Die Autorin Jennifer Alice Jager hat mit dem Fantasy- Buch „Der Kuss der Nixe“ den Reihenauftakt zu School of Myth and Magic geschrieben, welche als Dilogie angelegt ist. Dieser lässt sich ohne Vorkenntnisse aus ihren anderen Werken ohne Probleme lesen.
Klappentext:
Nixen gibt es wirklich – und sie sind gefährlich. So wurde es Devin ihr Leben lang eingetrichtert. Als sie ihren Schwarm Tyler aus Versehen zu tief in den Badesee lockt und so ins Krankenhaus befördert, begreift Devin, dass in ihr selbst Nixen-Kräfte schlummern. Um sie zu kontrollieren, soll sie die geheime „School of Myth & Magic“ besuchen, zusammen mit Hexen, Drachen, Vampiren und einem sehr charmanten Faun. Doch etwas – oder jemand – mit dunklen Absichten ist ihr an die Schule gefolgt.
Ich persönlich hatte vor einigen Jahren mal ein Buch von Jennifer Alice Jager gelesen, wobei ich mich hier nicht mehr in Details an den Inhalt erinnern kann. Doch bei ihrem neusten Werk hat der Klappentext mich neugierig gemacht und so habe ich mich ohne große Erwartungen an dieses Buch herangewagt.
Der Schreibstil von Jager ist recht angenehm und leicht, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Mit einem bildhaften Erzählstil wird man hier durch die Geschichte geführt und es werden hier wirklich wundervolle Bilder mit Worten gemalt. Die Einblicke in die Welt der Unterwasserwesen fand ich hier sehr interessant, ich hätte mir auf jeden Fall mehr Szenen dieser Art gewünscht. Auch das Setting hat mir persönlich gefallen. Eine Schule für magische Wesen, wobei der Schwerpunkt dieser auf den Wasserwesen liegt. Dennoch sind auch andere Fabelwesen vertreten und es hat mir persönlich Spaß gemacht, die Interkationen der unterschiedlichen Fraktionen mitzuverfolgen.
Leicht wird hier die Geschichte von Devin erzählt, welche bisher nichts von ihrem Alter Ego in Form ihrer Nixengestalt geahnt hat. Es lässt sich zügig lesen, ohne dabei allzu viel Tiefgang oder Anspruch zu haben, dennoch hat es mich gut unterhalten und zusammen mit Devin bin ich mit Freude in diese fremdartige magische Welt abgetaucht.
Die Charaktere sind hier sehr angenehm und machen einen Großteil des Charmes von „Der Kuss der Nixe“ aus. Hier kommen ein paar Nebencharaktere zum Tragen, welche für kurze Zeit Teil der Handlung sind und diese auch bedeutend beeinflussen. Dafür bleiben sie aber recht blass und scheinen danach auch wieder in der Versenkung zu verschwinden. Sie scheinen Mittel zum Zweck zu sein und ihnen fehlt es leider an Tiefgang. Allgemein bedient sich Jager hier ein paar Klischees. Ein junges Mädchen, welches nichts von ihrer Nixengestalt wusste und von ihrer Großmutter immer vor solchen Wesen gewarnt wurde. Durch einen Zufall, welcher im Nachhinein betrachtet gar nicht so viel Zufall war, passiert in einem Badesee ein Missgeschick und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Natürlich ist dieses Mädchen etwas ganz Besonderes und kann die Schule retten. Die Nixen an der Schule scheint eine elitäre Zusammenkunft zu sein, welche Außenseitern gegenüber sehr skeptisch sind. Nixen sind schön und dumm und die Anführerin dieser Gruppe ist dazu noch eine Zicke. Der Schwarm der Schule fühlt sich natürlich auch gleich von der Neuen angezogen. Man sieht, es gibt hier einige Klischees, welche bedient werden.
Devin ist eine sympathische Protagonistin, welche sich in dieser magischen Welt erst einmal sortieren und orientieren muss. Zusammen mit ihr lernen wir diese fremdartige Welt stückchenweise kennen und lernen dabei immer neue wunderbare Facetten kennen. Sie hat eine ungewohnte Art für diese neue Welt und eckt dabei immer mal wieder an. Ich mochte sie recht gerne und es hat mir Spaß gemacht, zusammen mit ihr die Schule näher zu erkunden. Caleb ist hier der männliche Gegenpart. Er ist ein Halbgott und im Verlauf des Buches erfahren wir auch ein bisschen mehr über seine Vergangenheit. Natürlich ist er der Schwarm aller an dieser Schule und dennoch interessiert er sich sofort für Devin. Mich persönlich hat diese Liebesgeschichte nicht so richtig überzeugen können. Sie hat mich nicht berührt und für mich war sie nicht greifbar. Dafür fügt sie sich gut in die Geschichte ein, ohne allzu penetrant zu sein. Dafür sehe ich bei einem anderen Pairing mehr Potential und Knistern, aber da bin ich gespannt, wie dies im Folgeroman aufgegriffen wird. Die neue beste Freundin von Devin wird die Außenseiterin Lilou. Sie ist eine Sirene und kann nicht belogen werden. Ihre Art fand ich ebenfalls sehr sympathisch und zusammen haben sie ein tolles Team abgegeben.
Interessant und vielversprechend ist auch der Plot- Twist der Geschichte. Die Idee mit den Portalen ist nichts Neuartiges, dennoch hat es einen spannenden Aspekt in das Buch hineingebracht. Ich möchte hier nicht allzu viel verraten, aber ich bin schon sehr auf die Umsetzung im zweiten Band gespannt.
Das Buch endet mit einem bösen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Es gibt hier einige Aspekte, welche nicht abgeschlossen werden und gebannt hängt man an den Seiten.
Insgesamt hat mich Jennifer Alice Jager mit „Der Kuss der Nixe – School of Myth and Magic“ gut unterhalten. Dies ist ein leichter Fantasyroman mit einer Liebesgeschichte, welche mich leider nicht komplett überzeugen konnte. Auch werden hier ein paar Klischees zu viel bedient, dennoch hat es sich flüssig und leicht lesen lassen. Das Setting war ebenfalls unterhaltsam und konnte überzeugen. Ich möchte 4 Sterne vergeben und bin schon sehr auf den zweiten Band gespannt.