Hatte mir mehr erhofft!
Die Diebin Sheera fürchtet um ihr Leben, als sie von Blutalben festgenommen und in den Palast von Haran gebracht wird. Doch Sheera wird überrascht! Die Königin von Farhir ist schwer erkrankt und so wird ...
Die Diebin Sheera fürchtet um ihr Leben, als sie von Blutalben festgenommen und in den Palast von Haran gebracht wird. Doch Sheera wird überrascht! Die Königin von Farhir ist schwer erkrankt und so wird es eine Königinnenwahl geben. Zehn Frauen hat die Göttin Muraya hierfür erwählt und Sheera ist eine von ihnen.
Nun muss sie sich gefährlichen Aufgaben stellen, wobei ihr viele Steine in den Weg gelegt werden und sie nicht weiß, wem sie ihr Vertrauen schenken kann.
"Moonlight Touch" ist der Auftakt von Jennifer Alice Jagers Chroniken der Dämmerung Dilogie, der wechselnd aus der Ich-Perspektive der Nachtalbe Sheera und der personalen Erzählperspektive des Kronprinzen des Menschenreichs Lysander erzählt wird.
Als Nachtalbe hat Sheera keinen leichten Stand in Farhir. Die Hochalben blicken mit Abscheu oder gar Angst auf ihresgleichen herab, sodass man nur noch wenige Nachtalben zu Gesicht bekommt.
Umso überraschter ist Sheera, als sie von Blutalben gefangen genommen und in die Hauptstadt Haran gebracht wird! Statt für ihr Leben als Diebin mit dem Tod bestraft zu werden, soll sie an der Königinnenwahl teilnehmen und hat so die Möglichkeit, den Ruf der Nachtalben zu rehabilitieren.
Doch im Palast sind viele Alben Sheera nicht gutgesinnt, sodass sie immer auf der Hut sein muss.
Während Sheera sich gefährlichen Aufgaben stellt, hat Lysander, der Kronprinz von Amberan, dem Reich der Menschen, ganz andere Sorgen. Seine große Liebe Amelia wird ihm genommen, und er muss sich mit Intrigen gegen ihn und seinem Vater auseinandersetzen.
Sowohl mit Sheera, als auch mit Lysander hatte ich leider so meine Probleme und ich bin nicht wirklich mit ihnen warm geworden.
Sheera war mir etwas zu hochmütig, denn sie ist zwar eine geschickte Diebin, die nie erwischt wurde, doch der Erfolg steigt ihr irgendwo zu Kopf. Im Palast angekommen, muss sie eigentlich vorsichtig sein, denn kaum jemand ist auf ihrer Seite, und doch vertraut sie leichtsinnig und geht sehr naiv an die ganze Sache heran.
Lysander war für mich leider der typische verzogene Königssohn. Talentiert im Schwertkampf stand der zweitgeborene immer im Schatten seines älteren Bruders, bis dieser starb. Nun sind alle Blicke auf Lysander gerichtet, der sich erst beweisen muss. Seine Liebe zu Amelia, einer Zofe, steht natürlich unter keinem guten Stern, doch Lysander ist zuversichtlich, dass die beiden eine Zukunft haben können, die ihnen natürlich genommen wird. Er war mir ehrlich gesagt ein wenig zu wehleidig, besonders im Vergleich zur starken Sheera.
Sehr gut gefallen hat mir dagegen Mayla, eine Konkurrentin von Sheera im Kampf um den Thron! Sie war wunderbar vielschichtig und leider hat mich ihre Geschichte doch ein wenig mehr interessiert als die von Sheera und Lysander.
Denn auch die Handlung konnte mich nicht wirklich fesseln. Es geht zwar spannend los und stellenweise konnte mich die Geschichte auch packen, aber mich konnte es insgesamt nicht so sehr mitreißen, wie ich es mir erhofft hatte! Die Königinnenwahl fand ich zu Beginn echt vielversprechend, doch sie entwickelte sich nicht so, wie ich es erwartet hätte. Im Palast gibt es einen Komplott, den es zu durchschauen gab, manches hat mich dann auch überrascht, aber ein paar Wendungen waren dann auch ein wenig offensichtlich. Ich hätte mir sowohl von Sheera, als auch von Lysander gewünscht, dass sie viel mehr Fragen gestellt und manches auch hinterfragt hätten.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass mich auch die Welt nicht ganz von sich überzeugen konnte.
Ich fand leider, dass man nur wenig über Farhir und Amberan erfährt und bei vielen Dingen, wie beispielsweise der Geschichte der Alben, nur an der Oberfläche gekratzt hat. Vielleicht bekommt die Welt im zweiten Teil ein wenig mehr Tiefe, denn die Idee hat mir eigentlich richtig gut gefallen und irgendwo bin ich auch gespannt, wie es weitergehen wird.
Trotzdem hatte ich mir von diesem Auftakt mehr erhofft!
Fazit:
"Chroniken der Dämmerung - Moonlight Touch" von Jennifer Alice Jager lässt mich etwas enttäuscht zurück, weil ich mir mehr erhofft hatte.
Ich bin nicht wirklich mit Sheera und Lysander warm geworden, und so konnte mich ihre Geschichte auch nicht so packen, wie ich es mir gewünscht habe! Auch über die Welt und die Alben an sich hätte ich gerne mehr erfahren, denn ich hatte das Gefühl, bei vielen Dingen nur an der Oberfläche gekratzt zu haben. Dennoch hat mir die Idee gut gefallen und es gab auch Stellen, die mich wirklich fesseln konnten!
Ich vergebe drei Kleeblätter.