sich den Traum eines Medizinstudiums finanzieren zu können, arbeitet sie nicht nur als Übersetzerin für die britischen Besatzer, sondern auch als Wäscherin in verschiedenen Haushalten. Mit ihrem Freund Rainer, der als Versehrter aus Russland zurückkehrt ist und die Lasten des Krieges auf sich trägt, genießt sie die regelmäßigen Spaziergänge. Durch seine Zurückhaltung verunsichert er sie und dann sind da auch noch die bösen Gerüchte, die seine ehemalige Verlobte Gisela über Lena streut.
Treue Ratgeberin und Freundin wird ihr die neue Kollegin Doro aus Berlin, die Lena zum Tanzen verführt. Doch wirklich frei kann sich Lena trotz manch ausgelassener Stunden nicht fühlen, nachdem Rainer einem traumatisierten Kriegsheimkehrer ihr Geheimnis verraten hat.
"Lass uns tanzen, Fräulein Lena" ist die Fortsetzung des Romans "I love you, Fräulein Lena", in welchem die Flucht der neunzehnjährigen Lena aus Pommern und ihre Ankunft im nordfriesischen Pommern erzählt wird.
Zum Verständnis ist es empfehlenswert, den Vorgängerroman gelesen zu haben, auch wenn wichtige Details des ersten Romans wiederholt und erklärt werden. Da jedoch ein Schlüsselerlebnis eine zentrale oder sogar DIE entscheidende Rolle in "Lass uns tanzen, Fräulein Lena" spielt, ist es von Vorteil mit den Hintergründen und den Hauptfiguren vertraut zu sein.
Der Roman handelt von Schuld, Verrat und den seelischen und körperlichen Folgen des Krieges. Auch wenn der Roman mit dem unbeschwerten Titel "Lass uns tanzen, Fräulein Lena" fröhlich und hoffnungsvoll anmutet, ist die Geschichte über weite Teile schwermütig und von den Problemen der Charaktere beschwert.
Lena wird als "Rucksackdeutsche" ausgegrenzt und muss sich gegen gemeine Gerüchte wehren. Zudem ist sie unsicher darüber, was Rainer für sie fühlt. Rainer möchte nicht nur als "Krüppel" betrachtet werden und kommt nicht darüber hinweg, was Lena ihm im Vertrauen über seinen Schwager erzählt hat. Erwin hat Treblinka überlebt und ist schwer traumatisiert. Er hat Rache geschworen und möchte Nazis wie Rainers Schwager unschädlich machen. Gisela leidet unter den bösen Worten ihrer Mutter und befürchtet nach Rainers Entlobung als alte Jungfer zu enden und ewig für ihre Mutter da sein zu müssen. Die Schuld dafür gibt sie Lena, die Rainer schöne Augen macht.
Die Geschichte wird wechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man die Gefühle der Hauptfiguren und das, was sie antreibt, gut nachempfinden kann. Allerdings drehen sich viele Gedanken im Kreis, so dass die Geschichte lange Zeit auf der Stelle tritt. Selbst einzelne Tanzepisoden oder die eigentlich freudige Rückkehr von Lenas Mutter und Schwester aus dem dänischen Flüchtlingslager sorgen dabei kaum für Abwechslung. Trotz der Aussicht auf demokratische Wahlen erfährt man nur wenige Details über das Leben in einer von fremden Mächten besetzten Stadt und das obwohl Lena für die Briten arbeitet. Der Rahmen der Handlung ist zugunsten der ewigen Grübeleien der Figuren wenig ausgeschmückt.
Auch die Liebesgeschichte von Lena und Rainer hätte etwas euphorischer sein dürfen. Die Gefühle der beiden sind eher auf Sparflamme und ihre Liebe sehr kameradschaftlich.
Am Ende wird es nach einem gleichförmig ruhigen Verlauf dramatisch, aber sehr abenteuerlich und da konnte ich auch manches Verhalten der Charaktere nicht mehr ganz nachvollziehen, die plötzlich eine Wendung in eine andere Richtung machten. Auch ist schade, dass die quirlige Doro als neue Freundin von Lena nur eine Randfigur blieb.
Anders als gedacht, ist die Fortsetzung von "I love you, Fräulein Lena" stark von Altlasten geprägt und weniger schwungvoll und von einem Antrieb des Wiederaufbaus und Neuanfangs geprägt. Die Geschichte liest sich leicht, hat aber weitaus weniger Charme als der erste Teil und bis auf die Bloßstellung eines Charakters für mich keinen entscheidenden Mehrwert.