Cover-Bild Wir träumten vom Sommer
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 27.07.2023
  • ISBN: 9783471360569
Heidi Rehn

Wir träumten vom Sommer

Roman

Der Sommer der Wahrheit – und der Entscheidung

Für Amrei wird ein Traum wahr. Als Hostess darf sie hautnah bei den Olympischen Spielen 1972 dabei sein. Dafür muss sie jedoch ihren Auslandsaufenthalt abbrechen und nach München zurückkehren, die Stadt, in der sie während der Studentenproteste 1968 kühne Träume für die Zukunft gesponnen hat. Hin- und hergerissen zwischen zwei Männern, dem Kunststudenten David und dem Polizisten Wastl, ist sie damals überstürzt nach Paris geflohen. Vor der Kulisse der Olympischen Spiele hat sich ihre frühere Heimat entscheidend verändert. Sogar die einstigen Rivalen David und Wastl sind inzwischen beste Freunde geworden. Doch die Idylle trügt. Das Attentat bei den Spielen reißt alte Gräben wieder auf, und Amrei gerät unfreiwillig in den Konflikt zwischen der Polizei und ihren revolutionär gesinnten Freunden ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Olympiade in München

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Als Amrei nach drei Jahren wieder nach München zurückkehrt, bei ihrer Großtante Annamirl einzieht und ihr Studium wieder aufnimmt, möchte sie eigentlich nicht gleich wieder ihre alten Freunde wiedersehen. ...

Als Amrei nach drei Jahren wieder nach München zurückkehrt, bei ihrer Großtante Annamirl einzieht und ihr Studium wieder aufnimmt, möchte sie eigentlich nicht gleich wieder ihre alten Freunde wiedersehen. Denn als sie 1969 die Stadt verlassen hat war sie hin und her gerissen zwischen David und Wastl und auch jetzt, nach dem Wiedersehen ist sie sich nicht klar, was sie im Bezug auf die beiden fühlt.

Vieles ist noch so wie es war als sie gegangen ist und doch hat sich auch viel verändert, vor allem die Freunde. Waren damals alle gegen die olympischen Spiele in München sind jetzt alle gespannt auf die heiteren Spiele. Und sowohl Amrei als auch David und Wastl werden im Umfeld der Spiele arbeiten. Als dann das Attentat passiert kippt die Stimmung nicht nur in München, auch in der Freundesgruppe.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, einmal 1968 und dann 1972. So werden nach und nach die Ereignisse der Vergangenheit mit denen in der Gegenwart zusammengebracht und manche Verhaltensweisen klären sich so peu á peu. Einerseits hat mir das gut gefallen, gegen Ende des Buches während des Attentats fand ich den Sprung in die Vergangenheit dann eher störend, da war es im neueren Zeit Teil einfach zu spannend. Allerdings laufen hier dann auch einige Dinge zusammen daher war der Wechsel an der Stelle auch einfach nötig. Ein bisschen hat mir auch der rote Faden gefehlt, wie sich alles zusammenfügt wird wirklich erst am Ende des Buches ganz klar. Es werden dann aber auch alle offenen Fragen beantwortet. Gut gefallen hat mir, wie das Attentat in die Handlung eingebaut wurde. Hier fand ich den persönlichen Bezug von Amrei und Wastl gelungen eingebunden.

Alles in allem war es ein schönes Buch, das mich in meine Heimatstadt ins Jahr meiner Geburt zurückgeführt hat. Ich habe vieles wiedererkannt und die Handlungsorte vor Augen gehabt. Es erstaunt mich immer wieder wie sehr die damaligen Studentenproteste und die Reaktionen der Bevölkerung dazu an die heutigen Klimaaktionen erinnern. Auch damals herrschte teilweise eine aggressive Stimmung gegen friedliche Demonstranten, bis diese sich irgendwann radikalisierten.

Wer Die Buchhandlung in der Amalienstraße gelesen hat, wird Elly wieder treffen, sie ist Davids Großmutter. So erfahren wir auch grob, wie ihr Leben bis dahin verlaufen ist.

Ich kann das Buch nur empfehlen, ich fand es schön zu lesen und habe mich ins München meiner Kinderjahre zurück versetzt gefühlt.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Studentenrevolution und Olympische Spiele

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Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Heidi Rehn, verfolge ich diese Autorin doch schon seit einigen Jahren und sie konnte mich immer wieder mit ihren Büchern überzeugen.
„Wir träumten vom Sommer“ ...

Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Heidi Rehn, verfolge ich diese Autorin doch schon seit einigen Jahren und sie konnte mich immer wieder mit ihren Büchern überzeugen.
„Wir träumten vom Sommer“ spielt in München, ihrem aktuellen Wohnort, wo sie auch Romanspaziergänge anbietet. Der Roman wird auf zwei Zeitebenen aus der Sicht der jungen Amrei erzählt. Wir befinden uns einmal im Jahr 1967 und danach wieder sowie im Jahr 1972.
Rückblickend wird erzählt, was Amrei damals dazu bewogen hat die Stadt zu verlassen, es wird von den studentischen Aufständen berichtet und was sich gesellschaftlich alles verändert hat. Der Erzählstrang welcher 1972 spielt ist der wesentlich kürzere und die Olympischen Spiele nehmen nur einen kleinen Teil des Romans ein. Ich weiß nicht, ob es die Absicht der Autorin war oder ein falsch gewählter Klappentext des Verlages. Ich hätte sehr gerne viel mehr über die Olympischen Spiele erfahren, klar sind die 68 auch eine spannende Zeit, aber dieses Thema hätte mich noch mehr gereizt. Insgesamt finde ich den Klappentext nicht sehr gelungen, da kaum etwas Unvorhergesehenes passiert, denn die wichtigsten Details werden bereits verraten.
Dreh- und Angelpunkt des Romans ist Amreis Leben. Ihre Tante Annamirl mochte ich sehr, hinzu kommen noch die sechs Freunde von Amrei.
Der Roman ist zudem noch mit einigen Zeitsprüngen versehen, sodass das Geschehen sehr dicht ist. Der Schreibstil der Autorin ist dem Milieu und der Zeit angepasst, zudem fließen einige bayrische Ausdrücke mit ein. Die Autorin wählt größtenteils schöne Bilder und beschreibt viele Szenen sehr liebevoll.
Ein Roman für alle die gerne mehr über die 68-Revolution und das studentische Leben zu der Zeit erfahren möchten. Mir persönlich war es zu wenig Olympia, ich hätte mir hier eine ausgewogenere Themenverteilung gewünscht. Was ich allerdings sehr schön fand, war der Turn zu dem Roman „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“, dies ist der Autorin gut gelungen. Im informativen Nachwort werden Interessierte noch einmal über die Fakten aufgeklärt.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Anders als vorgestellt

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Ich wurde ins Jahr 1972 katapultiert...


- Wir träumten vom Sommer -

erschien am 27.Juli 2023 im List Verlag.

Es ist das neueste Buch der Schriftstellerin Heidi Rehn.
H. Rehn wurde 1966 ...

Ich wurde ins Jahr 1972 katapultiert...


- Wir träumten vom Sommer -

erschien am 27.Juli 2023 im List Verlag.

Es ist das neueste Buch der Schriftstellerin Heidi Rehn.
H. Rehn wurde 1966 in Koblenz/Rhein geboren. Später studierte sie Germanistik, Geschichte, Kommunikationswissenschaften sowie BWL an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Heute lebt und arbeitet sie in München.


Zum Inhalt:
Die Handlung:
Amrei, eine junge Frau, die schon einiges erlebt hat. Nachdem Ihre Pläne sich nicht so ungesetzt werden konnten, wie sie es sich gewünscht hatte, verließ sie 1968 Deutschland & ging nach Paris.
Nun wird ein Traum für sie wahr. Sie kann als Hostess bei den Olympischen Spielen 1972 mitarbeiten.
Natürlich muss sie hierfür nach München zurückkehren. Und, nicht nur das.
Amrei muss feststellen, dass sich viel geändert hat und sogar aus vormaligen Kontrahenten, Freunde wurden.

Das Cover hat mich mit seinem Farbspiel und in seiner Gestaltung an die 70er Jahre erinnernde Titelbild, in seinen Bann gezogen.
Das Thema fand ich auch unglaublich spannend und konnte es kaum erwarten, dieses Buch in den Händen zu halten.

Mein persönlicher Eindruck
Für mich war das der erste Roman, den ich von dieser Autorin gelesen habe.

Erzählstil:
Das Buch liest sich gut. Bei einigen Abschnitten musste ich mich jedoch sehr konzentrieren. Da die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt wird. Das führte bei mir zu kleinen Irritationen, da die Abschnitte in ihrer Einordnung für mich nicht sofort zuordbar waren.
Personen:
Die Charaktere wurden gut gezeichnet und kontinuierlich weiterentwickelt.
Der Schwerpunkt dieses Romans liegt eher bei den handelnden Personen und nicht so sehr auf den geschichtlich, relevanten Details.
In einigen Abschnitten wiederholen sich die Informationen und dadurch verringerte sich mein empfundener Lesefluss und Tempo.

Zusammenfassung:
Insgesamt war das Buch sehr gut lesbar.
Leider wurde meine Erwartung, mehr von den Olympischen Spielen und den Unruhen als Schwerpunkt der Story wiederzufinden, enttäuscht.
Die Interaktionen der Charaktere wurden gut wiedergegeben waren jedoch mitunter repetitiv.
Ich würde das Buch eher dem Sozialroman - Genre zuordnen und nicht dem Historische Bücher - Gerne.
Für mich war die getroffene Zuordnung irreführend und somit Auslöser meiner Enttäuschung.

Fazit:
Ich habe das Buch wirklich gern gelesen.
Die kleinen o.g. Minuspunkte haben das Gesamterlebnis nur zu einem geringen Teil negativ beeinflusst.

Ich gebe sehr gute 4 Lesesterne & verbinde diese mit einer Leseempfehlung an all' jene, die gern auf ihre Erlebnisse in der Zeitspanne zurückdenken und in eben diese Erinnerungen eintauchen möchten.

Verlag: List
ISDN: 9783471360569
Formate: Gebundene Ausgabe und elektr. Format



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Veröffentlicht am 10.08.2023

Studentenjahre

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Heidi Rehn ist eine Schriftstellerin, die ich schon oft gelesen habe. In dem Buch Wir träumen vom Sommer, wechseln die Zeiten von 1968 zu 1972 und das Geschehen findet in München statt. Der Wechsel ist ...



Heidi Rehn ist eine Schriftstellerin, die ich schon oft gelesen habe. In dem Buch Wir träumen vom Sommer, wechseln die Zeiten von 1968 zu 1972 und das Geschehen findet in München statt. Der Wechsel ist manchmal nicht so schnell zu merken, das ich überlegen musste, wo ich gerade bin. Es war die Zeit der Studentendemonstrationen und der freien Leibe. Das hat die Autorin perfekt hinbekommen. So war die Zeit.
Die Protagonistin Amrei wird Hostess im Olympiadorf. Dass das Attentat nicht so ausgeschmückt wurde, fand ich gut. Da hätte ich durch den Klappentext Angst, das es zu dicht kommt.  Man erfuhr mehr von den Emotionen der Bevölkerung, das hat mir gefallen.
Heidi Rehn ist eine erfahrene Schreiberin, deren Stil mir zusagt. Dieser Roman war durch die Themen teilweise etwas getragen aber doch interessant.
Es ist ein gutes Buch, das lesenswert ist.

Veröffentlicht am 07.08.2023

Ein Buch das bildet, eine Geschichte die fasziniert

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Das Studentenleben in den späten 1960er-Jahren in München. Der tägliche Wahnsinn zwischen den Studentenprotesten an den Universitäten und dem Umbruch in der Stadt aufgrund der bevorstehenden Olympischen ...

Das Studentenleben in den späten 1960er-Jahren in München. Der tägliche Wahnsinn zwischen den Studentenprotesten an den Universitäten und dem Umbruch in der Stadt aufgrund der bevorstehenden Olympischen Spiele 1972.
Genau dieser Wahnsinn ist für die junge Amrei in dem neuen Roman „Wir träumten vom Sommer“ von der Autorin Heidi Rehn, am 27. Juli 2023 beim „List Hardcover“-Verlag erschienen, Realität.

Amrei zieht es 1967 von ihrem Heimatort Eggling in der Oberpfalz in das „Millionendorf“ München, um an der Ludwig-Maximilians-Universität zu studieren. Die in der Familie als merkwürdig beschriebene Großtante Annamirl nimmt sie bei sich auf und schon stürzt sich das Landei in das anfangs typische Studentenleben. Amrei lernt noch am ersten Tag ihre Freunde kennen und findet schnell Anschluss, auch wenn die Großstadt sehr gewöhnungsbedürftig ist. München ist eine gigantische Baustelle. Straßen werden verlegt, U-Bahnen gebaut, das Olympiadorf mit den großen, auffälligen Wohnkomplexen wird hochgezogen, der Olympiapark mit den Stadien, Hallen und dem Olympiaturm entsteht. Die gesamte Stadt ist im Umbruch und soll dadurch moderner werden.
So ganz können Amrei und ihre Freunde wie Biggi, Chris und Gaby das nicht glauben. Trotz des Wandels stürzen sie sich ins Nachtleben und auch die Liebe lässt nicht lange auf sich warten. Der Kunststudent David hat es ihr angetan. Sie verbringen viel Zeit miteinander, bis sich die Studentenbewegungen in München schnell zum Mittelpunkt vieler Studenten entwickelt. Auch David hat viele Projekte entworfen, um für die politischen Belange zu kämpfen. Bei den Osterunruhen 1968 lernt Amrei den Polizisten Wastl kennen und schon ist das Liebeschaos perfekt. Die Geschichte spielt nicht nur in der Zeitlinie 1967 bis 1969, sondern auch kurz vor den Olympischen Spielen 1972. Nach Jahren im Ausland kehrt Amrei wieder nach München zurück, da sie dort als Hostess während des knapp zweiwöchigen Events arbeiten darf. Kaum zu glauben, was sich alles verändert hat und durch ein fürchterliches Ereignis für immer in den Köpfen der Menschen auf der ganzen Welt bleiben wird.

Zugegeben, ich habe das Cover von „Wir träumten vom Sommer“ gesehen und war gleich Feuer und Flamme. Denn alleine das Bild von den beiden lachenden Menschen vor dem Hintergrund des Olympiaparks in München hat mich gleich angesprochen. Ich bin seit Jahren von diesem besonderen Ort in München begeistert. Ich weiß nicht, was mich daran genau fasziniert. Ich denke es ist die Atmosphäre, dass dort etwas großartiges und zeitgleich grausames geschehen ist. Das jahrelang so vieles in einem gigantischen Ausmaß erbaut und umgebaut wurde…für ein internationales Sportevent, welches gerade mal etwas über zwei Wochen dauerte. Verrückt eigentlich. Wenn man so durch den Park spaziert, fühle ich jedes Mal diese Aufregung. Auch wenn ich aus Schleswig-Holstein komme und nicht oft in München bin, würde ich schon sagen, dass es einer meiner Lieblingsplätze ist.
Das zweite große Thema ist die Studentenbewegung der 68er-Jahre. Ein Thema, von dem ich mal gehört habe, aber tatsächlich nicht wusste, worum es geht oder wie das ganze so gelebt wurde. Ich persönlich finde es gut, wenn man für das einsteht, an das man glaubt. Aber manche Studenten waren schon so krass in der Materie, dass die Eskalation irgendwann wohl unausweichlich war. Auch wenn man für das vermeintlich „Gute“ kämpft, kann man sich auch damit radikalisieren.
Heidi Rehn hat mit ihrem Schreibstil die Stimmung sehr gut eingefangen. Vor allem die detaillierten und genauen Beschreibungen der Veränderungen in München selber oder auch der Wandel von manchen Charakteren bringt diese wichtige Geschichte perfekt rüber und macht sie sehr glaubhaft und realistisch. Ich als Leserin stehe neben Amrei in der Disco, höre bei der Vorlesung zu oder sitze gebannt voller Angst vor dem Fernseher, als das Attentat auf die israelischen Sportler stattfindet und quasi live übertragen wird. Ich kann mich selber nicht entscheiden, ob ich den freiheitsliebenden David mehr mag, als den vernünftigen Wastl oder andersherum. Was mir auch gut gefällt, ist der Gebrauch der bairischen „Sprache“ von der älteren Generation und das Nennen von Liedern aus der damaligen Zeit. Halt das was früher in den Clubs so gespielt wurde. So bringt es den Lesenden den Ort und die Zeit noch näher.
Wenn ich etwas nennen sollte, was nicht ganz so zu mir persönlich gepasst hat, dann sind es die Zeitsprünge in dem Buch. Es wird zwischen damals und heute geswitcht. Das hat mich dann teilweise während des Lesens irritiert, da ich dann manchmal nicht mehr wusste, ob eine Situation damals passiert ist oder nach Amreis Wiederkehr.
Zusammenfassend hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich vergebe 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Hier kann ich sagen, dass mich dieses Buch gebildet hat. :)

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