Ein Hädchen fürs Detail ...
Dieses Buch habe ich schon während meiner Jahresvorschau entdeckt und fand es sofort interessant. Voller Vorfreude stürzte ich mich also in das Buch, doch vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch …
Meine ...
Dieses Buch habe ich schon während meiner Jahresvorschau entdeckt und fand es sofort interessant. Voller Vorfreude stürzte ich mich also in das Buch, doch vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch …
Meine Meinung:
Liebe zum Detail
Was ziemlich schnell an diesem Buch auffällt, ist Nuyens Liebe zum Detail. Mit viel Mühe und Anschaulichkeit präsentiert die Autorin uns ihre Welt. Die verschiedenen Völker und deren Kultur, die Legenden der magischen Artefakte oder der Schöpfungsmythos. In all diesen Digen beweist die Autorin großen Ideenreichtum und vermittelt es dem Leser bildhaft. Besonders die Zwerge und ihre Kultur fand ich äußerst faszinierend, da sie sich schon deutlich von dem gängigen Fantasy Zwergenvolk unterscheiden.
Alles in allem wirkt die Welt in sich stimmig, angefangen von dem unterschiedlichen Klang der Namen einzelner Angehörige verschiedener Völker, bis hin zu den Mythen und Legenden, alles wirkt gut durchdacht.
Es passiert viel in den Zeilen und noch mehr dazwischen
Ebenso komplex wie die Welt, gestaltet sich die Handlung. Prinzipiell finde ich das natürlich gut, ich will nicht blos 0815-Fantasy lesen, aber hier hatte ich das Gefühl, dass mir die Autorin zu viele Geschichten auf einmal und auf zu vielen Meta Ebenen erzählen will. Da haben wir Fayanús tragisches Schicksal in dem es um Liebe, Schmerz, Misshandlung und Traumabewältigung geht, Walgretas Geschichte in der es um Selbstfindung, Hoffnung aber auch die Verführung der Macht geht und dann noch Rianon und Mauskin, ebenfalls mit ihren eigenen Geschichten von Liebe, Verlust und Kampf. Zwar werden alle Fäden am Ende mehr oder weniger zusammen geführt, dennoch hatte ich während des Großteils des Buches das Gefühl ständig zwischen verschiedenen Ebenen hin und her zu springen. Dadurch fiel es mir sehr schwer eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Ich fühlte mich keinem verbunden und auch wenn mich die Tragik mancher Schicksale natürlich nicht kalt ließ, kann ich trotzdem nicht sagen, dass mich die Charaktere erreichten, was leider dazu führte, dass das Ganze Buch mich nicht mitreißen konnte.
Lobend möchte ich aber noch das Ende ansprechen. Ich will natürlich nicht spoilern, daher sei nur soviel gesagt: Ich finde es toll, wenn Autoren den Mut haben das zu tun, was hier geschehen ist, denn ein solches Ende ist, wie auch in diesem Fall, zumeist bewegender und tiefgreifender als solche, die man erwarten würde.
Fazit:
Ein tiefgreifender Fantasyroman, voller Ideenreichtum und Liebe zum Detail. Leider konnte ich persönlich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen, dennoch bin ich sicher, dass das Buch seine liebenden Leser finden wird.