Cover-Bild Singe ich, tanzen die Berge
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Trabanten Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 01.03.2022
  • ISBN: 9783986970000
Irene Solà

Singe ich, tanzen die Berge

Petra Zickmann (Übersetzer)

Gewitterwolken schürfen über den Rücken der Pyrenäen und ein Blitz erschlägt den dichtenden Bauern Domènec, dessen junge Frau Sió mit ihrem Schwiegervater und ihren Kindern allein zurückbleibt. Doch das Leben geht weiter. Teilnahmslos beobachten die Berge das Werden und Vergehen derer, die dort leben. Die junge katalanische Schriftstellerin Irene Solà, die für diesen Roman 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, erschafft und belebt eine vielstimmige und poetische Welt, erzählt durch starke Frauen und mystische Stimmen von Großeltern, Eltern, Kindern, Tieren, Geistern, dem Wald und den Wolken. Sie alle bilden diese Geschichten, die auf eine schöne und magische, aber auch tragische Art und Weise miteinander verbunden sind. Alle vereint im Kreislauf von Geburt, Leben und Tod. Solà erzählt die Geschichte der Berge, die die Erinnerung an Jahrhunderte, an geologische Epochen, politische Konflikte und die Verbindung mit der Natur umfasst.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2022

Mensch und Natur in den Pyrenäen

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Ein Gewitter in den Bergen kann tödlich enden, das musste Bauer Domènec am eigenen Leib erfahren – doch für die Hinterbliebenen geht das Leben weiter, mal beschwerlich, mal besinnlich und oft auch gelöst ...

Ein Gewitter in den Bergen kann tödlich enden, das musste Bauer Domènec am eigenen Leib erfahren – doch für die Hinterbliebenen geht das Leben weiter, mal beschwerlich, mal besinnlich und oft auch gelöst und heiter. Die Natur fordert von jedem ihren Tribut, darüber können die Berge, die Wolken, der Wind und die Tiere ein Lied singen – und die Verstorbenen und die Geister des Waldes erzählen dazu ihre magischen Geschichten.

Ein verwirrendes Kaleidoskop mystischer Begebenheiten und rätselhafter Rückblicke macht den Leser in vielen kurzen Kapiteln mit der Familie und den Freunden des toten Domènec bekannt. Sie alle leben in einem kleinen Dorf in den Pyrenäen, nahe der französischen Grenze, wo das Leben beschwerlich ist und die Natur noch die Vorherrschaft hat. Oft schweifen die Gedanken ab, berichten von Hexenverbrennung im 17. Jhdt., vom spanischen Bürgerkrieg oder gar in einer Bildergeschichte von der Entstehung der Pyrenäen.

„Singe ich, tanzen die Berge“ ist der zweite Roman der jungen katalanischen Autorin Irene Solà, der 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde.

Fazit: Ein sehr poetisches Buch in einer experimentellen Sprache, in vielen kurzen Episoden, deren Sinn und Zusammenhang sich nur ganz allmählich erschließt.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Willkommen in der Welt der Pyrenäen

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Ein aussergewöhnlicher und poetischer Roman, der einen Bogen spannt über mehrere Jahrzehnte, in denen die Bewohner eines Dorfes in den Pyrenäen ebenso zu Wort kommen wie katalanische Legenden und die Natur ...

Ein aussergewöhnlicher und poetischer Roman, der einen Bogen spannt über mehrere Jahrzehnte, in denen die Bewohner eines Dorfes in den Pyrenäen ebenso zu Wort kommen wie katalanische Legenden und die Natur selbst.
Fixpunkt ist im Roman ein kleines Dorf in der Pyrenäen samt Umgebung. Nach und nach bringt die Autorin einige Bewohnerinnen und Bewohner samt ihrer Vorfahren und Nachkommen in Verbindung mit früheren Bewohnern aus der Zeit der Hexenverfolgung, dem Bürgerkrieg oder mit legendären Wesen und Geistern, welche in dieser Gegend vorkommen bzw. vorkommen könnten. Dabei spannt sie den Bogen immer weiter, nur um zum Schluss einen von mehreren möglichen Kreisen zu schließen. Aussergewöhnlich ist, dass die Autorin auch die Natur selbst zu Wort kommen lässt, Tiere, Pflanzen, Naturgewalten. Manche dieser Kapitel fand ich faszinierend, relativierten sie doch das Leben der Menschen. Manche Kapitel aus der Welt neben den Menschen hingegen empfand ich als zu sehr vermenschlicht, diese konnten mich nicht überzeugen. Besonders im letzten Drittel schwand mir der Zauber beim Lesen zu sehr, wobei mir die Aussage am Schluss sowie deren sinnbildliche Darstellung wiederum recht gut gefielen.
Das Buch gleicht ein wenig einem Lese-Experiment, auf welches man sich einlassen muss. Der Stil ist poetisch, so manches wird eher indirekt oder abstrakt als direkt ausgedrückt, vieles lädt zum Nachdenken oder Weiterdenken ein. Definitiv kein Mainstream, sondern die Autorin beschreitet ihren eigenen, kreativen Weg. Ein Werk zum darin eintauchen, träumen und Gedanken schweifen lassen.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Bei mir tanzten keine Berge, vielmehr blieben diese in meinen Augen stumm

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Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass das Cover dieses Buches wirklich super schön gestaltet ist und auch die Thematik des Buches ist einmalig und höchst interessant und dennoch, mich konnte ...



Meine Meinung:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass das Cover dieses Buches wirklich super schön gestaltet ist und auch die Thematik des Buches ist einmalig und höchst interessant und dennoch, mich konnte es leider so gar nicht überzeugen.

Irene Solà verfolgt zu nächst eine höchst spannende literarische Komposition und scheint jeden Winkel der Kreativität und Poesie auszuschöpfen. Denn im Zentrum dieser Geschichte, so könnte man zunächst meinen steht ein kleines Dorf und eine Bauernfamilie, die bereits zu Anfang sehr vom Schicksal gebeutelt wurde. Doch umso weiter der Leser liest, umso mehr muss er merken, dass dies nicht das Hauptziel dieser Geschichte ist.

Im Mittelpunkt steht keine Handlung, kein Charakter im klassischen Sinne, sondern die Natur. In einzelnen Kapiteln, die den Hauptteil des Buches ausmachen, wird uns aus der Sichtweise von Bergen, Rehen und vielem mehr das Dasein und der Blickwinkel der Natur geschildert, was zunächst sehr spannend klingt, funktionierte für mich leider so gar nicht.

Zwar ist der Schreibstil der Autorin über weite Strecken wirklich poetisch, aber dann gibt es so viele Stellen, die sprachlich vielzu roh und undifferenziert, fast schon lieblos erscheinen. Ob dies ein Problem der Übersetzung ist, oder auch im Original besteht, kann ich nicht sagen.

Doch dieser Umstand allein, war nicht das, was mich eigentlich störte, sondern das, dass die Natur vermenschlicht wurde. Es gab so viele Passagen, in denen die Natur dargestellt wurde, eine Identität oder Gedankengut gegeben wurde, die eins zu eins einem Menschen entsprach und dies funktionierte für mich eben nicht. Wenn sich eine Autorin entscheidet, die Natur als Sprachrohr zu benutzen, dass muss dies differenzierter und ausgeklügelter gemacht sein.

Denn am Schluss des Lesens blieb in mir eine leere und fragte mich, wieso habe ich dieses Buch gelesen, welchen Mehrwert gab es mir. Außerhalb der oft poetischen Sprache, konnte ich wenige erhellende Momente erleben. Leider!

Mein Fazit:
Dieses Buch, war definitiv keines, welches mir zusagen konnte. Dennoch gibt es so viele lobende Stimmen, dass dieses Buch vielen Menschen Freude bereiten wird. Nur bei mir tanzten die Berge eben nicht...

Veröffentlicht am 20.04.2022

Die Pyrenäen mit all ihren Stimmen und Sinnen

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Das Buch ist ein Fest – ein Fest der Worte, Bilder, Ideen! Und vor allem ist es ein ganz einzigartiges Kleinod, das Irene Solà in ihrem Schaffensakt der Natur geradezu entrissen hat und nun ihren Lesern ...

Das Buch ist ein Fest – ein Fest der Worte, Bilder, Ideen! Und vor allem ist es ein ganz einzigartiges Kleinod, das Irene Solà in ihrem Schaffensakt der Natur geradezu entrissen hat und nun ihren Lesern und Leserinnen zum Geschenk macht. Ein Geschenk, mit welchen sie diesen so einiges an Hingabe, Bereitschaft und Konzentration abverlangt – und auch das eine oder andere zumutet.
Schier ungewöhnlich sind Ansatz und Erzählperspektiven, welche die junge Autorin für ihre Erzählung wählt, kommt hier doch die Natur selbst mit all ihren menschlichen und nicht-menschlichen und auch „dinglichen“ Bewohnern und Bewohnerinnen zu Wort, um gemeinsam eine große Geschichte zu erzählen. Es ist die Geschichte der Pyrenäen selbst, konzentriert und exemplarisch fokussiert auf ein kleines Dorf in eben diesen Bergen.
Alle finden sie hierfür Gehör: die Menschen und ihre Geister, Tiere und Pflanzen und Regen und auch die Pyrenäen selbst. Und all diesen Ich-Erzählern und -Erzählerinnen leiht Solà eine ihnen eigene Stimme, ihre eigene Sicht auf die Welt und die Geschehnisse, die sie umgeben. Gleichberechtigt, ob nun Mann oder Frau, Rehbock oder Pilz.
Das ist viel – viel gewollt, viel erwartet, viel umgesetzt. Und ja, es ist auch ein Vergnügen in der Lektüre, aber auch eine Anstrengung, die auf Seiten der Leserschaft erforderlich ist, um möglichst viel zu verstehen und viel zusammenzufügen. Denn gleich Ketten auf einer Schnur reiht sich mit jeder neuen Perspektive, mit jedem weiteren Kapitel Figur an Figur, Puzzlestück an Puzzlestück – und heraus kommt… Ja, was eigentlich? Kunst? Sicherlich! Eine Geschichte, die zu fesseln versteht? Immer wieder. Ein Experiment? Auch das.
Was die Erzählung für mich vor allem ist: ein Ausdruck der schier unbegrenzten Spiel- und Schaffensräume, welche Sprache bietet und Literatur entstehen lässt. Gefällig sollten diese dabei nicht sein, vielmehr vermag Solà es, ihre eigenen Wege zu beschreiten und Bekanntes und Gewohntes konsequent hinter sich zu lassen – um so in Abgrenzung etwas Neuartiges und sehr Individuelles zu erschaffen.

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Eine interessante Herausforderung

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Dieses Buch hat mich vom Cover und dem Klappentext direkt angesprochen, so dass ich neugierig war, was mich hier wohl erwarten würde. Und ich wurde definitiv überrascht. Die Autorin Irene Solà entührt ...

Dieses Buch hat mich vom Cover und dem Klappentext direkt angesprochen, so dass ich neugierig war, was mich hier wohl erwarten würde. Und ich wurde definitiv überrascht. Die Autorin Irene Solà entührt die Leser_innen in die Pyrenären und entwirft ein Labyrinth aus Kurzkapiteln, aus denen sich erst nach und nach ansatzweise ein Gesamtbild bildet. Dabei wechselt sie oft die Zeiten und die Erzählperspektiven, was zu Beginn erst verwirrend erscheint. Inhaltlich geht es um ein Dorf in den Pyrenäen und Ereignisse, die sich vom Mittelalter, über den spanischen Bürgerkrieg, bis in die Jetztzeit vollziehen. Ob nun Geburten, Todesfälle, Naturkatastrophen, Liebschaften oder die Jagd, all diese grundlegenden Erfahrungen werden aus der Perspektive von Menschen, Tieren, den Bergen, oder auch den Hagel geschildert und so verschiebt sich nach und nach die Trennung zwischen der Welt der Menschen und der Flora und Fauna. Die Sprachweise der Autorin ist poetisch, direkt und manchmal auch fäkalisch und fordert dazu auf, viele Stellen mehrfach zu lesen.
Wer dieses Buch lesen möchte, sollte auf jeden Fall viel Zeit mitbringen.

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