Lesenswert und melancholisch
Eine Novelle, kurz und ein wenig an Andersens Märchen "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" erinnernd. Allerdings in der Gegenwart handelnd, mit drei modernen Weisen, die einander nicht kennen, Ronja ist ...
Eine Novelle, kurz und ein wenig an Andersens Märchen "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" erinnernd. Allerdings in der Gegenwart handelnd, mit drei modernen Weisen, die einander nicht kennen, Ronja ist zehn Jahre alt und ihre Schwester Melissa um die sechzehn Jahre alt. Sie haben nur noch ihren Vater, der oft arbeitslos ist, weil er säuft. Ein netter Vater, aber der Alkohol und seine Freundin Sonja haben ihn fester im Griff als die Sorge um seine Töchter. Denen hängt die Angst vor dem Jugendamt im Nacken, denn sie wollen trotz allem lieber bei ihrem Vater bleiben. Eines Tages bekommt der Vater Auftrieb und einen Job auf dem Weihnachtsbaummarkt. Aber der Alkohol... so übernimmt Melissa seine Arbeit und Ronja läuft irgendwie mit.
Beide Schwestern sind sehr tough. Beide sorgen sich um ihren Vater und sein Auskommen, sind sehr reif. Ronja träumt viel und unterhält sich mit dem Hausmeister der Schule, einer der Weisen. Dann lernt sie ihren älteren Nachbarn kennen, der sich auch kümmert Die Enttäuschung und die Liebe zu ihrem Vater zieht sich durch. Die Novelle ist melancholisch und aufmuntert zugleich, was vor allem an der Figur von Ronja liegt. Auf jeden Fall eine lesenswerte Geschichte.