Harry Potter und der Halbblutprinz
Dolores Umbridge ist Geschichte, Dumbledore zurück in Hogwarts, doch die Gefahr ist noch nicht vorrüber. Ganz im Gegenteil: Während Harry in Zaubertränke einen wahren Aufschwung erlebt, nicht zuletzt weil er ein Schulbuch des Halbblutprinzen findet, das Anmerkungen beinhaltet und dazu der neue Professor ihn auch noch zu mögen scheint, hat Dumbledore eine schwierige Mission, auf die er Harry mitnimmt und ihn einweiht. Dazu kommen die verschärften Sicherheitsmaßnahmen in Hogwarts und der dunkle Lord der sein Unwesen treibt, was sogar bis in die Menschenwelt zu spüren ist.
Professor Slughorn ist der neue Lehrer an der Schule und er hat damals schon Tom Riddle in seiner Klasse gehabt. Die beiden verbindet ein dunkles Geheimnis und Harry soll dem auf die Schliche kommen.
Der sechste Band ist der düsterste und traurigste Band, da wir uns erneut von einer Hauptfigur verabschieden müssen, mit der ich nicht gerechnet hätte.
Auch dieser Band schließt nahtlos an den Vorgänger an, sodass die vorherigen Bücher bekannt sein sollten, auch wenn es kleine Rückblicke gibt.
Der Schreibstil der Autorin hat einen hohen Wiedererkennungswert, ist modern und liest sich flüssig, sodass man durch die Seiten praktisch dahin fliegt.
Die Story selbst ist sehr vielschichtig aufgebaut und kann nicht mehr zu einem Jugendroman gezählt werden, denn mit jedem weiteren Jahr das Harry wächst, wächst auch die Story, wird düsterer, beklemmender und auch gewalttätiger. Der dunkle Lord mordet, verstümmelt und foltert, die Kreaturen werden grauseliger beschrieben und obwohl das Buch eine Menge Spannung, Action und Abenteuerlust bereit hält, ist es eben auch sehr düster und beklemmend.
Aufgelockert wird die Story immer mal wieder durch den humorvollen, verbalen Schlagabtausch zwischen den Figuren, auch wenn man ihnen anmerkt, dass die Nerven blank liegen.
Bewundernswert ist auch hier, dass die Bücher insgesamt sehr stimmig und rund erscheinen, dass das Harry Potter Universum weiter ausgearbeitet wird, und die Charaktere mit jedem weiteren Buch mehr Tiefe erlangen.
Da dies der vorletzte Band der Harry Potter Reihe ist, gibt es einige Handlungsstränge die zwar eröffnet, aber in diesem Band nicht zusammenführen werden. Das macht neugierig auf das kommende Buch.
Wir erleben mit dem sechsten Teil eine Gefühlsachterbahn, glaubt man, man wäre am untersten Punkt schon angekommen, setzt die Autorin noch einen Schocker oben drauf. Die Welt des Lesers wird auf den Kopf gestellt, richtig und falsch in Frage gestellt und ich war wirklich sehr traurig über die Ereignisse zum Ende des Buches.
Wie kann es nur weiter gehen.
Obwohl Draco zu den „Bösen“ gehört, hat er mich in diesem Band berühren können. Ich habe auch mit ihm mitgelitten, denn seinen Widerwillen, seine Angst sind spürbar. Auch er wird erwachsen, obwohl man ihn immer noch schütteln will, dennoch er spielt seine Rolle sehr gut und die Autorin hat ihn raffiniert und facettenreich ausgearbeitet. Natürlich könnte ich mit sämtlichen Figuren weiter machen.
Harry, der ebenfalls eine schwere Last auf seinen Schultern trägt, der nun mit Dumbledore auf die „Jagd“ geht, der neue Geheimnisse erfährt und dem ein bisschen Glück nicht schaden kann.
Die Rückblicke in die Vergangenheit von Voldemort lässt uns einiges besser verstehen. Insgesamt ist das Buch deutlich düsterer und schwerer, aber es ist trotzdem kurzweilig, spannend und temporeich geschrieben, sodass ich mich gut unterhalten gefühlt habe.
Fazit: trauriger, düsterer aber auch informativer sechster Band. 5 Sterne.