Ein atmosphärischer Roman über eine Gräfin auf der Hallig, deren Welt durch den Absturz eines Piloten ins Wanken gerät
Die Begegnung mit einem feindlichen Piloten, der 1944 vor der Hallig Südfall abstürzt, löst in der dort zurückgezogen lebenden, achtzigjährigen »Hallig-Gräfin« verzweiflungsvoll-ambivalente Gefühle aus. Zwischen den beiden entsteht allen Widerständen zum Trotz ein zerbrechliches Band.
Atmosphärisch und voll untergründiger Spannung erzählt Irma Nelles in ihrem späten Romandebüt die Geschichte der historisch verbrieften Gräfin, um die sich heute noch Mythen und Geheimnisse ranken.
Typisch norddeutsch und gleichzeitig ganz besonders. So würde ich diese Geschichte in kurzen Worten beschreiben.
Der Handlungsort ist die Hallig Südfall, hier lebt die achtzigjährige Gräfin Diana zusammen ...
Typisch norddeutsch und gleichzeitig ganz besonders. So würde ich diese Geschichte in kurzen Worten beschreiben.
Der Handlungsort ist die Hallig Südfall, hier lebt die achtzigjährige Gräfin Diana zusammen mit ihrer Haustochter Meta und dem Hausmeister Knut lebt., ihr beschauliches Leben gerät durcheinander als ein englischer Pilot im Watt abstürzt. Doch so beschaulich ist das Leben der Gräfin gar nicht...
Ich war vor allem begeistert das die Halligbewohner untereinander fast nur Platt gesprochen haben, das hat für mich das Buch sehr authentisch und ehrlich gemacht. Allerdings kann ich mir vorstellen das dieser Punkt für alle die kein Platz verstehen etwas schwierig werden könnte.
Ich war besonders von der Gräfin begeistert, diese hat wirklich gelebt und war als Halligbräfin bekannt. Eine starke Frau umgeben von norddeutschen Originalen. Die Geschichte spielt komplett im kleinen Kosmos der Hallig und war dadurch sehr besonders.
Eine in sich ruhende Geschichte, etwas melancholisch und sehr gefühlvoll erzählt. Die 80jährige Gräfin Diana Henriette Adelaide Charlotte von Reventlow-Criminil hat sich schon vor vielen Jahren aus dem ...
Eine in sich ruhende Geschichte, etwas melancholisch und sehr gefühlvoll erzählt. Die 80jährige Gräfin Diana Henriette Adelaide Charlotte von Reventlow-Criminil hat sich schon vor vielen Jahren aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen und bewohnt nun zusammen mit ihrem Hausmeister Maschmann und der Haustochter Meta die Hallig Südfall. Sie kümmert sich um ihre Pferde und arbeitet noch tatkräftig mit. 1944 stürzt ein englischer Pilot mit seiner Maschine auf der Hallig ab und wird von der Gräfin gefunden und gerettet. In ihrem Haus pflegt sie zusammen mit Meta den jungen Mann gesund. Die sechs Tage, die der Pilot auf Südfall verbringt, schildert uns die Autorin sehr lebhaft und eindrucksvoll. Wir lernen die Gräfin näher kennen und Meta verliebt sich in den jungen Mann. Dieser aber weiß nicht, ob die Menschen auf der Hallig Freund oder Feind sind und mißtraut ihnen. Sehr beeindruckend werden die Gespräche der Protagonisten an den langen Abenden geschildert, die Gräfin erinnert sich an ihre Jugendzeit. Maschmanns Plattdeutsch erinnert uns, dass das Buch am Wattenmehr spielt. Die Natur, die Sonnenuntergänge und die lauen Nächte erwecken in uns eine Sehnsucht, dies selbst alles einmal zu erleben. Ich war von dem Buch mehr als beeindruckt und es ist wirklich wunderbar, was die Autorin alles in diesen nicht einmal 200 Seiten untergebracht hat, ohne etwas zu vermissen oder es als zu kurz zu empfinden. Dass es sich bei der Gräfin und deren Leben auf Südfall um eine reelle geschichtliche Person handelt, macht das Ganze noch viel interessanter. Das Cover verführt zum Träumen. Eine einsame Reiterin in der Weite des Wattenmeers und man meint, gleich kommt der Schimmelreiter um die Ecke,
August 1944. Auf der nordfriesischen Hallig Südfall lebt Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil zusammen mit Knut Maschmann, der sich um Haus und Hof kümmert und Meta Olsen, der ...
August 1944. Auf der nordfriesischen Hallig Südfall lebt Diana Henriette Adelaide Charlotte Gräfin von Reventlow-Criminil zusammen mit Knut Maschmann, der sich um Haus und Hof kümmert und Meta Olsen, der jungen Haustochter in einem Landhaus auf einer Warft. Es geht dort recht einfach zu, alle, auch die Gräfin, packen mit an, damit es Mensch und Tier auf der Hallig gut geht.
„Das ihresgleichen sie deshalb für eine exzentrischen, vom Leben enttäuschen Blaustrumpf hielten, störte sie nicht. Im Gegenteil.“ (S.16)
Die adelige Dame unbestimmt hohen Alters hat sich vor langer Zeit für dieses zurückgezogene Leben entschieden und nun ist es ein Ort, an dem sie, Meta und Knut weitestgehend vom Krieg verschont bleiben.
Eines Tages entdeckt Diana auf einer Sandbank ein abgestürztes englisches Flugzeug.
Der Pilot John Philip Gunter sitzt noch im Cockpit, gemeinsam mit Knut bringt Diana den Verunfallten in ihr Haus.
Dort wird er gepflegt, bald geht es ihm besser und es stellt sich die Frage, wie es weitergehen wird.
„Angst vor dem Feind beflügelt die Fantasie“, meinte John daraufhin und fragte sich, wer wem eigentlich weniger geheuer war – er den drei Halligbewohnern oder war es umgekehrt?“ (S.110)
Wer ist Freund, wer Feind, wer Fremder?
„Er ist schließlich unser Feind.“
„Aber nein doch“, sagte Diana. „Er ist ein Fremder! Aber vor einem Engländer müssen wir uns wirklich nicht fürchten.“ (S.32)
Hat Diana mit dieser Aussage recht?
Irma Nelles erzählt gut lesbar und spannend die fiktive Geschichte der Hallig-Gräfin, einer realen historischen Persönlichkeit, um die sich viele Geheimnisse ranken, u.a. die, dass sie im Krieg einen britischen Piloten versteckt haben soll.
Wenn die Autorin von der Hitze und der drückenden Wärme schreibt, dann sieht man die flirrende, dunstige Luft vor sich. Die Beschreibung der Charaktere ist großartig, sei es der wortkarge Maschmann, die fröhliche Meta und erst recht die souveräne Gräfin.
Ganz besonders hat mir gefallen, dass in dem Buch immer wieder plattdeutsch gesprochen wird, wodurch sich Szenen beim Lesen sehr realistisch angefühlt haben.
Die knapp 170 Seiten erzählen von einem Zeitraum von 6 Tagen. Es ist brisant einen Briten zu verstecken, die handelnden Figuren sind sich der Situation bewusst und die Spannung ist zum Greifen nah, auch wenn die Geschichte ruhig und gelassen erzählt wird.
Zwischendurch gibt es immer wieder leichte und schöne Momente, voller Sterne und Mondlicht, ebenso ein bisschen Aberglaube, wie die Erzählung von den Wittfruun.
Ich habe das Buch auch als Hommage an die Menschen in diesem Teil des Landes empfunden.
Es ist keine Geschichte vieler, aber kluger Worte:
„In Zeiten wie diesen, fand er, wurde, egal ob hoch- oder plattdeutsch, ohnehin viel zu viel und viel zu laut gesprochen. Von Leuten, die früher rein gar nichts zu sagen hatten und nun auf einmal das große Wort führten. Mit Wörtern um sich warfen, die kein Mensch hören wollte.“ (S.21)
Ich habe „Die Gräfin“ gerne gelesen, die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ein wunderbares Buch!
„Die Gräfin“ ist das Debüt der Autorin Irma Nelles über die Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil.
Die Handlung umfasst gerade einmal sechs Tage um August 1944.
Der britische Pilot John Philip Gunter ...
„Die Gräfin“ ist das Debüt der Autorin Irma Nelles über die Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil.
Die Handlung umfasst gerade einmal sechs Tage um August 1944.
Der britische Pilot John Philip Gunter erhält den Auftrag den Zustand der deutschen Verteidigungslinien zu erkunden. Über der nordfriesischen Hallig Südfall stürzt er ab und wird von der inzwischen schon 80-jährige Hallig-Gräfin Diana Henriette Adelaide Charlotte von Reventlow-Criminil entdeckt. Sie lebt dort seit über 30 Jahren sehr zurückgezogen mit ihren Angestellten. John bleibt sechs Tage bei ihr, bis es ihm gelingt, unentdeckt nach Dänemark zu entkommen.
Irma Nelles Schreibstil ist dicht, atmosphärisch und wirkt authentisch, da sie viele Personen aus ihrem Roman selbst erlebt hat. Sie berichtet aus unterschiedlichen Perspektiven, dadurch erhält man einen aufschlussreichen Einblick in die Charaktere, erhält aber auch gleichzeitig ein objektives Bild von ihnen. Leider wird vieles nur angedeutet, was dem Leseerlebnis eine geheimnisvolle Atmosphäre verleiht.
Mir hat dieses Stück Zeitgeschichte, dass sich gerade einmal über eine knappe Woche erstreckt, einen interessanten aber auch ungewöhnlichen Einblick in ein ganz außergewöhnliches Leben in einer schwierigen Zeit gegeben.
Die Gräfin ist ein historischer Roman von Irma Nelles. Auf 176 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte eines feindlichen Piloten und einer 80-jährigen Gräfin, die gemeinsam 6 Tage auf der Hallig ...
Die Gräfin ist ein historischer Roman von Irma Nelles. Auf 176 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte eines feindlichen Piloten und einer 80-jährigen Gräfin, die gemeinsam 6 Tage auf der Hallig Südfall verbrachten.
Der Hintergrund der Geschichte spielte sich im August 1944 ab, als sich der Zweite Weltkrieg zuspitzte. In dieser Zeit stürzte ein britischer Pilot namens John Philipp Gunter mit seinem Flugzeug ab und stürzte auf der Hallig Südfall in Nordfriesland. Eine 80-jährige Frau und ihre Diener retteten ihm das Leben. Diese alte Frau ist Hallig Gräfin. Während dieser 6 Tage wurde Johns Vergangenheit und die der Gräfin nach und nach klar.
Das Cover dieses Buches ist poetisch und wirkt geheimnisvoll und romantisch zugleich. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, vor allem die ungeklärten Hinweise im Buch. Für mich ist das ein tolles Leseerlebnis, das sehr interessant ist. Ab und zu taucht ein friesischer Dialekt auf, was die Geschichte noch real und authentisch macht. Die Geschichte verbindet Fakten und Fiktion sehr gut, allerdings ist es schade, dass mir die Geschichte zu kurz ist und ich mehr lesen möchte.