Harry glaubt eigentlich ein ganz normaler Junge zu sein. Er wächst bis zu seinem elften Geburtstag bei seinem Onkel, seiner Tante und dessen Sohn Dudley auf, weil seine Eltern gestorben sind, als er noch ein Baby war. Aber dann ändert sich durch einen Brief alles...
Harry Potter habe ich eigentlich noch nie gelesen. Ich weiß: Schande über mein Haupt und bitte erschlagt mich nicht ;D. Ich hatte den ersten Band, den dritten und den fünften einmal angefangen zu lesen. Nach den ersten paar Seiten zweigte sich aber immer Desinteresse und ich habe angefangen mich zu langweilen. Ich muss dazusagen, dass das vor meiner Zeit als Bookaholic war, die erst viel später begonnen hat.
Durch eine Challengeaufgabe und das Ziel endlich mal dieses Buch gelesen zu haben, begann auch ich endlich mit dem ersten Band. Die ersten paar Seiten waren für mich noch ungewohnt, weil ich sofort gemerkt habe, dass das Buch "schon älter" ist - einfach das Gefühl, dass das Buch vor ca. 20 Jahren geschrieben wurde.
Nach den ersten Kapiteln hat sich dieses Gefühl gelegt und ich hatte mich an den Schreibstil gewöhnt. Ich glaube auch, dass das einer der Gründe war, warum ich das Buch nie gelesen hatte. Der Anreiz hatte gefehlt in das Buch reinkommen und beenden zu wollen. Das Buch wird aus der Perspektive von Harry erzählt, wobei das erste Kapitel teilweise von seinem Onkel und Albus Dumbledore übernommen wird.
Kurz vor seinem elften Geburtstag wird man von der Autorin in das Geschehen hineingeworfen. Man lernt Harry und seine Familie näher kennen. Dabei muss man leider feststellen, dass Harry gar nicht als Familienmitglied angesehen wird und eher ein aufgedrücktes Balg für sie darstellt. Dudley - Harrys Cousin - dagegen bekommt die volle Aufmerksamkeit und muss nur mal die Unterlippe runterziehen und traurig schauen, damit er alles bekommt was er will. So auch an seinem Geburtstag. Es gibt zwei Geschenke zu wenig und schon fahren sie in den Zoo um noch die fehlenden Zwei zu kaufen.
Bei diesem Ausflug merkt man das erste Mal, dass Harry womöglich nicht ein "ganz normaler" Junge ist. Die Bestätigung bekommt der Leser an seinem elften Geburtstag, als er von dem Wildhüter von Hogwarts - Hagrid aufgesucht wird. Dieser teilt ihm mit, dass er in Hogwarts aufgenommen ist und ein Zauberer sein soll.
Harry ist erst mal geschockt, versteht gar nichts mehr und hält es für eine Verwechslung. Doch nach und nach glaubt er Hagrid und besucht Hogwarts. Auf dem Weg dorthin lernt er seinen besten Freund Ron und die Streberin Hermine kennen. Mit den beiden verbindet er nach und nach eine dicke Freundschaft, die selbst die größten Schwierigkeiten übersteht.
Natürlich gab es auch noch kleine Änderungen zu dem Film, den ich zuerst gesehen habe. Diese haben mir nach kurzer Zeit der Verwirrung aber auch sehr gut gefallen. Ich hatte auch nicht erwartet, dass beides eins zu eins übereinstimmen würde.
Desweiteren lernt der Leser Harrys größten Widersacher Malfoy kennen, der Harry bei jeder Gelegenheit eins auswischen will. Die Autorin hat aber noch mehr authentische und liebevolle Charaktere geschaffen. Da wären noch der Hauslehrer von Slytherin - Snape, der Harry seit Beginn zu hassen scheint. Er scheint auch nicht ganz koscher zu sein, weswegen Harry und seine Freunde ihn genauer beobachten. Die Hauslehrerin von Gryffindor - Mrs. McGonagall, die ich seit Anfang des Buches gern hatte und den tollpatschigen Klassenkameraden des Dreiergespanns - Neville.
Das Buch hat mir doch überraschenderweise sehr gut gefallen. Nach den ersten paar Seiten hatte ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet, aufgrund des gewöhnungsbedürftigen Schreibstils. Dies hat sich zum Glück sehr schnell wieder gelegt und danach Stand dem Lesevergnügen nichts mehr im Wege. Die liebevoll ausgearbeiteten Haupt- sowie Nebencharaktere haben einem die Lesestunden auch noch versüßt. Ich kann allen, die das Buch noch nicht gelesen haben, empfehlen es wie ich noch nachzuholen. Ich werde die anderen sechs Bände mit der Zeit auch noch nachholen.