Cover-Bild American Dirt
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 21.04.2020
  • ISBN: 9783499276828
Jeanine Cummins

American Dirt

Katharina Naumann (Übersetzer)

Der Nummer-1-Bestseller der New York Times-Bestsellerliste: Eine Mutter und ihr Kind auf einer atemlosen Flucht durch ein Land, das von Gewalt und Korruption regiert wird

Gestern besaß sie noch einen wunderbaren Buchladen.
Gestern war sie glücklich mit ihrem Mann, einem Journalisten.
Gestern waren alle, die sie am meisten liebte, noch da.
Heute ist ihr achtjähriger Sohn Luca alles, was ihr noch geblieben ist.
Für ihn bewaffnet sie sich mit einer Machete.
Für ihn springt sie auf den Wagen eines Güterzugs.
Aber findet sie für ihn die Kraft, immer weiter zu rennen? Furchtlos und verzweifelt, erschöpft und jede Sekunde wachsam.

Lydias gesamte Verwandtschaft wird von einem Drogenkartell ermordet. Nur Lydia und ihr kleiner Sohn Luca überleben das Blutbad und fliehen in Richtung Norden.
Sie kämpfen um ihr Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2020

Mitreißend aber auch nervenzerreißend!

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Ein Thriller mit hohem Tempo, der gar nicht mal so weit von der Wirklichkeit zu sein scheint. Lydia ist gezwungen nach einem Massaker indem von dem gefürchteten Kartell Los Jardineros fast ihre ganze Familie ...

Ein Thriller mit hohem Tempo, der gar nicht mal so weit von der Wirklichkeit zu sein scheint. Lydia ist gezwungen nach einem Massaker indem von dem gefürchteten Kartell Los Jardineros fast ihre ganze Familie brutal ermordet wird, mit ihrem mit ihrem 8-jährigen Sohn zu flüchten und Acapulco zu verlassen. Eine atemlose Reise voller Angst und Gefahren beginnt und Lydia ist immer auf der Hut man könnte ihren Aufenthaltort ausfindig machen.
„American Dirt“ ist vermutlich eines der meist diskutierten Bücher des Jahres. Die Geschichte ist sprachgewaltig geschildert und das Buch hat für großen Auffuhr gesorgt, am Anfang hoch gelobt, ist aber im Nachhinein auch mit viel Kritik überhäuft worden. Für mich war es ein beeindruckender Roman, der unter die Haut geht, der die realle Situation in Mexiko beschreibt und der mich noch einmal erleichtert zurück liess, dass ich in Deutschland geboren bin.

Veröffentlicht am 17.05.2020

Spannend und vermutlich erschreckend nah an der Realität

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Bei einem Familienfest werden bis auf Lydia und ihren achtjährigen Sohn Luca alle sechzehn Familienmitglieder ermordet. Die Beiden fliehen mit dem Ziel USA in dem Wissen, dass die Killer sie verfolgen.
Es ...

Bei einem Familienfest werden bis auf Lydia und ihren achtjährigen Sohn Luca alle sechzehn Familienmitglieder ermordet. Die Beiden fliehen mit dem Ziel USA in dem Wissen, dass die Killer sie verfolgen.
Es ist die Geschichte einer Flucht, deren Weg kaum weniger gefährlich ist als diejenigen, die versuchen, Lydia und ihren Sohn zu fangen. Jeanine Cummins lässt ihre Figuren in der 3. Person erzählen, aber es ist keine Sicht von außen, sondern man erfährt beim Lesen unmittelbar, was Lydia, ihr Sohn Luca und Andere denken und fühlen. Auf diese Weise rückt das Geschehen sehr nahe und ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich die Luft anhielt.
Das Buch wurde in den USA sehr kontrovers diskutiert, was auch in Kritiken hier benannt wird, wobei ich über Manches nur den Kopf schütteln kann. Eine Mexikanerin mit einem amerikanischen Vornamen? Aber hallo, das geht ja gar nicht. Wenn ich da bei uns nur an die ganzen Luis, Natalies, Nico, Jasmins usw. denke. Oder der Vorwurf, dass Lydia nicht weiß, dass es in Mexiko City eine Eishalle gibt und dass sie sich im eigenen Land nicht auskennt. Tja, völlig unglaubwürdig, wenn man bedenkt, wie gut in Deutschland die Nordlichter den tiefsten Süden und Osten kennen bzw. andersrum, wobei Mexiko jedoch sechsmal größer ist als die BRD. Oder (jetzt hör ich aber auf ) mexikanische Drogenkartelle kommen ja viel eher aus Honduras - da sollte vielleicht mal jemand etwas Zeitung lesen https://www.spiegel.de/panorama/justiz/mexiko-militaer-entwaffnet-polizei-in-acapulco-a-1230116.html oder https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mexiko
Keine Frage, das Buch hat sicherlich auch Schwächen. Beispielsweise, dass das Happyend allzu rosarot ausfällt oder der kleine Luca ein bisschen gar zu tapfer ist. Aber dieses Buch ist weder eine Dokumentation noch eine Biographie, sondern ein Spannungsroman mit dem Thema Flucht. Und erlaubt es einem nebenbei einen kleinen Einblick in eine Welt zu bekommen, wie wir sie nicht kennen und uns auch kaum vorstellen können. Genau dafür haben wir Schriftstellerinnen und Autoren. Und wer es ganz genau wissen will, greift zu Reportagen und Sachbüchern.
PS: Wer wirklich glaubt, dass das Bild von Mexiko in diesem Buch maßlos ins Negative übertrieben ist, lese diesen grandiosen Roman: Gebete für die Vermissten von Jennifer Clement. Die Autorin ist zwar auch US-Amerikanerin, lebt und arbeitet aber seit Jahren in Mexiko.

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Super Buch

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Erst als das Buch bereits weit oben auf meine Wunschliste gewandert war, bekam ich die Diskussionen mit, die in der Buchwelt aufbrandeten. Vielleicht habt ihr diese auch mitbekommen, wobei ich das Gefühl ...

Erst als das Buch bereits weit oben auf meine Wunschliste gewandert war, bekam ich die Diskussionen mit, die in der Buchwelt aufbrandeten. Vielleicht habt ihr diese auch mitbekommen, wobei ich das Gefühl habe, dass dies bisher mehr im amerikanischen Raum diskutiert wurde als bei uns - es geht darum, dass Jeannine Cummins bezogen auf den Buchinhalt keine Own Voices- Autorin darstellt und dadurch vermehrt gefragt wurde - darf sie das?

Ich möchte hier keine große eigene Diskussionsfläche eröffnen, sondern euch kurz erläutern, wieso ich nach einigen Überlegungen das Buch dennoch gekauft und gelesen habe. Natürlich ist es wichtig, dass Autorinnen und Autoren mit den verschiedensten Backgrounds ihre Geschichten veröffentlichen und auch ein breiteres Publikum erhalten. Hierfür gab es in letzter Zeit wundervolle Beispiele, etwa hier. Auch müssen sich Autor/innen der Diskussion stellen, wenn sie eben eine Geschichte veröffentlichen und sie nicht als "Own Voices" gelten. Sollten aber radikal alle Bücher vom Verkaufstisch verbannt werden, wenn es sich nicht um ein Own Voices Buch handelt? Mitnichten!

Wenn die Geschichte gut recherchiert ist und auch dadurch einen guten Einblick gewähren kann, dann habe ich persönlich mit dieser Thematik kein Problem. Und so verhält es sich auch bei American Dirt. Wenn auch Nicht-Own-Voices-Autor/innen den Lesern einen seriösen Zugang zu gewissen Thematiken eröffnen und somit vielleicht auch bei mehr Lesern das Interesse für diese wecken, dann habe ich da kein Problem damit. Wer Zweifel hat, dem sei das Nachwort der Autorin ans Herz gelegt, das für sich spricht.

American Dirt weiß direkt auf der ersten Seite voll zu fesseln, steigt man doch mitten im Geschehen des grausamen Massakers an Lydias Familie ein. Dadurch, dass auf den ersten Seiten Lucas kindliche Perspektive gewählt wird, ist die Bedrohung durch die Sicarios noch intensiver und im krassen Gegensatz zur eigentlich stattfindenden Familienfeier umso surrealer.

Direkt durch die ersten Szenen wissen wir als Leser auch, was für eine rationale und umsichtige Frau Lydia ist, die in solch einer Situation nicht in Panik oder Hysterie verfällt, sondern mit kühlem Kopf das Geschehen einschätzt und die Dinge in die Hand nimmt.

Natürlich kann man einige Dinge als zu "glatt" bezeichnen, etwa wenn Lydia in der Lage ist, trotz Schock und Verlust direkt alles notwendige zusammenzusuchen oder wenn sie und Luca im Grunde auf genug Geld für die Reise zurückgreifen können. Insofern sind sie im Hinblick auf die Situation der vielen Migranten sicher als privilegiert anzusehen.

Dennoch sind das für mich minimale Kritikpunkte, denn ihre Flucht vor den Kartellen ist für mich authentisch und spannend dargestellt. Lydias und Lucas Möglichkeiten sind begrenzt, und so müssen sie sich auf ihrem Weg nach Norden immer wieder neu orientieren und diversen Gefahren und Bedrohungen entgehen.

Durch die sich leise und fließend abwechselnden Erzählperspektiven, die hauptsächlich zwischen Lydia und Luca wechseln, erhält die Geschichte eine ganz eigene Dynamik. Es wird ein starker Gegensatz erzählt zwischen dem kindlichen Empfinden und dem erlebten Trauma von Luca sowie von Lydia, die für Luca Stärke, Hoffnung und Verlässlichkeit ausstrahlen muss. Durch einige Rückblenden wird die Geschichte vertieft und der Verlust von Lydia und Luca umso eindringlicher.

Ergänzt wird ihre Geschichte durch starke Nebencharaktere, die einem direkt ans Herz wachsen und die weitere Migrationsgeschichten aufgreifen und erzählen. Am Beispiel der Schwestern etwa werden weitere Fluchtgründe aufgezeigt sowie die Gräuel, die vor allem Frauen auf der Flucht wiederfahren. Diese Story ist ganz und gar nicht weichgespült!

American Dirt gehört sicher zu den spannendensten und emotionalsten, was ich jemals gelesen habe. Allein aufgrund des unglaublichen Sogs, das dieses Buch auslöst, würde ich es wirklich jedem empfehlen. Ich habe teilweise sogar von American Dirt geträumt und habe direkt nach Beenden des Buches das Bedürfnis, es zu rereaden. Eins der besten Bücher 2020!

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Veröffentlicht am 21.05.2020

La Bestia

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Der 8-jährige Luca ist gerade im Bad als ein Schuß in der Wand einschlägt. Seine Mutter zieht ihn vom Fenster weg und die beiden verstecken sich in der abgetrennten Dusche. Nach dem Kugelhagel ist die ...

Der 8-jährige Luca ist gerade im Bad als ein Schuß in der Wand einschlägt. Seine Mutter zieht ihn vom Fenster weg und die beiden verstecken sich in der abgetrennten Dusche. Nach dem Kugelhagel ist die gesamt Verwandtschaft von Lydia ausgelöscht. Alle tot, erschossen von einem Drogenkartell im mexikanischen Accapulco.

Eindrucksvoll wird die Geschichte von Lydia und der verzweifelten Flucht nach Norden erzählt. Sie ist erschüttert als ihr klar wird wer der sympatische Feingeist ist der sie zuvor wochenlang in ihrem Buchladen besucht hat. Niemand geringerer als der Chef des Kartells. Ihr Mann war Journalist und hat einen Bericht über das Kartell veröffentlicht. Dafür mußte er sterben und Lydia ist mit ihrem Sohn auf der Flucht.

Mit allem Mut den sie aufbringen kann, flieht sie mit ihrem Sohn auf dem berühmt-berüchtigten Flüchtlingszug 'La Bestia' von der mexikanischen Grenze in die USA.
Teilweise aus der Sicht des 8-jährigen Luca beschrieben, schildert das Buch erschütternde Flüchtlings Schicksale in Mexiko und den USA.

Die Geschichte packt einem und läßt einem nicht mehr los. Spannend als Roman geschrieben mit wahren Hintergründen recherchiert.

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Thriller und Flüchtlingsdrama zugleich

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Lydia ist Buchhändlerin und die Frau eines Journalisten. Bei einer großen Familienfeier kommen Killer des ansässigen Kartells und erschießen die ganze Familie. Nur Lydia und ihr Sohn Luca können durch ...

Lydia ist Buchhändlerin und die Frau eines Journalisten. Bei einer großen Familienfeier kommen Killer des ansässigen Kartells und erschießen die ganze Familie. Nur Lydia und ihr Sohn Luca können durch einen mehr als glücklichen Zufall fliehen. Wie jeder in Mexico weiß, gibt es im ganzen Land kein Entrinnen, wenn das Kartell jemanden sucht. Also heißt es, das Land verlassen. Wie Tausende Mexikaner auch, versuchen die beiden also, sich über die Grenze in die USA abzusetzen. Diese abenteuerliche Flucht ist es, die den Rahmen für die Geschichte bildet.

Im Grunde wird kein Thriller erzählt, auch wenn die Spannung hoch ist. Es geht mehr um das Dilemma, dem Flüchtlinge auf der ganzen Welt ausgesetzt sind. Der Angst, die sie zur Flucht treibt. Der Sehnsucht nach Frieden und Freiheit und einem Leben – vor allem für die Kinder – ohne Gefahr. Aber der Weg, den sie gehen ist illegal und der Staat in den sie flüchten wollen, möchte dies verhindern, ebenso wie die Menschen die sie verfolgen.

Wer sich einlässt auf die gefühlsbetonte Sprache, die zwischen den zwei Hauptdarstellern wechselt. Und wer sich für das Thema frei von Vorurteilen interessiert, der ist in einer starken und glaubwürdig erzählten Geschichte gelandet. Das Buch liest sich schnell und gibt Einblicke in eine Welt, wie wir sie nur aus den Nachrichten oberflächlich kennen.