Klappentext:
Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Daemon ist nun fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Dann taucht ein neuer Mitschüler auf – und mit ihm eine dunkle Gefahr. Katy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Was geschah mit Daemons Bruder? Welche Rolle spielt das zwielichtige Verteidigungsministerium? Und wie lange wird sie Daemons enormer Anziehungskraft noch widerstehen können?
Meine Meinung:
„Die ganze Nacht hätte ich dort stehen und ihn anschauen können, doch eine innere Stimme sagte mir, dass ich mich so schnell und so weit wie möglich von ihm entfernen sollte.“~S. 179
Das fasst die erste, sehr gefühlsüberladene Hälfte des Buches gut zusammen. Katy will Daemon, sie will ihn nicht. Dann will sie Blake. Oder doch Daemon? Oder doch lieber Blake, weil er so schön normal ist; ist er doch, oder nicht?
Leider konnte Band 2 mich überhaupt nicht überzeugen. Der Großteil des Buches handelt von unnötigem Hin und Her zwischen den Protas, die auf einige kleine Charaktereigenschaften reduziert zu werden scheinen. Daemon mutiert vom „Bad Boy“ zum liebestrunkenen, eifersüchtigen Kontroll-Freak, während Katy Daemons vermeintlicher Gefühle für sie nicht traut. Irgendwie verständlich, da er innerhalb von so kurzer Zeit eine 180°-Wendung hingelegt hat. Dass sie sich ihre Gefühle aber nicht eingestehen will, damit den einen gegen den anderen ausspielt und sich dabei selbst in Gefahr bringt, ist einfach nur naiv. Soll sie ihrem Verlangen doch endlich nachgeben! Er will sie, sie will ihn – warum alles unnötig in die Länge ziehen?
Die Thematik, sich in das von Anderen definierte Bild zu fügen (mit wem man zusammen sein, wen man lieben soll, etc.) finde ich hingegen sehr spannend. Dee’s Situation zum Beispiel ist mitleiderregend und aufwühlend. Leider geht Dee in Band 2 sehr unter, da Katy sich von ihr und allen anderen (abgesehen von Daemon und Blake) zurückzieht. Das Thema hätte auch durch Katy und Daemon transportiert werden können, die zum Einen nicht zusammen sein sollten; zum anderen aneinander gebunden sind. Das Prickeln im Nacken beweist es. Vielleicht hat Armentrout genau das versucht bei ihrem ständigen Hin und Her. Die Umsetzung hätte aber definitiv geschickter ausfallen können.
Blake war unter den Charakteren die größte Überraschung. Und das im positiven Sinne. Er ist für mich der authentischste Charakter. Weder komplett böse noch gut. Er hat Entscheidungen getroffen, die nicht immer richtig, aber durchaus nachvollziehbar, waren. Dass auch Katy das erkennt, gibt ihr einen kleinen Bonuspunkt.
Auch das Ende nahm zum Glück ordentlich an Fahrt auf und überraschte mit einigen spannenden Wendungen. Ich bin gespannt, ob wir im Kampf gegen das Verteidigungsministerium (ach ja, das VM ersetzt quasi die Arum als ultimativer Bösewicht) von dieser Spannung, der Action und von Blake noch etwas mehr hören werden oder ob Armentrout in Band 3 zurückfällt in alte Verhaltensmuster und wieder Katy’s Love Life in den Fokus stellt.
Spekulieren hilft nichts, weiter gehts mit Band 3.
Auch wenn Band 2 von mir nur gut gemeinte 3 Sterne bekommt. Einen abgezogen wegen der vielen Längen und einen wegen der nervtötenden Entwicklung der Charaktere.