Cover-Bild Vom Himmel die Sterne
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25,00
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  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 04.09.2023
  • ISBN: 9783455016284
Jeannette Walls

Vom Himmel die Sterne

Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Der neue Roman von der Autorin des Weltbestsellers "Schloss aus Glas"

Die meisten Leute halten nicht viel von der jungen Sallie Kincaid. Sie ist die Tochter des Duke, mehr nicht. Aber Sallie hat andere Pläne – und sie wird alle davon überzeugen ...

Sallie ist die Tochter des mächtigsten Mannes einer Kleinstadt in Virginia. Geboren zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist sie fünf Jahre alt, als ihre Mutter stirbt nach einem Streit mit Sallies Vater, dem charismatischen Duke Kincaid. Er heiratet erneut und bekommt einen Sohn. Als Sallie dem Halbbruder beibringen will, so stark wie der Vater – und sie selbst – zu sein, führt ihre waghalsige Nachhilfe zu einem schweren Unfall. Sallie wird verstoßen und muss das Anwesen verlassen.

Mit siebzehn Jahren kehrt sie zurück ins Große Haus, entschlossen, sich ihren Platz in der Familie zurückzuerobern. Doch der Duke ist tot, es gilt die Prohibition und in der Stadt herrscht Lynchjustiz. Sallie ist entschlossen, nicht ein zweites Mal zu weichen – und widersetzt sich der harten Männerwelt selbstbewusst und scharfsinnig, um sie für immer zu verändern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2023

Sallie in der Männerwelt

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„Das schnellste Mädchen der Welt. Das will ich mal werden. Hab ich heute Morgen beschlossen.“ Das sind die ersten Sätze aus dem Prolog. Schaue ich mir dazu das Cover an, so sehe ich ein glückliches ...

„Das schnellste Mädchen der Welt. Das will ich mal werden. Hab ich heute Morgen beschlossen.“ Das sind die ersten Sätze aus dem Prolog. Schaue ich mir dazu das Cover an, so sehe ich ein glückliches und selbstbewusstes junges Mädchen, das sich „Vom Himmel die Sterne“ holt. Doch ganz so einfach wird es nicht.
Die Geschichte von Sallie Kincaid beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts im ländlichen Virginia. Schon mit fünf Jahren verliert sie ihre Mutter. Darum ist es besonders schön, von der besonderen Beziehung zu ihrem Vater, dem einflussreichen Duke, zu lesen, der seine Tochter liebevoll „Frechdachs“ nennt. Dann geschieht ein verhängnisvoller Unfall, Sallie wird verstoßen und muss ihr Zuhause verlassen.
Sie ist 17, als sie nach dem Tod des Duke nach Hause zurückkehrt. Da hatte sie bereits gelernt, hart zu arbeiten und dennoch ein ärmliches Leben zu führen. Jetzt wollte sie sich behaupten in einer Welt, in der nur die Männer das Sagen haben – eine große Herausforderung, nicht nur in Zeiten der Prohibition.
Gern habe ich mich von Jeannette Walls mitnehmen lassen in eine ungewisse Zeit voller Intrigen und Ungerechtigkeiten. Die Autorin hat fiktive und reale Ereignisse und Personen in einer fesselnden Geschichte miteinander verwoben und so eine packende Familiensaga entstehen lassen.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Mitreißend bis zum Schluss

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„Vom Himmel die Sterne“ ist eines der Bücher, die man - einmal angefangen - nur schwer wieder zur Seite legen kann.
Walls siedelt ihren Roman in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an. In ...

„Vom Himmel die Sterne“ ist eines der Bücher, die man - einmal angefangen - nur schwer wieder zur Seite legen kann.
Walls siedelt ihren Roman in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an. In den Südstaaten der USA, im Bundesstaat Virginia, wächst Sallie Kincaid in einer Welt auf, in der nur die Männer das Sagen haben. Das Frauenwahlrecht ist zwar bereits durchgesetzt, aber ansonsten müssen Frauen noch hart kämpfen, wenn sie etwas erreichen wollen. So hat es auch die junge Sallie nicht leicht, sich einen Job zu erkämpfen, der nicht „ladylike" ist, obwohl sie als Tochter des Duke privilegiert ist. Doch die junge Frau - soeben aus dem Exil zurückgekehrt, in das ihr Vater sie lange Jahre verbannt hat - zeigt Willensstärke und Durchhaltevermögen; sie ist eine echte Kincaid, wie ihr Vater zugeben muss.
In einer packenden wechselvollen Familiengeschichte zeigt Jeannette Walls Sallies Entwicklung vom Kind und jungen Mädchen, das seinen Vater vergöttert, bis zur jungen Frau, die ihren eigenen Vorstellungen folgt und ihr eigener „Herr" bleiben will. Mit ihrem wunderbar leichten, mitreißenden Schreibstil lässt Walls uns in die Zeit der Prohibition eintauchen, in der Schwarzbrennen und Alkoholschmuggel an der Tagesordnung sind; in der Rassenvorurteile herrschen und Frauen meist vollkommen abhängig vom Ehemann sind. Sehr lebendig vermittelt sie die Atmosphäre jener Zeit, in der absolut nicht zimperlich mit den Menschen verfahren wird, wenn es um Geld und Einfluss geht.
Jeannette Walls ist wieder einmal ein Roman gelungen, der den Leser bis zum Schluss in Atem hält.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Mitreißend erzählt

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Sallie Kincaid ist die Tochter des Dukes, der die Geschicke einer Kleinstadt lenkt. Sie bewundert ihren Vater und setzt alles daran, seine Anerkennung zu erlangen. Doch als sie für den Unfall ihres Stiefbruders ...

Sallie Kincaid ist die Tochter des Dukes, der die Geschicke einer Kleinstadt lenkt. Sie bewundert ihren Vater und setzt alles daran, seine Anerkennung zu erlangen. Doch als sie für den Unfall ihres Stiefbruders verantwortlich gemacht wird, setzt die Stiefmutter durch, dass Sallie vorübergehend zu ihrer Tante ziehen muss. Diese vermeintliche Übergangslösung dauert viele Jahre an. Als Sallie nach dem Tod der Stiefmutter endlich zurückkehren darf, ist sie fest entschlossen, ihren Platz in der Familie zu behaupten...

Sallie ist der Mittelpunkt dieser Familiensaga, die sich in einer Kleinstadt in Virginia, in der Zeit der Prohibition zuträgt. Sallie schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht. Dadurch hat man zwar eine recht eingeschränkte Sicht über das gesamte Geschehen, kann aber Sallies lockeren und klaren Erzählstil genießen. Dadurch gerät man schon früh in den Sog der Ereignisse. 

Es ist nicht leicht, die Übersicht über die verzweigten Familienverhältnisse zu gewinnen und auch zu behalten, deshalb sollte man gerade anfangs konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Wenn das gelingt, wird man allerdings mit einer mitreißenden Geschichte belohnt. Man beobachtet die unerwarteten Schicksalsschläge, mit denen Sallie sich auseinandersetzen muss. Immer versucht sie, ihren Mann zu stehen und keine Schwäche zu zeigen. Lügen, Intrigen, Geheimnisse, Verluste, Enttäuschungen und alte Fehden sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. 

Eine spannend und mitreißend erzählte Geschichte, über eine Frau, die in der Zeit der Prohibition unerschrocken ihren Weg geht.

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Eine starke Frau in harten Zeiten

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Inhalt:
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"Nach Mamas Tod, als kleines Mädchen, versuchte ich mit aller Kraft, den Duke als meinen größten Helden zu sehen, einen, der mir die Sterne vom Himmel holen kann. Es gab also vieles, ...

Inhalt:
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"Nach Mamas Tod, als kleines Mädchen, versuchte ich mit aller Kraft, den Duke als meinen größten Helden zu sehen, einen, der mir die Sterne vom Himmel holen kann. Es gab also vieles, was ich nicht sehen wollte. Eigentlich schon mein ganzes verdammtes Leben lang." (S. 399)

Sallie Kincaid ist ca. 3 Jahre alt, als ihre Mutter unter mysteriösen Umständen stirbt. Ihr Vater, von allen nur "der Duke" genannt, ist ein mächtiger Mann im Claiborne County in Virginia zu Zeiten der amerikanischen Prohibition. Sie wächst bei ihm und ihrer Stiefmutter Jane auf mit ihrem neuen Halbbruder Eddie. Ihren Vater vergöttert sie. Doch dann passiert ein Unfall und sie wird zu ihrer Tante Faye auf Land gebracht. Erst mit 17 darf sie nach Hause zurück und freut sich. Doch dann stirbt ihr Vater und plötzlich muss sie sich nicht nur vielen neuen Herausforderungen stellen, sondern auch den vielen Familiengeheimnissen, die nach und nach zutage treten. Doch Sallie findet ihren eigenen Weg, sich in der harten, von Männern dominierten Welt zu behaupten.

Mein Eindruck:
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»Weißt du noch«, sagt sie, »wie du in Hatfield jedes Jahr gegen Ende des Winters mit der ersten Blutwurz des Jahres in der Hand nach Hause gerannt kamst? Diese Bergblumen sehen zart aus, aber sie sind zäh, und die kleine Blutwurz hat sich von nichts und niemandem aufhalten lassen, hat sich durch den gefrorenen Boden ans Licht gekämpft, um uns zu zeigen, dass der Frühling trotz der bitteren Kälte nah war. Du musst wie diese kleine Blutwurz sein, Sallie. Du musst dich durch Kälte und Dunkelheit nach oben kämpfen. Und wenn du es schon nicht für dich selbst tun willst, dann tu’s für diejenigen, die dich brauchen. Also iss.« (S. 204, Tante Faye zu Sallie)

Ich war angesichts der Beschreibung unsicher, ob das ein Buch nach meinem Geschmack wäre. Doch kaum hatte ich die ersten Kapitel gelesen, übte die Handlung eine Sogwirkung auf mich aus. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Sallie geschrieben. Man merkt ihr die Ehrfurcht an, mit der sie ihren Vater vergöttert und ihm nachzueifern versucht. Entsprechend enttäuscht ist sie, als er sie wegschickt, nachdem ihr Bruder einen Unfall hatte. Der Leser erlebt dabei die Zeit der Prohibition nach dem Ersten Weltkrieg direkt aus Sallies Perspektive mit. Man taucht ein in die Atmosphäre und lernt viel über die Lebensweise der Menschen zu dieser Zeit. Hier herrschten oft raue Sitten, Menschen brannten und schmuggelten illegal Alkohol, vor allem Whiskey, um über die Runden zu kommen. Es gab Bandenkriege unter den Whiskeybrennern und Frauen hatten in dieser Welt nicht viel zu sagen. Sallie aber schafft es, sich durchzusetzen, indem sie quasi "ihren Mann steht". Sie kann gut Auto fahren und schießen und läuft auch öfter in Männerkleidung durch die Gegend, sodass sie von allen Seiten Respekt erfährt. Aber, wie sie selber sagt: "Ich bin nicht furchtlos. Ich fürchte mich bloß vor anderen Dingen als die meisten Menschen." (S. 382)

Hier ist der Punkt, in dem ich manchmal schwer Zugang zu ihr fand. Auf der einen Seite ist sie vom Tod naher Angehöriger erschüttert, aber greifbar und spürbar werden ihre Gefühle nicht beschrieben. Sie fürchtet sich vor Beziehungen, vor allem vor Männern, weil sie zu viele schlechte Erfahrungen in ihrem Umfeld mitbekommen hat. Sie will nie heiraten und doch gibt es den ein oder anderen Verehrer, dem sie etwas näher kommt. Aber das alles wird aus einer gewissen innerlichen Distanz heraus beschrieben. Ihr Handeln scheint stets vernünftig und nüchtern, auch wenn die Umstände oft dramatisch und tragisch sind, so konnte ich nie wirklich fühlen, was wohl in ihr vorging.
Das ist der einzige Kritikpunkt. Ansonsten passieren so viele Dinge in diesem Roman, dass ich das Buch bis zum Ende kaum aus der Hand legen konnte. Es kommen immer mehr tiefe Abgründe aus der Vergangenheit des Duke hervor und ich habe Sallie bewundert, wie sie nie aufgibt, für alles eine Lösung findet und am Ende ihren Weg geht.
Aufschlussreich war auch das Nachwort der Autorin, die darin erklärt, welche realen Figuren und Ereignisse für den Roman Pate gestanden haben. Ich habe dabei sehr viel über die Prohibition gelernt, über die ich bis dato noch nicht viel wusste.

Fazit:
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Sallie Kincaid ist eine Feministin zu Zeiten der Prohibition - spannend und aufschlussreich geschrieben!

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Spannende Reise in die 20er

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Sallie Kinkaid wird als Tochter eines (einfluss-)reichen Geschäftsmanns im Virginia Anfang des 20. Jahrhunderts geboren. Ihr Vater, von allen nur „der Duke“ genannt, herrscht defacto über das County und ...

Sallie Kinkaid wird als Tochter eines (einfluss-)reichen Geschäftsmanns im Virginia Anfang des 20. Jahrhunderts geboren. Ihr Vater, von allen nur „der Duke“ genannt, herrscht defacto über das County und macht seine eigenen Gesetze. Sallie lernt früh, dass Männer das Sagen haben und Frauen grundsätzlich weniger Wert sind und schon gar kein Mitspracherecht haben. Doch als nach und nach die Männer in der Familie sterben bleibt es an Sallie und den anderen Frauen der Familie ihr Unternehmen durch die Zeit der Prohibition und einen Bandenkrieg zu steuern.

Ich mochte die Atmosphäre und Erzählweise sehr. Unglaublich viele Bilder sind vor meinem inneren Auge aufgetaucht, eine Mischung aus Vom Winde verweht und Golden Twenties. Sallie ist sympathisch, wenn auch etwas festgefahren. Sie will sich mit allem was sie hat und weiß dem herrschenden Frauenbild zu trotzen. Sie fährt Auto, trägt Hosen und will definitiv nicht heiraten; vor allem sieht sie es aber überhaupt nicht ein sich patriarchalischen Strukturen zu unterwerfen. Letztendlich lavieren sich die Männer im Buch alle irgendwie durch und entziehen sich insbesondere ihrer Verantwortung in dem sie einfach ihre eigenen Gesetze machen. Sallie passt sich daran an, will wie diese Männer sein und übt beispielsweise ebenfalls Selbstjustiz. Mir hätte es besser gefallen, wenn sie sie nicht einfach kopiert hätte, sondern ihren eigenen, vielleicht auch weiblichen, Weg geht.

Nichtsdestotrotz fand ich Setting und Geschichte toll, es war spannend die Familie Kinkaid zu beobachten und in die 20er Jahren einzutauchen. Wie auch schon bei „Alligatoren“ von Deb Spera zeigt sich, dass diese Zeit für Frauen in den USA nicht einfach war. Ein „gutes Haus“ und Geld schützen nicht vor Verachtung, Missbrauch und Unterdrückung. Auch wenn die Grundstimmung positiv ist, so schwingen diese beklemmenden Tatsachen stets mit.

Meine Leseempfehlung für alle Fans von historischen Familienromanen und interessanten Frauenfiguren.